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Porsche Carrera Cup
02.07.2014

Gutes Wochenende für TAM-Racing auf dem Norisring

Das vierte Saison-Wochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem legendären Norisring in Nürnberg am vergangenen Wochenende vom 28. bis 29. Juni 2014 stellte für TAM-Racing – das Neueinsteiger-Team im Carrera Cup aus Niederkrüchten – eine schwierige Prüfung dar. Erstmals auf dem kurzen Stadtkurs am Start waren die Leistungen im freien Training sehr zufriedenstellend.

Gerade vor dem Hintergrund, dass dies eine Strecke ist, auf der TAM-Racing noch keine Erfahrung hat sammeln können, konnte man sich über das gute Abschneiden in der Trainingssitzung freuen. Das Qualifying hingegen verlief nicht zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten. Die Ergebnisse beider Rennen jedoch waren, gemessen an den ungünstigen Startpositionen, besser, obgleich sie noch besser hätten sein können.

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„Im Porsche Carrera Cup ist Erfahrung durch nichts zu ersetzen. Wir hatten ein gutes Basis-Setup für die beiden Porsche 911 GT3 Cup und waren auch im freien Training und in beiden Rennen gut – Allerdings im entscheidenden Qualifying zu schwach. Im Porsche Carrera Cup gibt es quasi eine ‚Zweiklassengesellschaft‘: Auf der einen Seite die, die regelmäßig mit neuen Reifen testen und somit den kurzzeitig von neuen Reifen zur Verfügung gestellten Leistungspeak nutzen können und solchen, die meist mit gebrauchten Reifen testen und sich folglich mit dem Nutzen des Reifenpeaks schwertun“, sagt Marc Poos, Teamchef und technischer Leiter von TAM-Racing.

Dies zeigte auch das Qualifying am Norisring. Beide TAM-Piloten, Christopher Gerhard und Bill Barazetti, waren im freien Training von Beginn an schnell, doch es gelang ihnen im Qualifying nicht, das Potenzial neuer Reifen in notwendigem Maße zu nutzen, sodass sie nur die Zeiten des freien Trainings bestätigen konnten, während der überwiegende Teil des 36 Fahrzeuge großen Feldes schneller wurde. Gerhard, 21. im freien Training, stellte seinen Porsche zwei Mal auf Startposition 28. Barazetti, 32. im freien Training, ging jeweils von Rang 34 in die Rennen.

Das erste Rennen am Samstag wurde mit Verspätung und hinter dem Safety-Car gestartet, da nach einem Regenschauer die Strecke noch feucht war. Trotzdem starteten alle Teilnehmer auf Slicks. Da das Feld von Beginn an weit auseinandergezogen war, ließen sich Positionsverbesserungen nur schwer realisieren. Gerhard verbesserte sich um zwei Positionen auf Platz 26. Barazetti konnte sich um vier Positionen auf Platz 30 verbessern. Der zweite Lauf ging auf regennasser Strecke über die Bühne. Nach einem guten Start, bei dem Gerhard nach zwei Runden von Platz 28 auf Platz 18 auftauchte, klagten beide Piloten später über ein sich verschlechterndes Handling der Porsche. Die Ursache war ein zu hoher Kalt-Luftdruck der Reifen, der bei der stark abtrocknenden Strecke zu sehr angestiegen ist, sodass die Reifen nicht mehr ausreichend Grip liefern konnten. Gerhard überquerte trotzdem auf Platz 23 die Ziellinie, Barazetti schaffte mit Platz 30 und als Dritter der B-Wertung noch den Sprung aufs Podium.

Christopher Gerhard: „Nach dem schwachen Qualifying, bei dem es mir nicht gelungen ist, den Leistungspeak des neuen Reifens effektiv zu nutzen, standen die Rennen unter einem schwierigen Vorzeichen. In Lauf 1 waren die Abstände nach dem Start hinter dem Safety-Car zudem von Beginn an recht groß. Ich konnte aber eine sehr gute Pace gehen. In Lauf 2 auf nasser Fahrbahn hatte ich einen super guten Start und konnte in zwei Runden zehn Plätze gutmachen. Doch nach ca. zehn bis 13 von 35 Runden verschlechterte sich das Grip-Niveau dramatisch und ich konnte meine erkämpfte Position nicht halten.“

Bill Barazetti: „Ich bin zufrieden mit dem Abschneiden. Obwohl das Auto ab Mitte des zweiten Rennens kontinuierlich weniger Grip hatte, konnte ich mich aufs Podium vorarbeiten. Am Auto gibt es keinen Kratzer und in der B-Wertung liege ich weiter aussichtsreich im Rennen.“

Marc Poos: „Es war ein interessantes Wochenende in Nürnberg. Auf der sehr kurzen, nur 2,3 Kilometer langen Strecke mit lediglich vier Kurven und zwei harten Bremszonen sind die Zeitdifferenzen zwischen top und Flop enorm klein. Zudem ist aufgrund der wenigen Kurven und den baulichen Bedingungen, wie Betonmauern ohne Auslaufzonen, das Bremsen wichtiger denn je. Leider haben wir im zweiten Rennen etwas mit dem Luftdruck gepatzt und Christopher war auch mit seinem Qualifying-Ergebnis sicherlich nicht ganz glücklich, aber ansonsten können wir von unserer ersten Norisring-Veranstaltung zufrieden nach Hause fahren.“