Rallye WM
06.09.2014
Hyundai mit Rückenwind zur australischen WM-Rallye
Hyundai setzt bei der Schotter-Rallye in Australien erneut drei i20 WRC ein. Neben den Deutschland-Siegern Thierry Neuville / Nicolas Gilsoul (B / B) vertreten der australische Lokalmatador Chris Atkinson und sein Copilot Stéphane Prévot (B) sowie die neuseeländische Paarung Hayden Paddon / John Kennard die Farben von Hyundai.
Bereits die Anreise nach Australien, dem für das Hyundai Shell World Rally Team am weitesten entfernten Austragungsort, ist ein logistischer Kraftakt: Nach der Rückkehr von der Rallye Deutschland blieben nur wenige Tage, um das in Übersee benötigte Material inklusive der Einsatzfahrzeuge zu packen und per Luftfracht auf die Südhalbkugel zu transportieren. 20 Prüfungen rund um das Rallyezentrum in Coffs Harbour stehen auf dem Programm des zehnten WM-Laufs. Die harten Schotterstrecken sind mal eng, von Bäumen gesäumt und kurvig, dann wieder schnell und flüssig zu befahren. Einige Prüfungen führen durch den Regenwald. Die zweimal befahrene Prüfung Nambucca ist mit 49 Kilometern eine der längsten im WM-Kalender.
„Die Pisten sind sicherlich nicht so speziell wie bei der Rallye Finnland, dennoch ist eine gute Streckenkenntnis von Vorteil“, erklärt Teamchef Michel Nandan. Thierry Neuville ist bei der WM-Rallye in Australien bislang einmal gestartet, Chris Atkinson und Hayden Paddon je dreimal. „Eine echte Belastungsprobe sind die rauen Strecken für das Material“, so Nandan weiter. „Um diesen Belastungen standzuhalten, haben wir den Hyundai i20 WRC im Bereich des Fahrwerks leicht modifiziert.“ Da das Reglement Tests außerhalb Europas untersagt, hatte sich das Hyundai Shell World Rally Team in Frankreich auf den Einsatz in Australien vorbereitet. „Diese Probeläufe verliefen ohne Probleme. Ich denke daher, dass wir gut gerüstet sind.“
Einen Extra-Motivationsschub gibt der Doppelsieg bei der Rallye Deutschland im August. „Das war sicherlich ein Moment, den wir nicht vergessen werden“, so Sieger Neuville. „Gleichwohl wissen wir, dass wir mit den Füßen auf der Erde bleiben müssen. Trotz solcher Erfolge bleibt es unser Hauptziel, die Autos ins Ziel zu bringen.“ Dass ihm die Strecken in Down Under liegen, bewies der Belgier im Vorjahr, als er bei seinem Australien-Debüt einen starken zweiten Platz eroberte.
Groß ist die Vorfreude auf die Rallye Australien auch bei Chris Atkinson. Und das aus zwei Gründen: Zum einen ist es sein Heimspiel, zum anderen hat er vor einem halben Jahr in Mexiko seinen letzten WM-Einsatz bestritten. Atkinson: „Bei dem zweitägigen Test in Frankreich hat das Auto einen guten Speed gezeigt, und ich werde bestimmt reichlich von den Aussie-Fans angefeuert. Aber sicherlich werde ich nicht unterschätzen, dass ich sechs Monate nicht im Wettkampfeinsatz war. Mein Ziel ist es, konstant gute Zeiten zu erzielen und das Autos heil ins Ziel zu bringen.“
Auch für den Neuseeländer Hayden Paddon ist die Rallye Australien so etwas wie ein Heimspiel. „Ich erwarte viele neuseeländische Flaggen an den Strecken“, freut sich der „Kiwi“. „Bei den Tests in Frankreich habe ich die Abstimmung gegenüber vorherigen Läufen geändert. Das funktionierte gut. Alles in allem denke ich, dass wir einen Schritt nach vorn gemacht haben, daher sollten wir in der Lage sein, um vordere Plätze mitzukämpfen.“
Auch in Frankreich und Spanien mit drei Hyundai i20 WRC am Start
Nach der Rallye Australien kehrt die WM für den Saisonendspurt nach Europa zurück. Bei den Läufen in Frankreich (3.-5. Oktober) und Spanien (23.-26. Oktober) wird Hyundai ebenfalls mit drei i20 WRC antreten. Bei beiden Einsätzen pilotieren die Deutschland-Doppelsieger Thierry Neuville und Dani Sordo die Allradboliden mit den Startnummern 7 und 8. Das dritte Fahrzeug (#20) wird beim französischen Lauf rund um Straßburg von Lokalmatador Bryan Bouffier besetzt, in Spanien kommt wieder Hayden Paddon zum Einsatz. Das WM-Finale in Wales (13.-16. November) beschließt dann die Debütsaison des Hyundai Shell World Rally Team.