DMV GTC
23.04.2015
Grandioser Start in neue Saison DMV GTC
“Es war mächtig viel Arbeit, um die Saison vorzubereiten – aber letztlich ist alles perfekt über die Bühne gegangen. Danke an alle Beteiligten“, so der neue Organisator des DMV GTC, Ralph Monschauer.
Es gab einige Neuerungen. Neben der neuen Organisation um Ralph Monschauer und Lena Nesterenko, waren auch Bianca und Thomas Frey wieder mit dabei. Sportdirektor ist weiterhin Gerd Hoffmann. Neuer Technischer Kommissar ist mit Rolf Dörr ein erfahrener Mann, der mit der Balance of Performance in der Klasse 8 direkt seine Feuertaufe bestand. Vorher noch ein kontroverses Thema, war es nach dem Freien Training keine Rede mehr wert. „Wir haben immer gesagt, das wir eine BoP entwickeln und dann das Freie Training abwarten wollen. Vorher wurden von uns auf der eigenen Radlastwaage die Autos gewogen und die Air Restriktoren kontrolliert.“ Und siehe da, die Zeiten lagen eng beieinander und die Teams waren alle zufrieden!
Über 30 Fahrzeuge waren für den Saisonstart genannt. Doch leider konnten aufgrund von technischen Problemen nicht alle über die komplette Distanz fahren. Schon beim Test am Tag zuvor gab es Ausfälle. Immerhin waren es aber 29 GT und Sportwagen, die ein stattliches Feld darstellten. Elf verschiedene Hersteller (Artega, Audi, BMW, Chrysler, Corvette, Ferrari, Ford, Lamborghini, McLaren, Pagani und Porsche) kämpften um die Plätze.
Beim Freien Training waren es Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) und Klaus-Dieter Frers im Ferrari 458 GT3, die die schnellsten Zeiten fuhren. In den Klassen ging es teilweise sehr eng zu. Am stärksten vertreten war die Porsche-Klasse. Elf Porsche 991 GT 3 Cup oder Porsche 997 GT3 Cup waren dabei.
Qualifying – Bender und Kuismanen vorne
In zwei spannenden Zeittrainingsessions waren die Spitzenplätze hart umkämpft. Jürgen Bender (Corvette GT3) und Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) holten sich jeweils die Pole Position. Für Rennen 1 war Corvette GT3-Pilot Jürgen Bender Zeittrainingsschnellster. Mit 1:42,289 Minuten setzte er sich knapp vor Porsche-Fahrer Heinz Bert Wolters (1:41,835). Fritz K. kam in seinem Porsche 997 GT2 auf Platz drei (1:41,835). "Natürlich bin ich mit der Bestzeit sehr zufrieden", so Jürgen Bender. "Allerdings bin ich auch mit neuen Reifen gefahren und hatte Glück mit freien Runden. Das war schon nicht einfach." Zufrieden war auch Heinz-Bert Wolters: Mit dem zweiten Startplatz ist das natürlich super." Nicht zum Quali antreten konnte der BMW ALPINA B6 GT3 von Hermann Wager, der sich das Cockpit mit Steffi Halm teilte. "Wir fahren aber morgen definitiv. Wir holten von ALPINA das Meisterauto von 2011 und treten damit an. Auch der Ferrari von Dennis Wazcek war nicht einsatzbereit, startete aber ebenfalls am nächsten Tag zum Rennen. In den jeweiligen Klassen waren Niklas Frers (Klasse 5 – Artega GT), Pepe Massot (Klasse 7a - Porsche 991 GT3 Cup), Daniel Vogt (Klasse 7b - Porsche 997 GT3 Cup), Jürgen Bender(Klasse 8 - Corvette GT3), Ullrich Becker (Klasse 9 - Porsche 997 RSR) und Fritz K. (Klasse 10 Porsche 997 GT2)
Beim 2. Zeittraining am Nachmittag schlug Pertti Kuismanen zurück. Mit der absoluten Tagesbestzeit von 1:40,592 Minuten, holte er sich Startplatz 1 für das zweite Rennen am Samstag. Jürgen Bender musste sich geschlagen geben und lag mit 1:41,577 Minuten auf Platz zwei. Wiederum Dritter wurde Fritz K. mit seinem RS-Tuning Dampfhammer. Er umrundete den 4,574 Kilometer langen GP-Kurs mit 1:41,621 Minuten. Antonin Herbeck (Pagani Zonda) mit 1:41,782 und Ferrari-Pilot Klaus Dieter Frers (1:42.241) folgten. Aber wiederum gab es ein wenig Schwund. Diesmal erwischte es Christian Gläsel mit seinem McLaren GT3, der von Uwe Düchting betreut wurde. "Ich habe einen Problem mit der Achswelle und wir mussten leider einpacken. Das können wir hier nicht reparieren." Und auch Frank Kunze wurde bei einer Kollision ohne Schuld in Mitleidenschaft gezogen und trat zu Q2 nicht an. Damit reiht er sich wie der ALPINA und dem Wazcek-Ferrari hinten in Rennstart 2 ein. Die Pole in Klasse 5 ging erneut an Niklas Frers. In der Klasse 7a war Christof Langer (Porsche 991 GT3 Cup) vorne, Daniel Vogt war Schnellster der Klasse 7b, Jürgen Bender in Klasse 8 und Ulrich Becker in Klasse 9.
