24h Le Mans
06.06.2015
Le Mans 2013: Sieg unter ungleichen Voraussetzungen
Im Juni 2013 bestimmte zum ersten Mal ein Kampf der Hybrid-Konzepte das Geschehen bis ins Ziel. Schon im Vorfeld des Rennens zeichnete sich ab, wie hart die Auseinandersetzung sein würde. Wiederholt änderten die Verantwortlichen das Reglement – zum Nachteil von Audi. Die Änderungen bei Motorleistung, Tankvolumen und Dauer der Boxenstopps bewirkten die Änderungen stets neue Vorteile für Herausforderer Toyota.
„Wir waren von diesen Entscheidungen der Langstrecken-Kommission überrascht“, sagt Chris Reinke, Leiter LMP von Audi Sport. „Die Auflagen für den TDI-Antrieb von Audi waren hart. Faktisch kehrte sich damit eine aus dem Alltag bekannte Erfahrung um: Die Reichweite unserer TDI-Rennwagen war plötzlich geringer als die unserer Gegner mit Ottomotor.“ So erlebten die Zuschauer, dass Audi grundsätzlich zwei Runden früher an die Box musste, um nachzutanken. Über die gesamte Renndistanz fuhren Loïc Duval, Allan McNish und Tom Kristensen in ihrem siegreichen Audi 34 Mal an die Box. Verfolger Toyota kam mit 30 Tankstopps aus.
Regen brachte zusätzliche Ungewissheit, ebenso die insgesamt elf Safety-Car-Einsätze nach Zwischenfällen. Doch auch bei intensiven Schauern in der Schlussphase des Rennens behielten die drei Audi-Piloten einen kühlen Kopf, fuhren schnell und fehlerfrei und erreichten das Ziel beim zwölften Le-Mans-Sieg mit einer Runde Vorsprung vor dem besten Toyota. Ihre Teamkollegen Lucas di Grassi, Marc Gené und Oliver Jarvis im Audi mit der Startnummer „3“ verdrängten am Ende einen zweiten Toyota von Rang drei und sicherten sich so einen Podiumsplatz.
Bei Nacht profitierten die Audi-Fahrer von den Matrix-LED-Scheinwerfern, die Kurven besonders gut ausleuchten. Ein Steuergerät schaltet die einzelnen Fernlicht-Leuchtdioden je nach Situation einzeln an und aus oder dimmt sie, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Zwei Wochen nach dem Rennen kündigte die Marke an, den A8 als erstes Modell mit den Audi Matrix LED-Scheinwerfern auszurüsten – ein weiteres Beispiel für den Technologie-Transfer aus dem Rennsport.