FIA WTCC
26.05.2014
Zuschauer-Rekord bei der WTCC in Salzburg
Aus sportlicher Sicht sorgten Titelverteidiger Yvan Muller (Frankreich) und der WM-Führende José-Maria Lopez (Argentinien) für einen Citroen-Doppelsieg in den beiden WM-Rennen. Langeweile kam dennoch keine auf. Dafür sorgten nicht nur zahlreiche glimpflich verlaufende Blechkontakte inklusive roter Flagge und Rennabbruch, auch die abwechslungsreichen Rahmenrennen und die spektakuläre Flugvorführung von Air Race-Pilot Hannes Arch waren ganz nach dem Geschmack des Publikums.
Ob Fahrer, Teams, Fans oder die zahlreichen Medienvertreter aus aller Welt – alle waren sie beim dritten Gastspiel der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (FIA WTCC) am Salzburgring prächtig gelaunt: Nicht weniger als 32.700 zahlende Zuschauer fanden an den zwei Renntagen in den Nesselgraben, um insgesamt zehn Rennen aus fünf verschiedenen Rennserien zu erleben. Neben den WM-Stars kämpften am Wochenende vom 23. bis 25. Mai 2014 auch Piloten der FIA ETCC, des SEAT Leon Eurocup, des Suzuki Cup Europe sowie der Trofeo Abarth Europe um Punkte und Pokale.
Loeb: „Fahrerlagerkurve schwierigste Kurve der gesamten WM“
Im ersten Rennen der WTCC um 10:00 Uhr feierte der Titelverteidiger und Vierfach-Weltmeister Yvan Muller einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Für den Franzosen, der bereits zum dritten Mal in dieser Saison als Sieger abgewinkt wurde, war es der insgesamt 40. Sieg seiner Karriere. Held des Rennens war jedoch der Niederländer Tom Coronel auf Rang zwei: Der Holländer nutzte einen Fahrfehler des WM-Führenden Citroen-Piloten José-Maria Lopez, der als Dritter das Siegerpodest der Top-Drei komplettierte. Als Vierter nicht am Stockerl landete Rallye-Rekordweltmeister Sébastien Loeb, der schon am Tag davor die Fahrerlagerkurve am Salzburgring als die mit Abstand schwierigste Kurve im gesamten WM-Kalender bezeichnet hatte.
Rennen 2: Erst Rennabbruch, dann Safety-Car
Das zweite Rennen, das auf Basis des gestürzten Ergebnisses der Top-Zwölf aus dem Qualifying gestartet wurde, begann mit einem Paukenschlag: Yvan Muller, soeben noch großer Gewinner, hatte im Startgetümmel große Probleme, seinen Citroen auf der Strecke zu halten und löste in der Folge eine Massenkarambolage aus, der auch die beiden Lada-Piloten James Thompson und Rob Huff zum Opfer fielen. Die Folge war ein Rennabbruch, damit die Wracks geborgen und die Strecke von den zahllosen Trümmern gereinigt werden konnte.
Nach dem Restart sah es zunächst nach einem Triumphzug für Honda aus, doch dann drückte Citroen-Star Lopez kräftig auf die Tube, überholt einen Konkurrenten nach dem anderen und lag bald auf Platz zwei. Ein Ausrutscher von Tom Coronel in der ersten Schikane machte eine Safety-Car-Phase notwendig: Der Chevrolet-Pilot hatte kiloweise Kies auf die Strecke geschaufelt, der aus Sicherheitsgründen entfernt werden musste. Nach dem Restart hängte sich Lopez sofort in den Windschatten von Pole-Setter und Leader Gabriele Tarquini und ließ dem Routinier aus Italien keine Chance. Nach 17 Runden lautet das Ergebnis schließlich 1. José-Maria Lopez (Citroen), 2. Gabriele Tarquini, 3. Tiago Monteiro (beide Honda). Sébastien Loeb beendete das zweite Rennen nach einer unauffälligen Leistung auf Rang sieben.