DMV GTC-Organisator Ralph Monschauer mit einem lachenden und weinenden Auge: "Wir haben 37 Nennungen für den Saisonauftakt. Aber leider traf es schon bei den inoffiziellen Testfahrten am Donnerstag einige Autos. Das tut mir natürlich sehr leid für die Piloten. Da freut man sich den ganzen Winter auf den Start und dann kann man nicht loslegen. Das tut den Fahrern natürlich weh. Und für die Fans ist es auch schade, die tollen Autos nicht zu sehen."
Rennen 1 – Jürgen Bender mit Sieg
Bei besten Bedingungen und strahlendem Sonnenschein ging ein mächtiges GT- und Tourenwagenfeld an den Start auf den GP-Kurs der badischen Rennstrecke. Am Ende durfte sich Jürgen Bender als Sieger auf dem Podest bejubeln lassen. Doch davor gab es noch richtig was zu tun für den Corvette-Piloten.
Gleich beim Start meinte man Fritz K. hätte eine Rakete. Mitten durch den Pole-Sitter Bender und dem zweitschnellsten von Q1, Heinz-Bert Wolters, schoss er auf Platz 1. In den ersten Runden konnte sich Fritz K. an der Spitze halten, wurde aber verfolgt von Wolters und Bender, die nah dranblieben. Zu dieser Zeit war Pertti Kuismanen schon mit einem technischen Defekt an der Box und musste alle Hoffnungen auf einen Spitzenplatz begraben.
Kurz danach war auch die Reise für Heinz-Bert Wolters zu Ende. Mit Problemen der Benzinpumpe war auch für ihn an keine Top-Platzierung mehr zu denken. Der Porsche-Pilot ging aber danach wieder auf die Strecke, um sein Auto zu testen und schon für Rennen 2 vorzubereiten.
Positiv entwickelte sich das Rennen für Dennis Waszek. Da er im Zeittraining nicht antreten konnte, musste er vom letzten Platz starten. Mitte des Rennen lag er in den Top Ten. Zwischenzeitlich fuhr er sogar die absolut schnellste Rundenzeit, um dann auf Platz fünf liegend in der letzten Runden auszufallen. "Leider sollte es nicht sein. Es lief alles sehr gut, doch dann ging das Auto einfach aus und in Rennen 2 konnten wir auch nicht mehr starten", so der Ferrari-Pilot.
An der Spitze gab es Mitte des Rennens einen Führungswechsel. Fritz K. wurde langsamer, da er unverschuldet in eine Kollision verwickelt wurde. Dies nutzte Jürgen Bender aus und ließ sich den Platz an der Sonne nicht mehr nehmen. Am Ende gewann er vor Coach McKansy, der sein bestes Ergebnis einfuhr. Der Schützling von Hari Prozcyk hatte über den Winter seine Hausaufgaben gemacht. Dritter wurde Antonin Herbeck im Pagani Zonda. Auf Rang vier kämpfte sich Jack Crow im Ford GT GT3 von RS Tuning vor. Dahinter ein stark fahrender Jürgen Becker (Porsche 997 RSR) vor Pepe Massot, der beim Team 75 Bernhard den Porsche 991 GT3 Cup für den Porsche Carrera Cup testete. Er gewann auch die Klasse 7a. Markus Alber (Porsche 997 GT3) und Dietmar Haggenmüller (Audi R8 LMS ultra) folgen auf den Plätzen sieben und acht. Ein klasse Rennen fuhr Hermann Wager im BMW Alpina B6 GT3. Nachdem sein Fahrzeug im Zeittraining nicht antreten konnte, musste er auch von hinten starten und fuhr bis auf Platz neun vor. Die Top Ten komplettierte Alois Rieder im Porsche 997 GT2.
