DMV GTC
26.05.2015
Fritz K. und Kuismanen mit Siegen am Red Bull Ring
Red Bull Ring Ende Mai: 20 bis 25 Grad, Frühsommerwetter, Berge, Urlaubsgefühl. Genau so war es von Donnerstag bis Samstag NICHT! An drei Tagen regnete es fast ununterbrochen durch. Erst am Sonntag kam die Sonne etwas heraus und es war komplett trocken. Pünktlich zu Rennen 2.
Aber wie es im Leben immer ist, so hat dieses Wetter im Motorsport auch einige positive Aspekte. Zum einen gibt es sehr viele absolute Regenspezialisten im DMV GTC und zum anderen sind die Leistungsunterschiede im Regen nicht so hoch wie bei trockenen Bedingungen und die Fans sehen Spannung pur. Dazu kommt, das die Fahrer diesmal irre viel Spaß im Regen hatten und mit breitem Grinsen nach Hause gingen.
Genannt waren für die Läufe fünf und sechs der Meisterschaft insgesamt 36 Autos. Doch leider waren bis zum Ende mal nicht wieder alle mit dabei. Das Rennwochenende begann auch diesmal wieder mit inoffiziellen Testfahrten am Donnerstag. Hier gab es schon einige Ausfälle. Am härtesten erwischte es wohl den Audi R8 LMS ultra von C.Abt Racing. Pilot Andreas Weishaupt hatte keine Chance als er auf einer Spur von Kühlflüssigkeit in die Leitplanke rutschte und das Auto nachhaltig zerstörte. Ihm passierte gottseidank nichts. Einen weiteren großen Schaden hatte z.B. auch das Auto von Reiter Engineneering, wo Tomas Enge einen ähnlichen Abflug hatte.
Am Freitag ging es mit dem Freien Training mit der offiziellen Veranstaltung los. Die schnellste Zeit auf dem 4,326 Kilometer langen Kurs markierte Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R), der mit 1:30,152 Minute mit 0,077 Sekunden knapp vor Fritz K. (Porsche 997 GT2) kam. Jürgen Bender (Corvette GT3) und Klaus Dieter Frers (Ferrari 458 GT3) folgten auf den weiteren Plätzen. Aufgrund der knappen Abstände im Feld durfte man sich auf zwei spannende Qualifying-Sitzungen freuen.
Und die Hoffnung wurde nicht enttäuscht: Im 1. Qualfying kam die Entscheidung bei schwierigen Verhältnissen erst in der allerletzten Sekunde. Mit seiner letzten Runde holte sich Fritz K. die Pole Position vor Pertti Kuismanen. Markus Weege, der im BMW Z4 GT3 noch die Bestzeit hatte, wurde auf Platz drei verdrängt. “Knapp daneben ist auch vorbei“, so Weege später. Doch der Meister von 2013 konnte dennoch vollauf überzeugen und hatte die Pole für die Klasse der GT3-Fahrzeuge.
Harald Pavlas (Porsche 997 GT3 Cup) holte sich den vierten Platz vor Jack Crow (Ford GT GT3). Sechster wurde Klaus Dieter Frers vor Kai Pfister (Porsche 997 GT3 Cup). „Es war sehr rutschig aber es hat großen Spaß gemacht“, gab Frers später zu Protokoll. Und der Teamchef von Kai Pfister, Rainer Noller, war ebenfalls zufrieden: „Das hat Kai ohne ABS bravourös gemacht!“ Bernd Haid kam auf Rang acht. Marcel Hartmann wurde Neunter und in der Top 10 lag noch Markus Alber.
Und natürlich war auch Q2 absolut verregnet. Trotzdem brachte Fritz K. die Power seines GT2 wieder auf die Strecke. Da zogen selbst die Insider den Hut vor dem früheren DTM-Piloten. Markus Weege schaffte es diesmal mit einer nächsten starken Leistung auf Platz zwei und verdrängte Jack Crow auf Platz drei. Daran erkannte man die Regenprofis, die sich in diesem Geläuf sichtlich wohl fühlten. Pertti Kuismanen folgte auf Platz vier.
