Formel 1
27.08.2014
Dritter Saisonsieg für Daniel Ricciardo
Auch im Vorjahr hatte Renault mit Red Bull Racing den Großen Preis von Belgien gewonnen. Was dem weltmeisterlichen Renault F1 RS27-V8-Motor gelungen war, setzte das neue 1,6-Liter-V6-Aggregat am Sonntag fort. Daniel Ricciardo ist nach Ayrton Senna und Alain Prost der dritte Formel 1-Pilot, der auf dem Ardennen-Kurs dank Turbo-Power von Renault einen Sieg herausfahren konnte.
Titelverteidiger Sebastian Vettel kämpfte sich in Spa-Francorchamps dank eines starken Schlussspurts noch bis auf Rang fünf nach vorne. Allein in den letzten zwei Runden überholte der 27 Jahre alte Heppenheimer drei Konkurrenten. Mit Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat auf Rang zehn rundete ein dritter Fahrer die Top-Ten aus Sicht von Renault ab.
Daniel Ricciardo gewann in Spa-Francorchamps mit gut drei Sekunden Vorsprung auf Nico Rosberg. Der Australier hatte das Rennen von Startplatz fünf in Angriff genommen und konnte Fernando Alonso in Runde vier vom dritten Platz verdrängen. Zwei Umläufe später ging er auch an seinem Teamkollegen Sebastian Vettel vorbei und übernahm wenig später die Führung, als Nico Rosberg zum Reifenwechsel an der Box stoppte. Fortan konnte Ricciardo den zwölften Saisonlauf von der Spitze aus kontrollieren und einen Vorsprung von bis zu 20 Sekunden herausfahren.
Mit einem frischen Satz der weicheren Pneus blies Rosberg im letzten Rennviertel noch einmal zur Aufholjagd, konnte jedoch nicht mehr zu dem vom Renault Energy F1-Motor angetriebenen Red Bull RB10 aufschließen. Für Renault und Red Bull Racing war es der dritte Saisonsieg und der 50. Erfolg ihrer langjährigen, von vier Konstrukteurstiteln gekrönten Partnerschaft.
Nach einem brillanten Start kämpfte Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel in der ersten Runde um die Führung und war dann Dritter. Als ihn Ricciardo passiert hatte, verteidigte er sich gekonnt gegen Fernando Alonso. Nach dem ersten Boxenstopp fiel der Deutsche hinter Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari zurück. Drei Runden vor Rennende lag Vettel noch auf Rang acht, konnte sich in einem aufregenden Schlussduell aber gegen Alonso, Jenson Button sowie Kevin Magnussen durchsetzen und überquerte die Ziellinie als Fünfter.
Daniil Kvyat gelang in Spa-Francorchamps zum fünften Mal in dieser Saison der Sprung in die Punkteränge. Der 20 Jahre alte Russe erlebte ein anstrengendes Rennen, in dem er sich kontinuierlich mit den Force India duellierte. Auf Platz neun mit Sergio Perez fehlte ihm am Ende nur eine Sekunde und vier Sekunden auf den achtplatzierten Alonso. Jean-Eric Vergne im zweiten Toro Rosso-Renault wurde Zwölfter.
Lotus F1 musste in Belgien einen doppelten Ausfall hinnehmen. Pastor Maldonado stellte seinen Boliden bereits in Runde eins mit einem gebrochenen Auspuff ab. Romain Grosjean stieg elf Runden vor Rennende wegen eines Problems mit der Aerodynamik aus.
Das Grand Prix-Debüt von Le Mans-Sieger André Lotterer endete bereits im zweiten Umlauf, als sein Auto den Vortrieb verlor – vermutlich wegen eines harten Schlags beim Überqueren eines Kerbs in der Blanchimont-Kurve. Marcus Ericsson zeigte eine seiner stärksten Saisonvorstellungen und lieferte sich über die gesamte Renndistanz ein spannendes Duell mit dem Marussia von Max Chilton. Der Brite konnte sich dank frischerer Reifen am Schluss jedoch durchsetzen.
„Wir sind mit eher gedämpften Erwartungen nach Spa-Francorchamps gereist – wohl wissend, dass wir auf dieser Rennstrecke etwas Glück brauchen würden. Aber wir haben aus den Bedingungen das Beste gemacht. Dieser Sieg auf einem Grand Prix-Kurs, der insbesondere als Motorenstrecke bekannt ist, zeigt vor allem eines: Dass es die Mentalität von Renault Sport F1 ist, niemals aufzugeben oder zu kapitulieren, und dass die Rückschläge zu Saisonbeginn nur dazu geführt haben, noch härter und konzentrierter zu arbeiten“, sagt Rémi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams.
Und weiter: „In den vergangenen Monaten haben wir unsere Kooperation mit Red Bull Racing weiter intensiviert. Der Große Preis von Belgien hat gezeigt, wie sehr wir das Paket aus Chassis und Antriebseinheit optimieren konnten. Diese klare Ausrichtung hat sich heute ausgezahlt. Zuverlässigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg, Wir verbessern unser Gesamtsystem, wo wir können. In der Formel 1 zählt harte Arbeit, aber etwas Glück hilft auch – so wie uns heute. Hierauf können wir aufbauen und mit neuem Selbstvertrauen dem Großen Preis von Italien in Monza entgegenblicken.“