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FIA ETCC
24.06.2014

Andreas Pfister auf Rang zwei in Spa-Francorchamps

Der Rennfahrer Andreas Pfister und sein Pfister-Racing-Team können auf ein erfolgreiches, wenn auch sehr anspruchsvolles Rennwochenende in Spa-Francorchamps zurückblicken. Nach turbulenten Rennen liegt der junge Franke nur noch fünf Punkte hinter dem Spitzenreiter in der Gesamtwertung und fährt Ende September auf Sizilien um den Europameistertitel. Die zahlreich angereisten Zuschauer wurden vom 20. bis 22. Juni 2014 nicht enttäuscht und die mehr als 30 Rennfahrer der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) boten in Spa-Francorchamps packenden und hochspannenden Motorsport.

Die über sieben Kilometer lange belgische Rennstrecke wird auch als „Ardennenachterbahn“ bezeichnet, und gehört zu einem der anspruchsvollsten Kursen weltweit. Auch für Andreas Pfister war Spa nahezu eine Premiere, denn seit dem Jahre 2005, damals noch als 17-Jähriger im ADAC VW Polo Cup, hatte Pfister die Rennstrecke nicht mehr befahren.

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Dass sich das Pfister-Racing-Team nach den Erfolgen am Salzburgring nicht zurückgelehnt hatte, bewiesen die ersten Testfahrten am Freitag. Ein absolut top vorbereiteter Seat Leon Copá Rennwagen verhalf Andreas Pfister dazu, in beiden freien Trainings die Bestzeit zu holen. „Wir haben in Spa den Umstand zu meistern, dass sich nun mittlerweile 50 kg Zusatzgewicht (success ballast) in unserem Rennwagen befinden. Das wirkt sich auf den langen Bergauf-Geraden natürlich negativ aus, gerade deshalb bin ich aber nach den Bestzeiten im Training umso positiver gestimmt. Die Rennstrecke macht mir viel Spaß und vor allem die legendäre Eau Rouge-Kurve ist absolut toll zu fahren“, so Pfister im Gespräch mit den Medien.

Im Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung konnte sich Andreas Pfister mit nur einem hauchdünnen Rückstand den zweiten Platz und damit eine gute Ausgangsposition für die Rennen sichern. Bis dahin verlief also für das ADAC Team Nordbayern e.V. noch alles nach Plan. Deutlich schwieriger sollte die Situation aber im Verlauf des ersten Rennens werden. „Das erste Rennen verlief für uns alles andere als optimal und ich bin mit Platz sechs in keiner Weise zufrieden. Die Verhältnisse auf der Rennstrecke hatten sich im Gegensatz zum Samstag stark verändert. Ich hatte im Rennen mit starkem Untersteuern zu kämpfen und musste alles geben, um die Konkurrenz hinter mir zu halten. Nach einem Dreher, der ganz klar auf meine Kappe geht, musste ich mit Rang sechs Schadensbegrenzung betreiben und konnte immerhin noch drei Punkte für die Meisterschaft nach Hause retten.“

Deutlich besser lief es dagegen im zweiten Rennen. Bereits in der Anfangsphase konnte sich der Seat mit der Startnummer 55 nach vorne schieben und die Konkurrenz unter Druck setzen. „Ich erwischte einen guten Start und konnte mich in der ersten Spitzkehre aus dem Gerangel raushalten. In der kurzen Pause zwischen den beiden Rennen hatte mein Team in die richtige Richtung gearbeitet und ich fand mich mit den Bedingungen besser zurecht. Nach einigen weiteren Umläufen konnte ich weitere Positionen gutmachen und freue mich unter diesen Umständen über Platz zwei! Ein besonderes Dankeschön möchte ich an mein Team aussprechen, das über das gesamte Wochenende hart gearbeitet hat: Alois Pfister, Sigrid Pfister, Hannes Kerst, Kai Denner, Markus Kohl, Matthias Hutzel und Günther Spahn. Gefreut habe ich mich auch über den tollen Support der vielen Besucher und Fans an der Rennstrecke und über den persönlichen Besuch einiger unserer wichtigen Sponsoren – herzlichen Dank dafür!“

Nach den spannenden und mitunter auch chaotischen Rennen in Belgien haben beim Finale noch vier Fahrer realistische Chancen auf den Europameistertitel der SMT-Klasse. Der Finne Aku Pellinen konnte in Spa die Pace der Spitze nicht ganz mitgehen, liegt mit 60 Punkten aber noch in Führung der Gesamtwertung. Dicht gefolgt von Andreas Pfister mit deren 55, sowie den Russen Dmitry Bragin und Sergey Ryabov mit 51 bzw. 50 Zählern.

Vom 26. bis 28. September 2014 bringt das „Autodromo di Pergusa“ die Entscheidung. Auf der 4,95 Kilometer langen Rennstrecke auf Sizilien werden zwei Rennen á elf Runden gefahren. Für zusätzliche Spannung sorgt die „Punkteverdopplung“ der FIA, denn beim Finalrennen in Italien werden doppelte Punkte vergeben. „In Pergusa ist nun alles möglich. Wir haben es geschafft, uns nach dem Nuller von Le Castellet wieder in eine sehr aussichtsreiche Position zu bringen und mein klares Ziel ist es, den Europameistertitel zu holen. Drückt uns dafür alle verfügbaren Daumen“, so Andreas Pfister.