ADAC GT Masters
23.06.2015
Dominik Baumann nach Spa-Sieg: Es war wie eine Erlösung
Dominik, was war dein erstes Gefühl, nachdem du die Ziellinie als Sieger überquert hast?
Dominik Baumann: „Geil! Der Sieg war wie eine Erlösung für mich und die ganze Mannschaft von Schubert Motorsport. Gleichzeitig war es eine Bestätigung, dass wir das Siegen nicht verlernt haben und ganz vorne mitfahren können. Nach dem Test in Spa vor dem Rennwochenende hatten wir gute Hoffnungen. Wir konnten einige Dinge verfeinern und haben schon im Qualifying gesehen, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat.“
Du hast das erste Rennen mit großem Vorsprung gewonnen. War der Sieg einfach?
Dominik Baumann: „Im Fernsehen sah es vielleicht einfach aus, aber im Cockpit musste ich ganz schön kämpfen. Im Training und dem Qualifying hatte ich kaum Zeit, den richtigen Rhythmus zu finden. Mein Teamkollege Jens hat mir den BMW Z4 GT3 in Führung liegend übergeben. Beim Wechsel sagte er zu mir: ‚Fahr das Ding jetzt nach Hause!‘ Unser Boxenstopp klappte perfekt und als ich auf die Strecke fuhr, sah ich kein anderes Auto. Das ist gar nicht so einfach, weil du nicht sofort weißt, wo du stehst. Du siehst nur deine eigenen Zeiten auf dem Display. Mir war aber klar, dass ich Gas geben muss. Gegen Rennende bauten die Reifen an der Vorderachse stark ab, so wie wir es erwartet hatten. Wir hatten aber eine gute Pace und ich konnte das Rennen kontrolliert beenden.“
Zwei deiner fünf Siege im ADAC GT Masters hast du in Spa-Francorchamps erzielt. Liegt dir die Strecke besonders?
Dominik Baumann: „Es liegt nicht nur an der Strecke. Das Auto muss passen, das Setup und die Fahrer. Wir wussten, dass wir es drauf haben. Wir konnten es bisher nur nicht zeigen. Hier in Spa waren die Kräfteverhältnisse fairer als bei den vorangegangenen Rennen und wir waren mit unserem BMW endlich konkurrenzfähig. Natürlich ist Spa-Francorchamps auch eine Fahrerstrecke. Es gibt viele anspruchsvolle Kurven, es geht ständig auf und ab und du hast die Eau Rouge als Prüfstein. Für uns hat die Saison jetzt richtig begonnen und so soll es weitergehen.“
Du hast eine Weile auf den nächsten Sieg warten müssen. Ist das auch eine Kopfsache?
Dominik Baumann: „Nein, eher nicht. Wir sind Profis und wissen, was wir machen und wie wir fahren müssen. Wir schauen eher auf die unterschiedlichen Rennstrecken und wie viel Potenzial das Auto dort hat. Wenn es mal nicht läuft, reisen wir zum nächsten Rennen und fangen wieder bei Null an. So haben wir es auch nach dem schwierigen Wochenende zuletzt am Red Bull Ring gehalten. Wir haben keine einfache Phase durchgemacht, aber ich habe das Rennfahren sicherlich nicht verlernt.“
Im zweiten Rennen habt ihr mit Platz fünf weitere wichtige Punkte gesammelt. Wie war es, bei diesen regnerischen Bedingungen zu fahren?
Dominik Baumann: „Der Regen war eine echte Herausforderung. Während meines Start-Stints war es zeitweise so nass, dass die Autos aufschwammen. Da bist du nur noch Passagier und musst versuchen, das Auto auf der Strecke zu halten. Mein oberstes Ziel war in diesem Moment, das Auto heil an die Box zu bringen. Ich habe etwas Gas herausgenommen und bin auf Sicherheit gefahren. Das funktionierte gut und mit dem fünften Platz können wir angesichts der Bedingungen zufrieden sein.“
Als nächstes geht es an den Lausitzring. Mit dieser Strecke verbindest du positive Erinnerungen.
Dominik Baumann: „Ja, im vergangenen Jahr habe ich dort das Sonntagsrennen zusammen mit Claudia Hürtgen von der Pole Position gewonnen. Der Lausitzring ist so etwas wie meine Favoritenstrecke. Dort komme ich auf Anhieb sehr gut klar und finde schnell zum nötigen Speed. Die Strecke liegt mir einfach und die Kurven kommen meinem Fahrstil entgegen. Ich gehe davon aus, dass wir in der Lausitz wieder in der Spitzengruppe mitmischen und um den Sieg mitfahren können. Die neuen Pirelli-Reifen sind eine Unbekannte, aber ich bin auf jeden Fall zuversichtlich.“