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DTM
15.04.2014

Neue Regeln, neue Fahrer – die DTM 2014

Seit 30 Jahren begeistert die DTM ihre Anhänger mit Tourenwagensport der Extraklasse. Einige Regelanpassungen und neue Gesichter im Fahrerfeld werden 2014 für noch mehr Abwechslung und packenden Motorsport sorgen. Im Rahmen eines Medientags gaben der DTM-Rechteinhaber und die Premium-Automobilhersteller Audi, BMW und Mercedes-Benz einen Ausblick.

Gemeinsam warf man aber auch einen Blick zurück in die Geschichte. So berichteten der erste DTM-Champion Volker Strycek (1984, damals BMW), Frank Biela (Meister 1991, Audi) und DTM-Rekordgewinner Bernd Schneider (Mercedes-Benz) über ihre Erfolge und ihre ersten Kontakte mit der populärsten internationalen Tourenwagenserie.

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Passend zum Saison-Motto „30 Jahre DTM“ sorgen „Die glorreichen Sieben“ 2014 auch für eine Premiere. In Person von DTM-Rückkehrer Paul Di Resta und Gary Paffett (beide Mercedes-Benz), den BMW-Piloten Martin Tomczyk und Bruno Spengler sowie Titelverteidiger Mike Rockenfeller, Mattias Ekström und Timo Scheider (alle Audi) kämpfen in diesem Jahr gleich sieben DTM-Titelträger um den Gesamtsieg. „Ich freue mich riesig auf die neue Saison und kann es kaum abwarten, wieder Rennen zu fahren. Druck, den Titel verteidigen zu müssen, spüre ich nicht. Ich werde es natürlich versuchen. Aber – manchmal klappt es, manchmal nicht“, sagte der aktuelle DTM-Champion Rockenfeller. Neu im DTM-Fahrerfeld sind der Portugiese António Félix da Costa und Maxime Martin aus Belgien, die beide in einem BMW M4 DTM starten. Weitere „Rookies“ sind der ehemalige Formel 1-Pilot Vitaly Petrov aus Russland im DTM Mercedes AMG C-Coupé und der Schweizer Nico Müller, der einen Platz in einem Audi RS 5 DTM bekommen hat.

Für die insgesamt 23 DTM-Piloten geht es im Rennen ab sofort nur noch ein- statt wie bisher zweimal zum pflichtmäßigen Boxenstopp. Innerhalb einer Safety-Car-Phase sind keine Pflichtboxenstopps erlaubt; nach Ende dieser Phase haben die Fahrer noch sechs Runden Zeit, ihren Stopp zu absolvieren, auch wenn sie dadurch aus dem vorgesehenen Fenster herausfallen würden. Die im vergangenen Jahr in der DTM eingeführten Options-Reifen von Exklusivpartner Hankook, die nur im Rennen zum Einsatz kommen und eingesetzt werden müssen, dürfen ab dieser Saison nur für maximal 50 Prozent der Renndistanz genutzt werden. Nach einer Safety-Car-Phase haben die Fahrer, die zu Beginn dieser Phase auf Options-Reifen unterwegs waren, noch sechs Runden Zeit, um ihre Reifen zu wechseln, auch wenn sie dadurch mehr als 50 Prozent der Renndistanz auf Options-Reifen fahren würden. Das ebenfalls im Jahr 2013 neu eingeführte Drag Reduction System (DRS) darf ab sofort bis zum Ende des Rennens, also auch in den letzten drei Runden, verwendet werden.

Das Qualifying besteht in dieser Saison aus drei Abschnitten. Das bisherige Einzelzeitfahren der besten vier Piloten (Q4) entfällt. Im ersten 13-minütigen Qualifying-Abschnitt scheiden die fünf langsamsten Fahrer aus, in Q2 ist nach elf Minuten für die zehn Langsamsten das Qualifying beendet. Im finalen dritten Abschnitt kämpfen die besten acht Fahrer elf Minuten lang um die Pole-Position. Eine weitere Neuerung sind die Performance-Gewichte. Abhängig von den erzielten Resultaten muss eine Marke maximal 10 kg (pro Rennen maximal 5 kg) zuladen oder darf maximal 10 kg (pro Rennen maximal 5 kg) ausladen.

Der ITR-Vorsitzende Hans Werner Aufrecht sagte zum neuen Reglement: „Wir haben uns mit den Herstellern zusammengesetzt und Überlegungen angestellt, wie wir die Rennen der DTM für die Zuschauer lesbarer machen können. Mit den neuen Regeln wird dieses möglich sein und der Rennverlauf ist für den Fan transparenter. Auch die Chancengleichheit ist wichtig. In der DTM soll jeder Fahrer, um den Sieg fahren können.“

Am 4. Mai 2014 wird es für Fahrer und Teams ernst: Der Saisonauftakt findet traditionell auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt. Nach dem zweiten Rennen in Oschersleben geht es zum ersten Auslandsrennen nach Budapest. Es folgen die Läufe auf dem Norisring und in Moskau. Nach einer kurzen Sommerpause startet die zweite Saisonhälfte mit den Rennen in Spielberg, gefolgt vom Nürburg- und Lausitzring. Das vorletzte Aufeinandertreffen findet in China statt, ehe das Finale wieder auf dem Hockenheimring ausgetragen wird.

