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DTM
28.05.2014

DTM feiert nach 26 Jahren Comeback in Ungarn

Fast 26 Jahre mussten die Motorsport-Fans in Ungarn auf diesen Moment warten. Die DTM kehrt zurück auf den Hungaroring, auf dem die populärste internationale Tourenwagenserie am 18. September 1988 schon einmal zwei Rennen ausgetragen hat. Doppelsieger seinerzeit war der frühere Motorrad-Weltmeister und Formel 1-Pilot Johnny Cecotto aus Venezuela in einem AMG-Mercedes.

Für die 23 aktuellen DTM-Piloten ist die 4,381 Kilometer lange und sehr anspruchsvolle Strecke für ein DTM-Rennen Neuland. Allerdings haben sie bei den offiziellen ITR-Testfahrten vom 31. März bis 3. April schon ausgiebig Erfahrungen auf dem Kurs gesammelt. Viele Fahrer kennen die Strecke bereits aus anderen Rennserien, wie zum Beispiel Timo Glock (BMW), Paul Di Resta und Vitaly Petrov aus der Formel 1, Christian Vietoris (alle Mercedes-Benz) aus der GP2-Serie oder Nico Müller (Audi) aus der GP3.

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Die Vorfreude auf den dritten von zehn DTM-Läufen am Sonntag ist überall zu spüren. „Budapest ist eine schwierige und anspruchsvolle Strecke. Wir werden alles dafür tun, um eine perfekte Abstimmung für das Qualifying zu finden. Das wird eine wichtige Basis sein, um erneut um Platz eins kämpfen zu können“, sagt DTM-Champion Mike Rockenfeller, der nach den ersten beiden Rennen 2014 mit seinem Audi RS 5 DTM als Gesamtführender nach Ungarn kommt. „Nicht zuletzt mit zwei guten Qualifyings in den ersten beiden Rennen haben wir gezeigt, dass unser Auto in diesem Jahr bei jeder Streckencharakteristik stark ist. Und es gibt für mich keinen Grund, warum wir nicht auch in Budapest an der Spitze mitfahren könnten. Ich habe in Oschersleben die ersten Punkte dieses Jahres gesammelt und möchte in Ungarn genau dort weitermachen“, sagt Audi-Kollege Edoardo Mortara, der in Oschersleben Dritter war.

Mit viel Selbstvertrauen nach seinem ersten DTM-Sieg reist Christian Vietoris an. „Ich bin mit dem Ziel in diese Saison gegangen, mein erstes DTM-Rennen zu gewinnen. Nach dem schwierigen Saisonstart in Hockenheim hätte ich niemals erwartet, dass es mir so schnell gelingen würde. Uns muss aber stets bewusst sein, dass wir im Trockenen noch nicht da sind, wo wir hin möchten. Noch sind wir nicht schnell genug, um bei allen Bedingungen aus eigener Kraft zu gewinnen“, sagt Vietoris, der in der GP2 in Budapest zweimal Zweiter war und den Kurs zu seinen Lieblingsstrecken zählt. Auch Rückkehrer Paul Di Resta hatte das DTM Mercedes AMG C-Coupé bei der Regenlotterie in Oschersleben als Vierter in die Punkteränge gefahren und freut sich auf das bevorstehende Rennen: „Budapest ist eine richtig coole Stadt, die ich im Rahmen der Formel 1 bereits kennen lernen durfte. Umso mehr freue ich mich, dass die Strecke nach einer so langen Pause wieder einen Platz im DTM-Rennkalender gefunden hat. Obwohl wir dort getestet haben, müssen wir an diesem Wochenende noch viel über die Strecke und die Abstimmung lernen.“

BMW will in die Erfolgsspur zurückkehren, die Marco Wittmann mit dem Sieg beim Saisonstart in Hockenheim und der Premiere des neuen BMW M4 DTM gelegt hatte. „Bisher war die DTM nur einmal in Budapest zu Gast. Noch hat kein BMW-Fahrer auf dieser Strecke einen Podestplatz erreichen können. Das wollen wir ändern“, sagt Bruno Spengler. Timo Glock kommt gerne nach Ungarn, nicht zuletzt, weil er dort eine große Fan-Gemeinde hat. Am 1. Mai verfolgten mehr als 300.000 Zuschauer seine Demorunden entlang der Donau und über die berühmte Kettenbrücke. „Budapest ist für mich ein absolutes Highlight, vor allem nach meinem Showrun vor dem Saisonstart in Hockenheim. Die Fans haben mir einen sensationellen Empfang bereitet und ein fantastisches Motorsport-Festival gefeiert. Es ist großartig für die DTM und Ungarn, dass die Serie nach 26 Jahren wieder zurückzukehrt. Jetzt bin ich gespannt, wie wir uns auf dem Hungaroring präsentieren werden. Dort zu testen, ist eine Sache. Aber ein DTM-Rennen ist noch einmal eine ganz andere Angelegenheit. Ich hoffe, dass wir für BMW viele Punkte einfahren werden“, sagt Glock.

Der dritte DTM-Lauf startet am Sonntag um 13:30 Uhr, die ARD überträgt live ab 13:15 Uhr. Das Qualifying am Samstag beginnt um 18:10 Uhr, die ARD-Livesendung um 18:00 Uhr. Nach dem Ergebnis in Oschersleben wurden die Performance-Gewichte neu verteilt. In Budapest müssen die Mercedes-Benz-Piloten Christian Vietoris, Paul Di Resta und Gary Paffett jeweils fünf Kilogramm zuladen, ihre Markenkollegen Vitaly Petrov, Pascal Wehrlein, Daniel Juncadella und Robert Wickens jeweils 2,5 Kilogramm. Die Autos der BMW-Piloten dagegen werden leichter, bei Augusto Farfus und Martin Tomczyk jeweils um 2,5 Kilogramm, bei António Félix da Costa, Bruno Spengler, Maxime Martin, Joey Hand, Marco Wittmann und Timo Glock jeweils um fünf Kilogramm. Keine Änderungen gibt es wie schon nach dem ersten Rennen für alle acht Audi-Fahrer.

„30 Jahre DTM“ – Erinnern Sie sich noch?

Am 18. September 1988 fuhr die DTM bislang zum einzigen Mal in Ungarn. Die beiden Läufe auf dem Hungaroring dominierte der Venezolaner Johnny Cecotto. Der frühere Motorrad-Weltmeister und Formel 1-Pilot, der zuvor schon vor fast genau 26 Jahren am 29. Mai 1988 auf der Berliner AVUS beide Rennen gewonnen hatte, feierte in seinem Mercedes 190E 2.3-16 auch in Budapest einen Doppelsieg. Es waren die ersten Erfolge für das Team AMG von Hans Werner Aufrecht, der seit 1986 auch Vorsitzender des DTM-Rechteinhabers und -vermarkters ITR e.V. ist.

Die Podiumsplätze hinter Johnny Cecotto machten jeweils Kurt Thiim und Klaus Niedwiedz unter sich aus. Im ersten Lauf landete Cecottos Teamkollege Thiim auf Rang zwei, im zweiten Lauf dreht Ford-Pilot Niedzwiedz den Spieß um. Nach zuvor sechs Ford-Siegen in Folge – jeweils drei von Armin Hahne und Klaus Ludwig – war der Sierra Cosworth erstmals mit einem verkleinerten Luftmengenbegrenzer unterwegs. Ludwig schied in Budapest in beiden Läufen aus, verlor kurzzeitig die Gesamtführung an BMW-Pilot Markus Oestreich, holte sich beim Saisonfinale in Hockenheim aber dennoch den Titel.