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FIA WEC
17.11.2014

Erstmals Podium für beide Porsche 919 Hybrid

Zum ersten Mal durften beide Fahrerbesatzungen des Porsche 919 Hybrid an der Siegerehrung teilnehmen: Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb belegten im siebten Lauf der FIA WEC in Bahrain den zweiten Platz. Direkt hinter ihnen kam das Schwesterauto ins Ziel: Das Trio Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber beendete das Sechs-Stunden-Rennen auf Platz drei.

Es sind die Podestplätze vier und fünf in der Debütsaison des Porsche 919 Hybrid. Packende Positionskämpfe zu Beginn und spannende Strategieschachzüge am Ende des Rennens zeichneten den vorletzten WM-Lauf ebenso aus wie hohe Temperaturen über 30 Grad Celsius.

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Romain Dumas startete von der Pole-Position und blieb in Führung, bis er in der fünften Runde von einem Toyota überholt wurde. Da der Franzose als einziges Fahrzeug aus der Spitzengruppe während der Gelbphase in Runde 17 nicht an die Box fuhr, setzte er sich erneut an die Spitze und hielt sie bis zum ersten Stopp nach 30 Runden. Nach 61 Runden übergab er den Porsche 919 an zweiter Position liegend an Marc Lieb. Der Ludwigsburger holte sich nach 92 Runden Benzin und frische Reifen. Nach 123 Runden übernahm Neel Jani den Wagen an zweiter Position liegend. Der Schweizer kam nach 154 Runden zum Tankstopp mit Reifenwechsel und tankte nach 182 Runden noch einmal nach. Auf frischeren Reifen war er gegenüber dem Schwesterauto im Vorteil und fuhr auf Platz zwei nach vorn.

Brendon Hartley ging von Platz drei ins Rennen und verbesserte sich kurzfristig auf Position zwei, bevor er hinter die beiden Toyota auf Platz vier zurückfiel. Rasch stellten sich Probleme mit zu hohen Bremstemperaturen ein. Nach 17 Runden nutzte er die Gelbphase zum Tankstopp und Reifenwechsel, danach war er Fünfter. Als er nach 48 Runden an Timo Bernhard übergab, lag der Porsche 919 mit der Nummer 20 an dritter Position. Bernhard kam in Runde 79 und 110 jeweils als Führender an die Box, profitierte dabei aber von den Stopps anderer Autos. Beim zweiten Tankhalt mit Reifenwechsel übergab er das Auto an Mark Webber. Der Australier tankte nach 141 von 195 Runden und holte sich dabei zum letzten Mal frische Pneus – Team und Fahrer hatten vor dem letzten Routinehalt in Runde 169 entschieden, das Rennen mit dem gleichen Satz Pneus zu beenden, um Standzeit beim Boxenstopp zu sparen.

Stimmen nach dem Rennen

Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG: „Doppelpodium mit Platz zwei und drei, das ist ein wunderschöner Abschluss dieses spannenden Rennens. Wir haben alles probiert, zum Sieg hat es noch nicht ganz gereicht. Aber uns ist wieder ein deutlicher Schritt nach vorne gelungen.“

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Unglaublich, dass uns nach der dritten Pole-Position heute mit dem ersten Doppelpodium eine weitere Steigerung gelungen ist. Ganz wichtig dabei: Wir konnten unsere Schnelligkeit im Rennen verbessern und sind näher an die Spitze herangerückt. Am Ende haben wir es noch mit einem Doppelstint bei der Startnummer 20 versucht. Das ging sich zwar nicht aus, aber trotzdem: Gratulation ans Team! Jetzt gehen wir voller Zuversicht nach São Paulo.“

Andreas Seidl, Teamchef: „Beide Autos auf dem Podium, das ist großartig. Wir waren ja vorher schon ein paar Mal ganz nah dran. Im Vergleich zu den vorherigen Rennen sind wir Toyota deutlich näher gekommen. Zusätzlich konnten wir bezüglich Strategie und Reifenmanagement wieder viel dazu lernen. Großen Dank an alle im Team inklusive den Fahrern für den sensationellen Job an diesem Wochenende. Jetzt freuen wir uns auf das Saisonfinale in Brasilien. Herzlichen Glückwunsch zum Fahrertitel an Sébastien Buemi und Anthony Davidson.“

Romain Dumas (36, Frankreich): „Nach einem guten Start von der Pole-Position lag ich vorne, bis mich ein Toyota überholt hat. Später übernahm ich wieder die Führung, als die anderen aus der Spitzengruppe während einer kurzen Gelbphase an die Box fuhren. Ab diesem Zeitpunkt hat unser Team beide Autos auf unterschiedliche Strategien gesetzt. Welche Variante die bessere ist, stellt sich immer erst am Ende des Rennens heraus. Gegen Ende meines Doppelstints wurde es kühler und damit das Auto besser fahrbar – damit habe ich die schöneren Stücke des Rennens wohl meinen Teamkollegen überlassen.“

Neel Jani (30, Schweiz): „Das war ein gutes Rennen. Nach der Pole-Position erstmals beide Autos auf dem Podium, das ist sehr schön. Leider konnten wir am Schluss nicht mehr um den Sieg kämpfen. Ob die Strategie während der Gelblichtphase die richtige war, werden wir analysieren. Nichtsdestotrotz: Am Schluss konnten wir das Tempo der Toyota mitgehen. Wir haben uns von Rennen zu Rennen verbessert. Jetzt waren wir richtig nah dran. Hoffentlich können wir in São Paulo um ein noch besseres Ergebnis kämpfen.“

Marc Lieb (34, Ludwigsburg): „In meinem Stint habe ich einen guten Rhythmus gefunden. Das Auto fuhr in der kühleren Nacht deutlich schneller und konstanter – und für den Fahrer ist es auch angenehmer. Der Porsche 919 war gut in der Balance. Nur zum Schluss bauten die Reifen an der Vorder- und Hinterachse etwas ab. Aber ich glaube, wir haben wieder ein bisschen aufgeholt.“

Timo Bernhard (33, Bruchmühlbach-Miesau): „Zwei problemlose Stints ohne jeden Zwischenfall – für mich lief es tadellos. Auch wenn es nicht ganz einfach war, das Auto in der Balance zu halten. Schon zu Beginn des Rennens sah es für uns ganz gut aus. Wir haben in der Gelbphase zu Rennbeginn gestoppt. Im dichten Verkehr auf der Strecke mussten wir sehr besonnen sein, aber das hat prima funktioniert. Mit dem Doppelpodium haben wir unser nächstes Ziel erreicht. Ich bin zufrieden.“

Brendon Hartley (25, Neuseeland): „Mein Doppelstint zu Beginn des Rennens war nicht ganz einfach. Die Positionskämpfe mit den Toyota während der ersten Runden waren super und auch fair. Von da an setzten Probleme mit der Bremstemperatur ein. Ich habe im Cockpit die ganze Klaviatur bespielt, um Abhilfe zu schaffen, aber wir büßten trotzdem viel Zeit ein. Erst als es kühler wurde, war das Auto wieder voll leistungsfähig.“

Mark Webber (38, Australien): „Das ist ein großartiger Tag für Porsche, erstmals mit beiden Autos das Podium zu erreichen. Es waren keine einfachen Bedingungen für die Autos, deswegen ist das Ergebnis der nächste Meilenstein. Wir lernen bei jedem Rennen unheimlich viel dazu. Unsere Nummer 20 konnte heute das Tempo des Schwesterautos nicht ganz mitgehen. Für uns drei war es ein schwieriges Rennen, so wie bereits das Qualifying gestern.“
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