FIA WTCC
28.09.2015
Citroën gewinnt zweiten WM-Titel der Herstellerwertung
José María López hat einen weiteren Schritt in Richtung Weltmeistertitel getan, den er in Thailand (31. Oktober bis 1. November 2015) perfekt machen kann.
Rennen 1: Souveräner Start-Ziel-Sieg für „Pechito“ López
Als die Startlichter erloschen, blieb Ma Qing Hua stehen, während José María López die Führung verteidigte. Die erste Runde verlief chaotisch – fünf Fahrer schieden infolge zahlreicher Kollisionen frühzeitig aus.
Das Safety-Car, das auf den Rundkurs geschickt wurde, setzte sich vor das Trio José María López, Yvan Muller und Sébastien Loeb. Nach fünf Runden wurde die Strecke wieder frei gegeben. „Pechito“ López setzte sich rasch von seinen Teamkollegen ab, die wiederum ihren Vorsprung auf Nick Catsburg vergrößerten. In der Verfolgergruppe fuhr Ma Qing Hua bis auf den achten Rang vor, musste sein Auto aber aufgrund eines technischen Defekts vorzeitig abstellen.
Mit ihrem Dreifachtriumph sammelten José María López, Yvan Muller und Sébastien Loeb genügend Punkte, um Citroën fünf Rennen vor Saisonende den Titel in der Herstellerwertung zu sichern.
Rennen 2: Yvan Muller und José María López auf dem Podium
Nach der Siegerehrung reihten sich die Autos auf dem heißen Asphalt von Shanghai zum zweiten Durchgang auf. Gabriele Tarquini entschied den Start für sich, während sich Yvan Muller und Sébastien Loeb ein spannendes Duell um Platz zwei lieferten. Der viermalige Tourenwagen-Weltmeister setzte sich letztendlich gegen den neunmaligen Rallye-Weltmeister durch. Der direkt hinter ihnen liegende José María López nutzte die Gelegenheit, sich zwischen seine Teamkollegen zu schieben.
Yvan Muller ließ Gabriele Tarquini keine Chance, sich abzusetzen und startete kurz nach der Hälfte der zu absolvierenden Runden am Ende der langen Gerade sein erstes und zugleich erfolgreiches Überholmanöver. Nachdem er die Führung übernommen hatte, entstand schnell eine große Lücke zwischen dem Elsässer und seinen Kontrahenten.
Spannende Duelle gab es auch um den zweiten Platz: José María López versuchte bei jeder sich bietenden Gelegenheit, Gabriele Tarquini zu überholen. Die Ziellinie überquerte der Italiener mit lediglich 0,025 Sekunden Vorsprung. Sébastien Loeb, der mit einem Reifenproblem zu kämpfen hatte, ging kein unnötiges Risiko ein und beendete das Rennen an vierter Position. Ma Qing Hua wurde unmittelbar hinter Mehdi Bennani Achter. Der Sébastien Loeb Racing Fahrer siegte zum zweiten Mal an diesem Wochenende in der Yokohama Trophy der Privatfahrer.
Stimmen zum Rennwochenende
Yves Matton, Direktor Citroën Racing: „Zunächst einmal möchte ich mich bei unseren Fahrern für ihre harte Arbeit und ihr Fair Play bedanken. Auch mit dem besten Auto und dem besten Team wären solche Resultate ohne ausgezeichnete Piloten nicht möglich. Ganz besonders möchte ich Yvan Muller danken, der sich als Erster unserem Team angeschlossen und sichergestellt hat, dass wir seit Saisonbeginn 2014 stets gut vorbereitet sind. Wenn wir von Citroën Racing sprechen, sind selbstverständlich auch die Mitarbeiter unseres Technikzentrums eingeschlossen. Man sieht sie nie im Fernsehen, aber ihnen gebührt ein wesentlicher Anteil an diesem Weltmeistertitel.“
José María López: „Gratulation an das gesamte Citroën Racing Team: an die Mitarbeiter vor Ort, aber auch an alle, die in Versailles bleiben, wenn wir uns auf den Rundkursen befinden. Was das heutige Renngeschehen betrifft, war ich zu Beginn des ersten Rennens ein wenig unsicher. Da ich Ma Qing Hua nicht in meinem Rückspiegel sah, ging ich davon aus, dass er direkt neben mir sein muss. In Wirklichkeit hatte er ein technisches Problem und ich konnte die Führung übernehmen. Danach gelang mir ein fehlerfreies Rennen, das mir viele Punkte für die Weltmeisterschaft einbrachte. In Rennen zwei lieferte ich mir ein spannendes Duell mit Gabriele Tarquini – dafür liebe ich den Motorsport. Zwar konnte ich ihn nicht überholen, aber das ist nicht so wichtig. Mit 75 Punkten Vorsprung vor den beiden noch ausstehenden Rennwochenenden habe ich mein Ziel erreicht.“
Yvan Muller: „Beim freien Training hatte ich Schwierigkeiten. Nach harter gemeinsamer Arbeit mit dem Team konnte ich mich aber für Q3 qualifizieren und anschließend zwei gute Rennen mit zahlreichen Überholmanövern zeigen. Im zweiten Rennen verfolgte ich die Strategie, meine Reifen zu schonen, als Gabriele Tarquini etwas schneller war. Dann habe ich meine Chance genutzt, an ihm vorbeizuziehen, obwohl er stark dagegenhielt. Gratulation an Citroën. Das Team verdient diesen Titel, da es ganz einfach das Beste ist. Ohne all diejenigen, die im Hintergrund arbeiten, könnten wir nichts von alledem erreichen.“
Sébastien Loeb: „Trotz der langen Gerade war es schwierig, einen Citroën C-Elysée WTCC zu überholen. Das Wochenende war ein wenig frustrierend für mich, da ich Punkte auf Yvan Muller verloren habe – das entsprach nicht meinem Plan. Dennoch habe ich während der Rennen einen guten Rhythmus gefunden. Gratulation an das gesamte Team zu diesem erneuten Titel, der eine lange Serie von Erfolgen seit 2003 komplettiert.“
Ma Qing Hua: „Ich bin wirklich enttäuscht, da wir uns im Vorfeld sehr hart auf das Rennwochenende vorbereitet hatten. Mit dem Qualifying, das mir einen Startplatz in der ersten Reihe sicherte, war ich sehr zufrieden. Beim Start zum ersten Rennen gab es jedoch technische Probleme. In Rennen zwei konnte ich einige Plätze gutmachen. Meine Reifen waren allerdings sehr beansprucht und ich verlor über die Runden an Geschwindigkeit. Wie dem auch sei; ich bin stolz, Teil dieses Teams zu sein und zum Titel beigetragen zu haben. Ich hoffe, noch lange bei Citroën bleiben zu können.“