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VLN
11.07.2014

Zwei Klassensiege für Mathol Racing

In einem für VLN-Verhältnisse sehr kurzem Rennen, das auch noch viel später als üblich gestartet wurde, konnte Mathol Racing mit seinen fünf Fahrzeugen voll überzeugen. Zwei Klassensiege und dazu gute Platzierungen stimmten am Ende Teamchef Matthias Holle zufrieden. Auch wenn er nicht jede Entscheidung der Rennleitung nachvollziehen konnte.

Erst kurz nach 14:00 Uhr gab die Rennleitung den Start endlich frei. Was zuvor passierte, waren lange Diskussionen, weil insgesamt 58 Teilnehmer bestraft worden waren. Im Qualifying hatten sie unter doppelt gelb teilweise deutlich mehr als 60 Stundenkilometer auf dem Tacho.

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„Unser Avia-BMW war auch dabei und wir haben die Strafe so akzeptiert“, sagte Holle. Am Ende holten sich Andres Serrano, Volker Wawer und Domenico Solombrino noch den neunten Rang in der Cup-Klasse Cup5. „Die Drei sind gut durchgefahren und haben alles ganz gelassen“, kommentierte Holle. Zu der Startverzögerung meinte der Teamchef nur: „Das war heute schon alles grenzwertig, aber wir sind ja frei in der Entscheidung, ob wir hier teilnehmen oder nicht.“ Hintergrund ist auch, dass während der Verzögerung unter den Teamchefs diskutiert wurde, mit allen Autos stehen zu bleiben. „Ich halte von so kurzfristigen Aktionen gar nichts. Das wäre auch nicht fair gegenüber den Fans, die rund um die Strecke ein tolles Rennen sehen wollen.“

„Auch die heftige Kritik an Veranstalter und Rennleitung finde ich überzogen. Natürlich hätte man, im Nachhinein betrachtet, das eleganter lösen können. Aber ursächlich für das Chaos sind doch die Piloten, die sich nicht an die eindeutigen Vorgaben halten. Im normalen Straßenverkehr kommt doch auch niemand auf die Idee, das Tempolimit von 50 Stundenkilometer in der Stadt abzuschaffen, da einige Fahrer wiederholt dagegen verstoßen. Im Gegenteil, diese Sünder müssen zumindest im Wiederholungsfall härter bestraft werden!“

Das von Holle erwähnte tolle Rennen bot dann auch Claudius Karch in der Klasse V6. Mit seinem Porsche Cayman S wurde der Mathol-Pilot durch die kurze Renndistanz zum Solisten. Die Pflicht, alle genannten Fahrer einzusetzen, hatte die Rennleitung aufgehoben. Als Karch sich aus dem Cockpit meldete, dass er gerne sitzen bleiben würde, stimmte Teamchef Matthias Holle gerne zu. Schließlich lieferte sich Karch ein beherztes Rennen mit zwei Porsche 911 in der Klasse. „Claudius hat das wirklich gut gemacht“, lobte der Teamchef, der am Ende den Klassensieg bejubeln konnte.

Ähnlich glück war er über den Erfolg des Avia-Aston in der Klasse SP10. Zwei Wochen nach dem enttäuschenden 24-Stunden-Rennen konnte der GT4-Bolide endlich wieder zeigen, wer in der Klasse den Ton angibt. Hier war es Wolfgang Weber, der die komplette Renndistanz am Steuer blieb. „Das war auch die sicherste Variante“, meinte Holle. Denn bei ständig wechselnden Bedingungen mit Regen und Sonnenschein hätte es ein neuer Pilot schwer gehabt. „Wer grade am Steuer ist, weiß, wo es nass ist und wo nicht“, erklärte Holle. So wurde es am Ende ein verdienter Klassensieg.

Viel Lob hatte der Teamchef auch für Jörg Kittelmann und Klaus-Dieter Mandel übrig. Das Duo pilotierte einen blauen Seat Leon Supercopa in der Klasse SP3T. „Die Drei waren wirklich mutig und wurden dafür belohnt“, Holle entsprach dem Wunsch der Fahrer, das komplette Rennen auf den profillosen Slicks zu bleiben. Zwar wurde es zwischenzeitlich durchaus rutschig, doch mit Rang vier in der Klasse belohnten sich die beiden Piloten auch selbst.

Zu guter Letzt schafften Raphael Hundeborn, Marc Legel und Stephan Kuhs im Avia-Opel den Sprung in die Top-Ten der Opel-Cup-Klasse. „Die drei waren gut unterwegs und sind mit den Bedingungen auch gut klar gekommen“, freute sich Holle. In der VLN ist nun bis zum 2. August eine kurze Sommerpause. Mathol Racing kommt aber bereits dieses Wochenende zum RCN-Rennen wieder an den Nürburgring.
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