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ADAC GT Masters
20.08.2015

Turbulentes Wochenende für Dominic Jöst

Beim Auftakt des ADAC GT Masters in die zweite Saisonhälfte erlebte Dominic Jöst am Steuer des Nissan GT-R Nismo GT3 auf dem Nürburgring ein turbulentes Wochenende. Bei niedrigen Außentemperaturen und typischem Eifelwetter trotzten Jöst und sein Teamkollege Florian Scholze den widrigen Wetterbedingungen in den Läufen neun und zehn auf der 3,629 Kilometer langen Traditionsstrecke.

Der Nissan-Pilot überquerte die Ziellinie in beiden Läufen als Vierter der Gentlemen-Wertung. Er verkürzte damit den Punkteabstand auf den Tabellenführenden von 48,5 auf knappe 23 Punkte und liegt nun auf dem aussichtsreichen zweiten Platz.

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Als „Wet Race“ deklarierte der Rennleiter den Samstagslauf der „Traumsportwagenliga“. Aufkommender Regen ließ die Reifenwahl für Dominic Jöst und das Team MRS GT-Racing zu einem Pokerspiel werden. „Wir haben uns beim Start für Slicks entschieden“, erklärte Jöst. „Zu Beginn des Rennens war es noch trocken und wir hofften, dass wir bei einsetzendem Regen das Boxenstopp-Fenster zum Wechseln nutzen können.“ Doch zehn Minuten nach Rennstart zeigte sich die Eifel von ihrer nassen Seite und der 36-Jährige musste nach einer starken Anfangsphase die Box ansteuern, um auf Regenreifen zu wechseln. „Es waren schwierige Bedingungen, denn der Regen ließ immer wieder nach oder hörte teilweise sogar ganz auf“, so Jöst. „Beim Fahrerwechsel übergab ich das Steuer an Florian, der den Rest des Rennens wieder auf Slicks abspulte.“ Florian Scholze beendete das Rennen für das Duo auf Gesamtrang 18 und dem vierten Platz der Gentlemen-Wertung.

Eine bessere Platzierung wurde vereitelt durch eine Fehlentscheidung der Rennleitung. Das MRS-Team, das den Nissan von Dominic Jöst einsetzt, soll angeblich beim Boxenstopp einen Reifen vor der vorgeschrieben Linie liegen gelassen haben. Das Team wurde dafür mit einer Durchfahrtstrafe geahndet, die wertvolle Zeit kostete. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Reifen von einem Konkurrenz-Team war. „Das war sehr bitter für uns. Ohne diese zusätzliche Strafe hätten wir bis auf den sechsten Platz nach vorn kommen können“, so Jöst.

Auch den Lauf am Sonntag absolvierte Dominic Jöst im Nassen. Startfahrer Florian Scholze erwischte einen guten Start und übergab das Auto zur Rennhalbzeit an Jöst. „Wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse musste ich eine Durchfahrtsstrafe ableisten und lag danach auf Platz 18“, schilderte der Motorsportler. „Das war sehr ärgerlich, aber ich konnte in meinem Stint trotz der nassen Piste noch einmal alles geben und richtig Boden gutmachen. Dann erwischte mich eine sich drehende Corvette und ich fiel wieder nach hinten.“ In der Schlussphase lieferte sich der sympathische Hesse noch ein sehenswertes Duell um Platz drei in der Gentlemen-Wertung mit Remo Lips in der Corvette. Schlussendlich gelang Jöst das Überholmanöver nicht mehr und er sah das Ziel als Klassen-Vierter.

Bereits am Freitag erlebten Dominic Jöst und seine Mannschaft einen Rückschlag. Differenzial-Probleme am Nissan GT-R Nimso GT3 waren der Grund für das schlechte Abschneiden im Qualifying. Somit musste das Duo in beiden Läufen aus dem Hinterfeld starten.

Vom 28. bis 30. August gastiert das ADAC GT Masters auf dem Sachsenring. Auf der Berg- und Talbahn in der Nähe von Hohenstein-Ernstthal finden die Läufe elf und zwölf statt. Mit Tabellenplatz zwei hat Dominic Jöst noch alle Chancen, sich die Gesamtführung zu erobern.
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