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Porsche Super Cup
03.11.2014

Fach Auto Tech holt Supercup-Trophäe in die Schweiz

Zum ersten Mal geht der Meistertitel des Porsche Mobil 1 Supercup in die Schweiz. Mit einem Podiumsbesuch von Earl Bamber in Austin setzte Fach Auto Tech einen beeindruckenden Schlussstrich unter eine phänomenale Saison im schnellsten Porsche-Markenpokal. „Wir sind einfach überglücklich“, gab Teamchef Alex Fach nach dem Wochenende zu Protokoll.

Die Saison hatte sich auf einen packenden Zweikampf zwischen Earl Bamber und Kuba Giermaziak zugespitzt. Lediglich fünf Punkte trennten beide Meisterschaftsaspiranten vor dem finalen Wochenende mit zwei Wertungsläufen und nur ein Wimpernschlag nach dem Qualifying.

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Kaum abwarten konnte der Fach-Pilot nach dem Zeittraining das Rennen am Samstagnachmittag. Der Rückstand betrug nur wenigen Zehntelsekunden auf den Polen: „Es ist ein super spannendes Wochenende. Mit zwei fast identischen Rundenzeiten bin ich in die Top-Fünf gefahren. Kuba steht in der Startaufstellung direkt vor mir. Wir werden ein klasse Rennen mit einigen Überholmanövern sehen“, erwartete Earl Bamber. Der junge Neuseeländer war ohne jegliche Streckenkenntnisse nach Texas gereist und ließ sich von einigen Gelbphasen und 29 anderen Porsche-Fahrern während des Trainings nicht aufhalten. Er qualifizierte sich für das erste Rennen an vierter Position in der Startaufstellung und hatte sogar die Pole-Position für das zweite Rennen in Austin markiert. „Wir mussten alle neuen Reifensätze nutzen. Das könnte im Rennen von Nachteil sein“, zerbrach sich Alex Fach zunächst den Kopf, aber sein Talentfahrer behielt alles im Griff.

Die Strategie für den neunten Meisterschaftslauf in diesem Jahr hieß „vorn dabei sein, aber nichts riskieren“. So startete der Porsche aus der Schweiz gut und hielt in Zweikämpfen nur so lange gegen, wie dies konfliktfrei möglich war. Im vorletzten Umlauf hatte er plötzlich Kuba Giermaziak direkt vor sich. Der Meisterschaftskonkurrent war Runde um Runde zurückgefallen und so kam es kurz vor dem Ende zum Showdown. Giermaziak zog in die Fahrspur von Earl Bamber. Die Fahrzeuge berührten sich und Giermaziak fiel nach einem Dreher bis auf Rang elf zurück. Unbeschadet fuhr der weiße Porsche der Fach-Mannschaft auf Position vier ins Ziel – Advantage Earl Bamber.

„Es war erneut ein ziemlich aufregendes Rennen im Supercup. Ich hatte nicht ganz die Balance, die ich gebraucht hätte, aber wir lernen für morgen. Interessant waren die letzten Runden zwischen mir und Kuba“, kommentierte der Schützling von Alex Fach den Fight aus seiner Sicht. Und der Teamchef meinte: „Wir hatten Glück in der Situation. Kuba hatte mit Earl an dieser Stelle nicht gerechnet. Er ist aber ein sehr fairer Sportsmann und hat den Fehler auf seine Kappe genommen.“

Von der Pole-Position nahm Earl Bamber den zweiten Lauf auf und führte die Spitzengruppe in die allerletzten 30 Rennminuten 2014. Während Kuba Giermaziak am Start bereits auf Rang neun zurück gefallen war, kam der Fach-Pilot unter Druck. Er ließ Philipp Eng und Michael Ammermüller ziehen, aber die Gegner machten Fehler. Der Neuseeländer befreite sich und griff wieder an. Das Herzschlagfinale bekam im zwölften Umlauf noch einmal Brisanz, als man zu Dritt nebeneinander kämpfte. Earl Bamber setzte sich gegen Philipp Eng durch, sicherte sich hinter Michael Ammermüller den zweiten Podiumsrang und kürte sich zum Champion des Porsche Mobil 1 Supercup 2014.

Der 24-Jährige erwies sich als Titelsammler der Saison. Neben dem vorzeitigen Rookie-Titel des Porsche Mobil 1 Supercup, erhielt er auch die Trophäe des Porsche Carrera Cup Asia. Der frisch gebackene Supercup-Meister: „Wir hatten keine neuen Reifen für das Rennen, was die Sache spannend machte. Aber das Team hat das Auto über Nacht überarbeitet, sodass ich gegen Ende noch einmal um die Führung kämpfen konnte. Ich danke dem Team für die brillante Arbeit über die gesamte Saison. Wir waren immer in den Top-Fünf. Es ist unglaublich für mich. Als wir in die Saison gestartet sind, hat diesen Titel niemand erwartet. Das Porsche-Förderprogramm hat mir dies ermöglicht.“

„Wir waren bis in die letzte Kurve nervös, weil wir erlebt haben, dass man auch in der letzten Runde noch Alles verlieren kann. Wir sind Earl dankbar für diese super Saison“, so Alex Fach.

Kurzfristig war Philipp Frommenwiler in das Cockpit mit der Startnummer 20 gestiegen. Als Ersatzmann für Alif Hamdan schlug er sich von Beginn an nicht schlecht. Als bester Neueinsteiger des Wochenendes machte er bereits im Zeittraining auf sich aufmerksam. Mit gerade einmal 1,2 Sekunden Rückstand qualifizierte sich der Eidgenosse als 14. für den ersten Lauf auf dem 5,5 Kilometer langen nagelneuen Grand Prix-Kurs in Übersee. „Das Ergebnis war wie erwartet. Du denkst, ‚die Zeit war gut‘ und wirst dann an der Box auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt“, kommentierte er seinen Startrang. „Ich sitze jetzt zum zweiten Mal im Auto, dafür war es ganz gut. Ich konnte mich steigern, habe zwei gute Runden, die ziemlich gleich schnell waren, gefahren. Ich glaube, wir dürfen mit dem Resultat zufrieden sein.“

Knapp an den Punktenrängen vorbei fuhr der junge Kreuzlinger am Samstagnachmittag. Am Start hatte er zwei Positionen verloren und fand dann wegen einiger Gelbphasen keine Möglichkeit mehr zum Konter. Auf Rang 16 überquerte er die Ziellinie. Vor dem Mikrofon gab er sich zuversichtlich, was den zehnten Meisterschaftslauf der Saison betraf: „Morgen starte ich von Position 13. Also dann sollten ein paar Zähler drin sein.“

Der Schweizer sollte Recht behalten. Am Sonntagmittag ließ er sich nicht abschütteln, blieb von Beginn an bei der Spitzengruppe und huschte immer wieder auch durch das Fernsehbild. Am Ende kann er drei Punkte für einen 13. Rang auf seinem Konto gutschreiben. „Es hat richtig Spaß gemacht. Es wurde so viel gekämpft in der Gruppe, in der ich gefahren bin. Der Ausflug nach Austin hat sich definitiv gelohnt.“ Auch Alex Fach war nun zufrieden: „Im ersten Lauf ist Philipp noch zu verhalten gefahren, wollte das Auto heil nach Hause bringen. Im Supercup gibt es aber nur ganz oder gar nicht. Jetzt ist er ein super Rennen gefahren.“ Und Frommenwiler ergänzt: „Ich bin schon so viele Rennen gefahren, aber ich habe mich selten so wohl gefühlt“, über dieses Lob seines Fahrers freute sich Alex Fach besonders.
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