Dienstag, 26. November 2024
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ADAC Opel Rallye Cup
10.03.2015

Audex Motorsport: Saisonauftakt mit Überraschungen

Eine logistische Meisterleistung lieferte das Team von Guido Deppe am vergangenen Wochenende (6./7. März 2015) beim Saisonauftakt zum ADAC Opel Rallye Cup in der Saar-Pfalz-Region ab. Für alle vier Piloten war der Cup absolutes Neuland und so ließen auch kleinere und größere Zwischenfälle nicht lange auf sich warten. Glücklicherweise blieb es bei Blechschäden und auch die positiven Momente kamen nicht zu kurz: Samuli Vuorisalo wurde mit Platz drei bester Rookie im Cup; Laura Suvanto war die schnellste Damen im Starterfeld und wurde Zwölfte.

Teilweise war Guido Deppe in St. Wendel nicht zu beneiden. Vier Opel Adam hatte der Extertaler zu betreuen und das forderte vor allem starke Nerven: Ständig verglich Deppe die WP-Zeiten auf seinem Telefon und hoffte inständig, dass Selbiges nicht klingeln möge, da dass in den seltensten Fällen etwas Positives bedeutet.

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Ahman: Erst Abflug, dann Angriff

Doch sein Wunsch wurde Deppe nicht lange erfüllt. Bereits in der ersten Wertungsprüfung verabschiedete sich Neuzugang Pontus Ahman in ein Feld. Zur Hilfe eilende Zuschauer wurden aus Sicherheitsgründen wieder weg geschickt und so musste Ahman warten, bis sein Fahrzeug geborgen werden konnte.

Für den Schweden ein denkbar unglücklicher Auftakt, der ihn aber beim Re-Start am Samstag zu Höchstleistungen motivierte. „Pontus war dann am Samstag einwandfrei unterwegs. Nicht jeder hätte es geschafft, so einen Abflug einfach wegzustecken und mit Platz 15 holte er dann trotz des großen, unfallbedingten Rückstandes noch sechs Punkte für die Cup-Wertung. Insgesamt eine durchaus beachtliche Leistung“, lobte der Teamchef.

Müller: Solide Leistung endete im Feld

Auch Kevin Müller ließ den Teamchef gegen Ende der Rallye ordentlich ins Schwitzen kommen. Der Neueinsteiger verbesserte sich von Wertungsprüfung zu Wertungsprüfung und tastete sich gewissenhaft an die Top-Fünf heran. Doch auf der 14,4 Kilometer langen Sprintprüfung „Bosenberg“ hatte ein kleiner Fahrfehler maximale Folgen. Müllers Adam überschlug sich ins Feld und blieb dort mit starken Blechschäden liegen. Sowohl Müller als auch Co-Pilotin Sina Hildebrandt entstiegen dem Cockpit glücklicherweise ohne Blessuren. „Am Fahrzeug sind die Schäden nachhaltig, aber nicht so stark, dass nichts mehr zu retten wäre. Kevin und Sina sind auf jeden Fall bei der Rallye Vogelsberg wieder am Start“, meinte Deppe.

Für Müller selbst ist der Auftakt damit eine Nullnummer: „Am Ende ist es für uns ärgerlich, weil wir so aussichtsreich bei unserer ersten Rallye im Cup, aber auch überhaupt bei unserem ersten Auftritt im Rahmen der Deutschen Rallye Meisterschaft, lagen. Jetzt müssen die ersten Punkte rund um Schlitz eingefahren werden“, so Müller.

Suvanto: Mit viel Spaß auf Platz zwölf

Wann immer die Zuschauer oder das Team einen Blick in das Rallyeauto von Laura Suvanto und Reeta Hämäläinen warfen, sahen sie in zwei strahlende Gesichter: „Es macht uns beiden zusammen einfach wahnsinnig viel Spaß. Wir haben ein tolles Team um uns herum und auch wenn alles noch sehr, sehr neu ist, so fühlen wir uns doch sehr wohl“, berichtete Suvanto im Service-Park.

Als schnellste Dame im Starterfeld ließ sie die erfahrenere weibliche Konkurrenz hinter sich und haderte nur auf dem Stadtrundkurs mit sich: „Diese Art von Wertungsprüfung kenne ich gar nicht. Während des Trainings stehen die Schikanen noch nicht und ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommt. Da war ich lieber etwas vorsichtig – deutlich zu vorsichtig, wie sich am Ende gezeigt hat“ fasste sie zusammen. Für Platz zwölf nahm die Finnin dann noch neun Punkte für ihr Meisterschaftskonto mit nach Hause und war mit dieser Ausbeute beim Auftakt ebenso zufrieden wie ihr Teamchef.

Vuorisali: Podestplatz für den Schotter-Spezialisten auf Asphalt

Eine sehr positive Entwicklung über die Rallye-Distanz zeigte der zweite Finne im Fahrerkader von Audex Motorsport. Samuli Vuorisali, der bisher ausschließlich auf Schotter unterwegs war und das erste Mal im Cup-Adam saß, heizte seinen Cup-Kollegen im Verlauf der Rallye immer mehr ein.

Nach einem verhaltenen Beginn steigerte er sich gemeinsam mit Co-Pilot Eetu Hellsten und deutete mit seinen gefahrenen Zeiten auf den letzten Wertungsprüfungen an, dass von ihm noch Einiges zu erwarten ist: „Ich brauchte ein bisschen Zeit, um mich an den Adam zu gewöhnen und auch das ganze Umfeld ist komplett neu für uns. Aber wir kamen immer besser zurecht und sind jetzt so weit, dass wir bei der Rallye Vogelsberg auch mal angreifen können“, erklärte Vuorisali, der am Ende Platz drei belegte.

Das nächste Kräftemessen im ADAC Opel Rallye Cup findet im Rahmen der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg vom 17. bis 18. April 2015 statt.