Am Samstagmorgen regnete es bei Rennen 1 schön weiter. Doch das störte Fritz K. in keinster Weise und er holte sich nach 13 Runden den Sieg vor Kuismanen und Weege. "Das war nicht so einfach, da sich Pertti einfach nicht abschütteln lassen wollte", so Fritz K. nach einem Husarenritt auf dem Red Bull Ring. Pertti Kuismanen war nicht ganz zufrieden mit Platz zwei. Und das hatte seinen Grund. Er fuhr ein ganz starkes Rennen und kam trotzdem nur auf Platz zwei. Immer wenn der Finne angriff, konnte der Bayer kontern. Dritter wurde der Wiener Markus Weege. Er pilotierte den BMW Z4 GT3 von Eigentümer Burckhard Kunz grandios über den 4,326 langen Kurs. Lange Zeit lag auch Jack Crow auf Gesamtpodest-Kurs. "Dann habe ich aber einfach einen Fehler gemacht", so der Pilot des Ford GT GT3. Nach einem Dreher kämpfte er sich aber noch auf Platz vier und überholte in der letzten Kurve noch Bernd Haid. „Da konnte ich einfach nicht mehr kontern“, so Haid, der aber trotzdem einen sehr starken Eindruck hinterließ und sich mit einem Podestplatz der GT3-Klasse anfreunden durfte. Und das war in dieser starken Klasse aller Ehren wert! Markus Alber (Porsche 997 GT3) holte sich mit Gesamtplatz 6 den Sieg in Klasse 9. Siebter wurde Christoph Dupré (Audi R8 LMS ultra) vor Jürgen Bender, Klaus Dieter Frers und Wolfgang Triller. In der Klasse 5 gewann Niklas Frers im Artega GT. Den Sieg in der Klasse 7a holte sich Christof Langer im Porsche 991 GT3 Cup vor Thomas Langer. In der Klasse 7a fuhren die Krumbach-Porsche zum Doppelsieg. Der Kölner Marcel Hartmann stand am Ende vor seinem Teamkollegen Christopher Friedrich (beide Porsche 997 GT3 Cup). Damit zeigten die beiden Youngster abermals eine hervorragende Leistung.
Am Sonntag erwartete die Piloten des DMV GTC eine Überraschung. Man blickte in den Himmel und wurde überhaupt nicht mehr nass!!! Die Temperaturen gingen sofort nach oben und der ein oder andere überlegte schon die kurzen Hosen auszupacken...
Und das Rennen sollte einige Höhepunkte haben. Nachdem der Start etwas konfus verlief und jeder seine Position suchte und gefunden hatte, war Markus Alber nicht mehr da. Er bekam eine Berührung von Steffi Halm und drehte sich raus. An der Spitze war Fritz K. nur acht Runden unterwegs und ging danach in langsamer Fahrt an die Box: „Der Motor lief wieder einmal super. Aber wir hatten einen Schaden an der Antriebswelle.“ So war der Weg für Pertti Kuismanen frei und er gewann nach 15 Runden vor Antonin Herbeck in seinem wunderschönen Pagani Zonda. Der Prager konnte bei trockener Strecke diesmal das Tempo vom Finnen mitgehen, aber nicht mehr angreifen. „Ich bin von Platz 12 gestartet und hatte zu Beginn viel Verkehr. Als ich dann durch war, war der Abstand schon zu hoch.“ Platz drei für Steffi Halm, die den BMW ALPINA B6 GT3 vom Kaatsch Rennteam auf das Siegerpodest stellte und die Klasse 8 mit den GT3 gewann. Dies freute natürlich Fahrzeugeigentümer Hermann Wager: „Das hat Steffi sehr gut gemacht. Die anderen Piloten sind ebenfalls stark und die Ausgeglichenheit ist enorm im DMV GTC.“