Aber nicht nur das Gesamtklassement war hart umkämpft - auch die Klassen. Frank Kunze (Porsche 997 GT3 Cup) holte sich den Sieg in der Klasse 7b vor einem absolut starken Daniel Vogt (Porsche 997 GT3 Cup), der von HP Racing eingesetzt wurde. Toller Dritter wurde der Youngster Christopher Friedrich im Porsche 997 GT3 Cup. Die Klasse 5 gewann Niklas Frers im Artega GT. Die Klasse 9 war sichere Beute von Ulrich Becker, der vor Markus Alber und Alois Rieder siegte.
Rennen 2 – Spannender geht es nicht mehr
Rennen 2 war beste Werbung für Motorsport und beste Werbung für den DMV GT und Touring Car Cup. Bis kurz vor Ende konnte alles passieren und die meisten Piloten mussten bis zum Ende kämpfen.
Der Tscheche Antonin Herbeck hatte mit seinem Pagani Zonda einen sehr guten Start, konnte Kuismanen und Fritz K. aber nicht überholen. Dafür wurde Fritz K. aber immer stärker und übte Druck auf Kuismanen aus. Ab der fünften Runde übernahm der ehemalige Mercedes-Junior und DTM-Pilot die Führung vom Finnen. Doch Kuismanen und Herbeck gaben nicht auf und blieben immer dicht am Heck. Irgendwann ging Herbeck auch an Kuismanen vorbei. Immer ging es hin und her – die Zuschauer sahen ein irres Rennen. Letztlich blieb es bei der Reihenfolge und Fritz K. gewann vor Herbeck und Kuismanen.
Dahinter holte sich Jack Crow den Sieg der Klasse 8. Der Ford GT GT3-Pilot zeigte ein tolles Rennwochenende und pilotierte ein perfekt vorbereitetes Fahrzeug. „Danke an Gerhard und Reinhold Schmirler von RS Tuning“, so Crow später. Dahinter lieferten sich Steffi Halm und Jürgen Bender einen famosen Zweikampf, dem sich Ferrari-Pilot Klaus Dieter Frers anschloss. Die ehemalige Porsche Carrera Cup-Pilotin kam von ganz hinten und setzte Bender immer wieder unter Druck. Der Hockenheim-Spezialist musste aus seiner Corvette alles rausholen, um die ALPINA-Fahrerin in Schach zu halten. Und dies gelang ihm am Ende auch. Steffi Halm fuhr dagegen die schnellste Rennrunde und war zum ersten Mal in der Geschichte der Serie schnellste Frau. Hinter dem Siebtplatzierten Klaus Dieter Frers kam Heinz-Bert Wolters vor Ulrich Becker, der erneut die Klasse 9 gewann. Die Top Ten komplettierte Coach McKansy.
In der Klasse 7a mit den Porsche 991 GT3 Cup ging es derweil turbulent zu. Pole-Sitter Christof Langer war schnell unterwegs, drehte sich anfangs Start-Ziel-Geraden aber auf einer Ölspur und fiel bis auf Platz drei zurück. Damit war der Weg frei für Sieger Alex Markim, der von Dupré Motorsport betreut wird. Zweiter wurde Thomas Langer. In der Klasse 7b gab es einen Doppelsieg von Krumbach Motorsport. Der Kölner Marcel Hartmann gewann vor seinem Teamkollegen Christopher Friedrich (beide Porsche 997 GT3 Cup). Der Beweis, das auch Youngster aus dem Kartsport im Porsche in einer solchen Serie blendend zurechtkommen und sich für höhere Aufgaben empfehlen! Dritter wurde hier Peter Schepperheyn. In der Artega GT Cup-Klasse holte sich Niklas Frers den nächsten Sieg. Auch hier ist das Auto eine gute Möglichkeit, um in den Motorsport einzusteigen.
In der Meisterschaft geht es nach den ersten zwei Rennen eng zu. Gleich vier Piloten führen mit 43 Zählern: Fritz K., Jürgen Bender, Antonin Herbeck und Alois Rieder. Dahinter folgen Markus Alber, Jack Crow Alex Markim/Christoph Dupre und Christof Langer mit 40 Punkten.
Das nächste Rennen ist vom 08. bis 09. Mai 2015 auf der Strecke von Oschersleben. Danach geht es vom 24. bis 26. Mai 2015 zum Red Bull Ring nach Österreich.