RCN
27.10.2014
Kaiser, Friedrichs und Böhm siegten erneut
RCN-Rennleiter Hans-Werner Hilger pflichtete bei: „Das Rennen hat gut funktioniert. Unsere Teilnehmer und die Gäste haben gut harmoniert und wir haben guten Motorsport gesehen.“ Bevor die Sonne das Kommando am Himmel übernehmen konnte, musste sich erst der Morgennebel auflösen. Das dauerte seine Zeit, sodass das Training auf durchgehend feucht-nasser Fahrbahn stattfand.
Die Pole-Position holten sich Carsten Knechtges / Josef Knechtges (beide Mayen) im Porsche 997 GT3 Cup. In seiner letzten schnellen Runde hatte Carsten Knechtges Bestzeit gefahren: „Die Verhältnisse wurden zum Schluss immer besser, aber an Slicks war nicht zu denken. Ich bin kein Risiko eingegangen, trotzdem hat es für die Pole gereicht.“ Knapp geschlagen standen Marcus Löhnert / Christoph Breuer (Düsseldorf / Nettersheim, Audi TTS) auf Startplatz zwei in der ersten Reihe: „Wir hätten vielleicht etwas mehr riskieren sollen. Bei diesen Streckenbedingungen geht der Audi einfach sehr gut.“ Position drei ging an den Audi TTS von Thomas Wasel / Matthias Wasel (beide Bergheim).
Beim Start schien die Sonne und alle Teilnehmer hatten Trockenreifen aufgezogen. Doch trotz des herbstlichen Traumwetters war auf der Strecke noch Vorsicht geboten. Denn auf der Nordschleife gibt es zahlreiche Stellen, die im Herbst kein Sonnenstrahl erreicht und deshalb lange feucht bleiben. Die erste Rennstunde beherrschte das Vater-Sohn-Gespann Knechtges mit dem Porsche 997 GT3 Cup. Carsten Knechtges kam aus der ersten Runde mit sechs Sekunden Vorsprung auf den Audi von Matthias Wasel zurück.
Auf den Plätzen dahinter folgten Sebastian Glaser / Kurt Ecke (München / Wendelstein, Porsche 997 GT3 Cup) und Burkard Kaiser / Willi Friedrichs / Alexander Böhm (Lüdenscheid / Schalksmühle / Kelberg) ) im Porsche 997 GT3 Cup vom Black Falcon Team TMD Friction. Löhnert / Breuer fuhren auf dem fünften Platz vor Michael Bonk / Volker Piepmeyer (Münster / Altenberge, Porsche 997 GT3 Cup) und Lucas Moesgen / Richard Moesgen / Tim Breidenbach (beide Weeze / Solingen, Porsche 997 GT3 Cup).
Nach sieben Runden kamen die beiden führenden Teams zum ersten von zwei Pflichtboxenstopps, minimale Dauer jeweils 105 Sekunden, herein. Da beim Wechsel auf Josef Knechtges der Porsche voll getankt wurde und dementsprechend lange stand, konnte der Wasel-Audi vorbeiziehen. Matthias Wasel blieb hier im Auto sitzen und es wurde nur bis zur Zeitgrenze getankt. Auf der Strecke führten nun die beiden Porsche von Kaiser / Friedrichs / Böhm und Glaser / Ecke, die erst zwei Runden später zum Tanken hereinkamen.
Glaser / Ecke vergaben dabei ihre Siegeschancen, da sie rund eine Minute verloren, weil bereits auf der Döttinger Höhe Aussetzer durch Spritmangel den Porsche bremsten. Anschließend gab es noch ein Tankproblem, sodass ein zusätzlicher Stopp notwendig wurde. Wenig später verabschiedeten sich Knechtges / Knechtges und Löhnert / Breuer nach Unfällen aus dem Kreis der Siegesanwärter. An der Spitze tobte dann ein Zweikampf zwischen dem Black-Falcon-Porsche und dem Wasel-Audi.
