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FIA WEC
07.10.2015

Mit dem Porsche 919 Hybrid zum Hochgeschwindigkeitskurs

Am Fuße des Mount Fuji geht die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft am 11. Oktober in ihre heiße Phase: Das 6-Stunden-Rennen auf dem berühmten Hochgeschwindigkeitskurs in den japanischen Alpen ist bereits der sechste von acht WM-Läufen. Porsche verfolgt mit den beiden Le-Mans-Prototypen 919 Hybrid ein klares Ziel: Tabellenführung in der WM weiter ausbauen. Derzeit liegt der Stuttgarter Sportwagenhersteller mit 220 Punkten an der Spitze der Herstellerwertung, gefolgt von Audi (184) und Toyota (101).

In der Fahrerwertung hat ein Audi-Trio die Nase vorn. Aber die Porsche-Piloten Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS) haben ihren Rückstand mit den jüngsten Siegen auf dem Nürburgring und im texanischen Austin auf zehn Punkte verkürzt. Sie haben jetzt 103 Zähler auf dem Konto. Ihre Teamkollegen Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) liegen mit 77,5 Punkten auf Platz drei.

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Mit der längsten Geraden der Saison (1500 Meter), aber auch 16 teilweise sehr engen Kurven auf einer Gesamtlänge von nur 4,549 Kilometern ist der Fuji International Speedway bezüglich der Fahrzeugabstimmung extrem anspruchsvoll. 31 Rennwagen mit 86 Fahrern aus 19 Nationen sind in der WEC eingeteilt in vier Leistungsklassen.

Für den Porsche 919 Hybrid stehen seit dem Renndebüt 2014 vier Siege zu Buche: Interlagos 2014, Doppelsiege in Le Mans und auf dem Nürburgring 2015 sowie der jüngste Erfolg beim Sechsstundenrennen in Austin, Texas (USA). Bei den 13 insgesamt mit dem Prototypen bestrittenen Rennen startete neun Mal ein 919 von der Poleposition. In der laufenden Saison hat es noch kein anderes Auto als der 919 in die erste Startreihe geschweige auf die Poleposition geschafft.

2014 waren die beiden 919 in Fuji von den Plätzen zwei und drei gestartet. Im Rennen erreichten Bernhard/Hartley/Webber trotz eines frühen Plattfußes noch Platz drei – damals der zweite Podestplatz überhaupt für den 919. Obendrein fuhr Webber in 1.27,759 Minuten die schnellste Rennrunde. Dumas/Jani/Lieb wurden Vierte.

Stimmen vor dem Rennen:
Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Es ist beeindruckend, wie wir in den zurückliegenden drei Rennen mit unserem Porsche 919 Hybrid von Sieg zu Sieg gefahren sind und bisher jedes Qualifying domiert haben. Aber der zurückliegende Einsatz in Austin hat uns auch daran erinnert, wie fragil der Erfolg mit einem solch komplexen Auto sein kann. Unser Ziel ist, die Führung in der Hersteller-Weltmeisterschaft weiter auszubauen und in der Fahrerwertung Boden gutzumachen.“

Andreas Seidl, Teamchef: „Im Vorfeld ist schwer einzuschätzen, wie leistungsfähig wir in Fuji sein werden. Der Speedway stellt mit der langen Geraden und dem von vielen Kurven geprägten weiteren Verlauf der Runde ganz eigene und widersprüchliche Anforderungen an das Fahrzeug. Vergangene Woche haben wir in Monza getestet; allerdings hauptsächlich im Hinblick auf das 2016er Auto.“

Alexander Hitzinger, Technischer Direktor LMP1: „Wir können ein engeres Rennen erwarten als zuletzt auf dem Nürburgring und in Austin, wo wir klar die Schnellsten waren. Denn dass in Fuji weniger Abtrieb benötigt wird, kommt dem aerodynamischen Set-up unserer Mitbewerber grundsätzlich entgegen. Allerdings werden wir unsere Aero-Abstimmung auch auf das geringere Abtriebsniveau anpassen.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 17)
Timo Bernhard (34, Bruchmühlbach-Miesau): „Das Rennen 2014 war mein erstes in Japan und ich habe es in sehr positiver Erinnerung, besonders unseren Podestplatz, über den wir uns damals unheimlich gefreut haben. Das Land gefällt mir ausgesprochen gut. Die Strecke hat einen eher rutschigen Asphalt und ist sehr facettenreich mit der langen Start-Ziel-Geraden und den engen Kurven zum Ende der Runde. Jetzt geht es in die heiße Phase der WM, und wir wollen Audi auch in der Fahrerwertung einholen.“

Brendon Hartley (25, Neuseeland): „Meine erste Japanreise im vergangenen Jahr war für mich eine fantastische Erfahrung. Die Rennstrecke ist ein Genuss, der Enthusiasmus der Fans ebenso, und nach dem Rennwochenende hatte ich noch ein paar tolle Tage in Tokio. Nachdem wir drei vom Auto Nummer 17 jetzt zwei Rennen hintereinander gewonnen haben, sind die Erwartungen entsprechend hoch, und ich bin zuversichtlich, dass wir sie erfüllen können.“

Mark Webber (39, Australien): „Ich habe Rennen in Fuji immer genossen, und ich liebe die Landschaft mit dem Mount Fuji im Hintergrund. Der Kurs hat Ikonen-Status für Sportwagenrennen, der Empfang durch die Porsche-Fans im vergangenen Jahr war großartig. Beim Start und in der Anfangsphase hatte ich ein gutes Duell mit einem Toyota. Trotz eines Plattfußes sind wir noch Dritte geworden und konnten uns die schnellste Rennrunde gutschreiben.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 18)
Romain Dumas (37, Frankreich): „Wir hatten jetzt in drei Rennen hintereinander Pech, weil es in Le Mans, auf dem Nürburgring und in Austin Schwierigkeiten mit unserem Auto gab. Ich wünsche mir einfach sehr, dass diese Strähne in Fuji endet.“

Neel Jani (31, Schweiz): „Es wird mein drittes Rennen in Fuji. Charakteristisch ist die lange Gerade, und da bin ich gespannt, ob – wie in Austin – die Audi an deren Ende schneller sind als wir. Das Wetter kann um die Jahreszeit in Fuji auch ein interessanter Aspekt werden. Wenn wir mit unserer Nummer 18 endich mal wieder problemlos durchs Rennen kommen, dann müsste das Resultat automatisch stimmen. Im Qualifying passt es ja auch, da hatten wir jetzt drei Mal die Poleposition.“

Marc Lieb (35, Ludwigsburg): „Die Atmosphäre in Fuji ist wunderschön. Die Fans sind begeistert und dabei geduldig, freundlich und höflich. Ich habe dort schon sehr coole Leute getroffen. Und Tokio gefällt mir auch supergut. Ich freue mich sehr auf Japan und auf die abwechslungsreiche Strecke.“