Stimmen aus der Pressekonferenz

Hans Werner Aufrecht (Vorstandsvorsitzender ITR e.V.): „Dass man sieben Champions in einer Serie haben kann, dafür muss die Serie schon lange bestehen. Das ist bei uns der Fall. In der DTM treffen sich die besten Fahrer und die besten Ingenieure, um erfolgreich zu sein.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Wir haben hohe Ziele, aber ein erfolgreiches Jahr in der DTM einfach so zu wiederholen, ist sehr schwierig. Wir haben dafür hart über den Winter gearbeitet, aber es muss wirklich alles passen, um das zu erreichen. Nur wer immer alles auf den Punkt bringt, hat gute Chancen. Nico Müller ist ein unheimlich starker junger Rennfahrer, der auch sehr symphytisch ist und perfekt in die Audi-Familie passt.“

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Die Regeländerungen wurden von uns Herstellern gemeinsam mit der ITR entwickelt. Ich bin mir sicher, dass es die DTM weiter bringen wird. Nach unserem Premierenjahr 2012 mit drei Titeln, wussten wir, das man das nicht einfach so wiederholen kann. Der Hersteller-Titel 2013 hat uns gerade wegen der harten Konkurrenz sehr stolz gemacht. In diesem Jahr haben wir mit dem BMW M4 DTM ein neues Fahrzeug und wollen uns im harten Umfeld der DTM erneut behaupten. Maxime Martin hat es verdient, im DTM-Programm von BMW zu sein. António Félix da Costa ist schnell und passt perfekt in unser Team. Er wird uns und die DTM bereichern.“

Toto Wolff (Motorsportchef Mercedes-Benz): „Die DTM ist ein Entwicklungs-Wettlauf und ein Wettbewerb um Talente und Fahrer. Nach BMW und Audi wären wir eigentlich dran, aber die DTM ist wie Roulette. Wenn zweimal Schwarz kam, folgt nicht automatisch Rot. Ich hoffe natürlich, dass es besser als im Jahr 2013 läuft. Vitaly Petrov braucht natürlich noch Zeit, aber wer in der Formel 1 auf dem Podium stand, kann so schlecht nicht sein. Bei Paul Di Resta als ehemaligem DTM-Champion setzen wir natürlich auf seine Erfahrung.“

Mike Rockenfeller (Audi): „Ich freue mich riesig auf die neue Saison und kann es kaum abwarten, wieder Rennen zu fahren. Druck, den Titel verteidigen zu müssen, spüre ich nicht. Die Nummer eins auf dem Auto zu haben, ist ein schöner Ansporn. Ich genieße auch die Testtage mit Audi. Denn dann können wir das machen, was wir am liebsten tun: im Auto sitzen und fahren.“

Martin Tomczyk (BMW): „Ich bin lange genug in der DTM dabei, um zu wissen, dass es nach dem nicht so erfolgreichen Jahr 2013 auch wieder aufwärts gehen wird. Die ersten Tests waren vielversprechend und mit meinem neuen Teamkollegen Bruno Spengler klappt es sehr gut. Wir werden hoffentlich sehr erfolgreich sein.“

Pascal Wehrlein (Mercedes-Benz): „2013 wurde ich Letzter, das hat mir natürlich nicht gefallen. Aber es gab auch gute Momente. Im Enddefekt waren wir zu langsam. In meinem neuen Team bei HWA freue ich mich auf die Herausforderung.“

DTM-Rekordchampion Bernd Schneider (Mercedes-Benz, 1995, 2000, 2001, 2003, 2006): „Wenn man sieht, wie hart die DTM umkämpft ist und wie eng es in der Serie seit vielen Jahren hergeht, bis ich sehr stolz, so viele Titel dort gewonnen zu haben. Hier messen sich die besten Fahrer der Welt.“

Volker Strycek (1. Champion BMW, 1984): „Die DTM ist eine optimal und professionell geführte Rennserie. Sie ist die Formel 1 der Tourenwagen.“

Frank Biela (Champion Audi, 1991): „In der DTM fahren Top-Piloten und Top-Hersteller und das war schon zu meiner Zeit so. Das Niveau war schon immer unheimlich hoch. Die DTM ist nach wie vor die besten Tourenwagenserie der Welt.“