Bei immer besser werdenden Streckenbedingungen sorgte Böhm in der Folge mit einer Serie von schnellen Runden für eine Vorentscheidung. Nachdem beide Teams den zweiten Boxenstopp absolviert hatten, lagen Kaiser / Friedrichs / Böhm gut 20 Sekunden vor Wasel / Wasel. Diesen Vorsprung konnte das Black-Falcon-Trio souverän bis ins Ziel sogar noch weiter ausbauen. Glaser / Ecke schafften als Dritte den Sprung aufs Siegerpodest.
Bei der Siegerehrung gab es nur glückliche Gesichter. Böhm: „Mein einziges Rennen in diesem Jahr, da freut man sich über den Sieg umso mehr.“ Friedrichs: „Meine Kollegen haben mir so viel Vorsprung mitgegeben. Da war es einfach, den Sieg nach Hause zu fahren.“ Kaiser: „Es war großartig, unsere Mannschaft hat prächtig harmoniert.“ Auch die Zweitplatzierten waren zufrieden. Matthias Wasel: „Es hat Spaß gemacht, mit einem 2-Liter-Auto die Porsche zu jagen. Als die Strecke dann komplett trocken war, hatten wir keine Chance mehr.“ Als Zubrot gab es noch den Erfolg in der Klasse RS3A. Glaser war trotz des Tankproblems total happy: „Position drei ist super, vielleicht wäre mehr drin gewesen. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr.“
Dieter Weidenbrück / Markus Schmickler (Wesseling / Bad Neuenahr) fuhren mit ihrem Porsche 991 auf Platz vier und gewannen die Klasse V6. Einen starken fünften Rang belegte der BMW 235i Racing Cup von Friedhelm Mihm / Heiko Eichenberg (Sundern / Fritzlar), der natürlich auch die Cup-Wertung gewann. Auf Platz sechs kam der Sieger der RS6, der Mathol-BMW M3 von Volker Wawer / Daniel Schwerfeld / Michael Grassl (Karlsruhe / Düsseldorf / Cham), ins Ziel.
Auf Rang sieben fuhren Michael Paatz / Josef Kocsis (beide Köln, VW Sirocco) vor Frank Elsässer / Fridhelm Mihm (Dettenhausen / Sundern, BMW M3 GT4), die in der Klasse RS7 vorne lagen. Daniel Zils / Norbert Fischer / Uwe Ebertz (Bendorf / Köln / Sinn) fuhren mit dem seriennahen BMW Z4 von Adrenalin Motorsport auf Platz neun und dominierten die V5. Den letzten Rang in den Top-Ten belegten RCN-Urgestein Hans-Rolf Salzer / Sascha Salzer / Tjark Schäfer (beide Alpenrod / Hachenburg, BMW M3) und siegten in der Klasse RS5. Der schnellste Opel Astra OPC Cup endete auf Platz zwölf mit Roger Vögeli / Robert Schröder (Schweiz / Oberkrämer) am Steuer.
Patrick Wagner / Daniel Schellhaas / Tobias Zoll (Ofterdingen / Mössingen / Burladingen, BMW M3) hatten keinen guten Tag erwischt. Zunächst lag das Trio in den Top-Ten, verlor dann durch einen Bremsendefekt vier Minuten und musste schließlich noch eine Durchfahrtsstrafe antreten, da Zoll in der Boxengasse zu schnell gewesen war. Am Ende blieb Rang 15 und der Erfolg in der Klasse H6. Jens Esser / Ercan Ceman (Kerpen, Porsche 997 GT3 Cup) von raceunion Teichmann Racing schieden früh nach einer Kollision aus, Bonk / Piepmeyer mussten nach einem Unfall aufgeben und Moesgen / Moesgen / Breidenbach fielen nach einem Reifenschaden weit zurück.
Erneut war ein Opel Astra OPC mit der kompletten Familie Strycek am Start. Am Steuer wechselten sich Vater Volker Strycek mit Tochter Lena und Sohn Robin ab. Diesmal reichte es zum Sieg in der Klasse V2T und Gesamtrang 40. Lena Strycek: „Das war unser erster gemeinsamer Erfolg. Darauf können wir stolz sein.“