Wintercup Emsbüren
20.09.2014
Zum 16. Mal startet der Wintercup Emsbüren
Auch die weiteren Termine für die insgesamt sechs Rennveranstaltungen stehen bereits fest: Nach dem Saisonstart am 19. und 20. Oktober 2014 finden in diesem Jahr noch zwei weitere Rennveranstaltungen statt: Am 9. und 10. November 2014 und am 7. und 8. Dezember 2014 geht es auf der Kartbahn in Emsbüren in die Runden zwei und drei.
Nach dem Jahreswechsel geht es am 11. und 12. Januar 2015 und am 8. und 9. Februar 2015 direkt mit der vierten und fünften Veranstaltung weiter bevor am 1. und 2. März 2014 das Wintercup-Finale ausgetragen wird. Die Veranstaltungen werden alle auf der Kartbahn in Emsbüren stattfinden, allerdings wird abwechselnd zwischen insgesamt drei oder vier verschiedene Streckenvarianten ausgewählt. Mit zahlreichen ausgeschriebenen Klassen ist sicherlich für alle Interessierten etwas dabei: An den Start gehen unter anderem die Klassen ROTAX Micro, ROTAX Mini, ROTAX Junior, ROTAX Senior, ROTAX DD2, Bambini Gazelle, Bambini Waterswift, Offene 2-Takt (X30 Junioren und Senioren, KF) und die KZ2.
Hintergrund und Historie des Wintercup Emsbüren
Initiator und Wintercup-Ausrichter Wolfgang Krauss freut sich auf das 16. Jahr der beliebten Winterrennserie und blickt zurück: „Im Jahre 1978 hatten zwei Kartverrückte, nämlich Erich Stegemann und ich, die Idee, auf der heute leider nicht mehr vorhandenen Kartstrecke in Rheine einen Winterpokal zu veranstalten. Die Reaktion auf diesen Vorschlag war geteilt. Von ‚unmöglich‘ bis ‚total bekloppt‘ war alles mit dabei, doch viele Fahrer, speziell aus den Niederlanden, Deutschland und England, waren trotzdem bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen.“
Damit stand also der Termin fest: Am 18. und 19. November 1978 sollte die Veranstaltung ausgetragen werden. Alles lief gut und in den zwei damals üblichen Klassen, 100 ccm Junior sowie 100 ccm Senior, waren etwa 50 Piloten eingeschrieben. Die Bahn wurde von einer leichten Schneedecke befreit und der gesamte Club fieberte diesem einzigartigen, neuen Ereignis entgegen! Dann der Supergau: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag fielen 25 cm Neuschnee und die Temperaturen sanken. Also was nun? Allen Fahrern abzusagen wäre nur telefonisch möglich gewesen, aber man hatte längst nicht alle Nummern. Also mussten alle Clubmitglieder, Männlein, Weiblein und auch Kinder mit anpacken und versuchen, die Bahn bis Samstag wieder befahrbar zu machen.
„Zum Glück gab es keinen Neuschnee und so konnte die Bahn tatsächlich fast vollständig freigemacht werden – bis auf eine circa zwei Quadratmeter große, vereiste Pfütze. Doch auch das war kein allzu großes Problem für uns: Mit ausreichend Salz rückten wir dem Eispanzer zu Leibe und hatten sogar Erfolg“, erinnert sich Krauss. Da es damals nur Slicks gab, war das Fahren auf der kalten und feuchten Strecke ein wahrer Balance-Akt – für die Piloten aber kein Problem. Das Rennen war ein Riesenspaß für alle Teilnehmer und man konnte so richtig spektakulär Driften und das Event ging ohne größere Unfälle über die Bühne. „Ich muss dazu sagen, dass – außer ein paar vereinzelter Sonnenschirme – das Schrauben unter freiem Himmel erfolgte und so manche Zündkerze und Schaube, die im Fahrerlager in den Schnee fielen, erst im Frühjahr wieder auftauchten“, scherzt Krauss.
Etwas war jedoch schiefgelaufen: Sämtliche Anbauteile an den Karts und die Motoren waren aus Alu und wurden vom Streusalz regelrecht angefressen. Man wusste es damals nicht besser und hat seitdem nie wieder Salz benutzt, um die Bahn befahrbar zu machen. Im darauffolgenden Jahr wurde auf vielfachen Wunsch eine Neuauflage des damaligen Drei-Länder-Winterpokals in Angriff genommen. „Kurz vor dem geplanten Termin erhielt ich den Anruf des DAP-Importeurs von Deutschland, Herrn Großmann, der mir die Frage stellte, ob einen von ihm betreuten Fahrer, der auf der Bahn in Horrem alles schlagen würde, bei uns am Winterpokal teilnehmen lassen würde, obwohl er erst 13 Jahre alt sei. Die normale Altersgrenze lag zu dieser Zeit bei Minimum 14 Jahre“, so Krauss. Da etliche Holländer sowie Achim Beule, Andy Anton und andere ebenfalls noch jünger waren, wurde eine Startgenehmigung erteilt.
Am Samstag vor dem eigentlichen Renntag dann große Aufregung: Vor dem kleinen Fahrerlager stand ein riesiger, dreiachsiger Gelenkbus. Er war ausgerüstet mit allem, was gut und teuer war – unter anderen mit einer Honmaschine. „Wenn man bedenkt, dass Bernd Schneider zur gleichen Zeit mit seinem Campingzelt den Inbegriff des Luxus in der Kartszene darstellte, kann man sich die ertönenden ‚Aahhs‘ und ‚Oohhs‘ vorstellen. Also wohin damit? Gott sei Dank konnte ich einen Nachbarn überreden, uns kurzfristig eine Wiese direkt neben der Kartbahn zu Verfügung zu stelle, da dieser Bus alleine etwa ein Viertel des Fahrerlagers beanspruchte“, erinnert sich Krauss und weiter: „Es stellte sich heraus, dass der Fahrer, den Herr Großmann mitgebracht hatte, unser damals noch kleiner Schumi war. Übrigens waren auch Mama, Papa sowie der kleine Ralf mit von der Partie. Anzumerken ist vielleicht auch noch, dass es für Michael damals lediglich zu Platz 14 im gut besetzten Junioren-Feld reichte!“
Und so lässt sich die Geschichte des Wintercups weiter schreiben. Wir sind gespannt, was 2014 / 2015 passiert. Mehr Informationen und Einzelheiten zum Wintercup Emsbüren gibt es im Internet unter www.kartpark.com oder telefonisch unter der Nummer 0 59 03 – 94 17 79.