FIA WEC
01.05.2015
Audi R18 e-tron quattro mit neuer Aerodynamik
Inzwischen ist es Tradition, dass Audi unterschiedliche Karosserievarianten entwickelt, um auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Le Mans bestens vorbereitet zu sein. Dort liegt der Runden-Durchschnitt bei mehr als 240 km/h. Zum Vergleich: Auf dem Kurs von Shanghai, der im November im Rennkalender steht, erreichen die Fahrer durchschnittlich rund 180 km/h - das sind im Mittel 25 Prozent weniger.
Waren Änderungen in früheren Jahren für den außenstehenden Beobachter kaum zu erkennen, geht Audi seit 2013 konsequent einen anderen Weg. "Das Langheck war für das Publikum ein gutes Unterscheidungsmerkmal", sagt Jan Monchaux. Mit seinem Entwicklungsteam hat Monchaux in den vergangenen zwei Jahren für die 24 Stunden von Le Mans eine Karosserie entwickelt, die bündig mit dem Heckflügel abschloss und zugleich viele weitere Detaillösungen umfasste. Das Ziel: ein durch Verzicht auf Abtrieb deutlich geringerer Luftwiderstand, um besser für höhere Geschwindigkeiten gewappnet zu sein. Abtrieb ist die Kraft, die Aerodynamik-Bauteile erzeugen. Sie presst den Rennwagen auf den Boden und ermöglicht damit höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Wenn in diesem Jahr die Variante mit geringem Abtrieb erstmals in Spa startet, fallen die optischen Unterschiede zum Schwestermodell mit hohem Abtrieb so deutlich aus wie noch nie. Eine grundlegend andere Frontverkleidung, veränderte Seitenkästen, auf die Innenseite der hinteren Kotflügel verlegte Öffnungen zur Entlüftung der Radhäuser und ein Karosserieabschluss mit einem ungewöhnlich abgestützten Heckflügel kennzeichnen den neu entwickelten Rennwagen.
"Da der Abtrieb in Le Mans nicht so wichtig ist wie auf anderen Kursen, haben wir andere Lösungen und neue Körperformen entwickelt", sagt Monchaux. "So verringern wir den Luftwiderstand. Alle Leitbleche, Flügel und ähnliche Elemente stehen nicht mehr so steil im Luftstrom, die Krümmung der Flügelprofile fällt geringer aus." Zusätzlich zu den Karosserieoberflächen haben die Entwickler auch die Technik darunter berücksichtigt. "Da die Anforderungen an die Kühlsysteme andere sind, konnten wir die Anströmung der Kühler neu konzipieren. Durch die höheren Geschwindigkeiten in Le Mans ist ein geringerer Massenstrom der Luft notwendig." Ergänzend unterstützen neue Lösungen im Fahrwerk die Federbewegungen des Autos und limitieren sie auf einen kleineren Bereich. So verringern sich Turbulenzen im Luftstrom unter dem Rennwagen.
Mit der Summe aller Innovationen steigert Audi die Effizienz seines Hybrid-Sportwagens weiter. "Wir versprechen uns davon Vorteile, die wir optional auch auf anderen Rennstrecken nutzen können", erklärt Jan Monchaux.