Dahinter gleich eine ganze Armada von GT3-Autos. Angeführt von Markus Weege, der Jack Crow in Schach hielt. Dahinter der Vizemeister des Vorjahres, Jürgen Bender. „Ich hatte einen harten Zweikampf mit Klaus Dieter Frers und Jack Crow, der richtig Spaß gemacht hatte. Ohne den Einsatz des Safety Cars wäre vielleicht noch etwas nach vorne möglich gewesen“, so Bender. Christoph Dupré kam auf Platz acht vor Mario Hirsch. Dessen Mercedes Benz SLS AMG GT3 hatte beim Qualifying ein Getriebeproblem und so musste er von ganz hinten starten. „Dann noch bis auf P9 zu kommen ist o.k. Ich habe nicht viel riskiert und mein eigenes Rennen gefahren.“ Wolfgang Triller kam im Koglbauer-Porsche auf Platz 10 und gewann damit die Klasse 9 vor Alois Rieder. Pech für Bernd Haid, der seinen Porsche mit Reifenschaden abstellen musste. Ohne den Defekt hätte man ihn ebenfalls ganz weit vorne erwarten dürfen.
Einen ganz tollen Vierkampf sah man von den Cup-Porsche. Seit dieser Saison gibt es gleich zwei eigene Klassen für die Zuffenhausener Marke. Einmal die Klasse 7a (mit Porsche 991 GT3 Cup) und einmal die Klasse 7b (mit Porsche 997 GT3 Cup). In der Klasse 7b war der Sieg sicher für André Krumbach, der sich das Wochenende mit Marcel Hartmann das Auto teilte. Somit konnte das Duo einen Doppelsieg feiern. Aber dahinter ging die wilde Luzie ab. Gleich vier Porsche kämpften um jeden Zentimeter. Christopher Friedrich (997), Thomas Langer (991), Christof Langer (991) und Peter Schepperheyn (997) schenkten sich gar nix. Mal war der eine vorne, dann wieder der andere. Oft bremsten sie zu Dritt die Kurve an und die Positionen wechselten stetig. Leider gab es dann einen vehementen Unfall sieben Minuten vor dem eigentlichen Rennende. Christopher Friedrich prallte in den Reifenstapel und sein Auto wurde beschädigt. Sofort ging das Safety Car raus und als man absehen konnte, dass das Auto nicht so schnell geborgen werden konnte, brach die Rennleitung vier Minuten vor Ende das Rennen ab. Der Youngster kam zur Untersuchung ins Krankenhaus, war aber kurze Zeit später schon wieder zurück. Da das Ergebnis eine Runde vorher in die Wertung genommen wurde, kam Christopher noch als Zweiter zu Punkten. Sieger der Klasse 7a wurde Thomas Langer vor seinem Bruder Christof: „Das war knapp“, so Thomas Langer, „Christof war schon einige Mal neben mir.“ Und Christof lächelte: „Das Safety Car hat mein Brüderchen gerettet. Das kam für ihn zur rechten Zeit.“ Dritter der Klasse 7b wurde Peter Schepperheyn, der ebenfalls ein fantastisches Rennen fuhr.
In der Meisterschaft führt nun das Duo Marcel Hartmann/André Krumbach vor Jürgen Bender. Christof Langer liegt vor seinem Bruder Thomas. Auf Platz fünf kommt Antonin Herbeck. Dahinter Christopher Friedrich. Jack Crow, Pertti Kuismanen, Klaus Dieter Frers und Alois Rieder.
Der vierte Rennwochenende ist am 03./04. Juli 2015 auf dem Hockenheimring. Da plant man auch das traditionelle Sommerfest und neben den Läufen 7 und 8 des DMV GTC noch zusätzlich ein 60-Minuten-Rennen am Samstagnachmittag.