Formel 1
07.06.2015
Hamilton wieder vorn: Doppelsieg für Mercedes in Kanada
Immer für Überraschungen gut – das ist einer der Kommentare, mit dem der Große Preis von Kanada immer bedacht wird. Auch in diesem Jahr konnten die zahlreichen Formel 1-Fans wieder einige spannende Momente erleben, allerdings hielt das Qualifying mehr Aufregung bereit als das eigentliche Rennen. Während sich Hamilton die Pole-Position vor Rosberg sicherte, reihte sich Kimi Räikkönen (Ferrari) auf Position drei ein.
Dessen Teamkollege Sebastian Vettel unterliefen vermeidbare Fehler und so reichte es für den Heppenheimer lediglich zu Rang 16. Da er im dritten Freien Training unter der roten Flagge den Manor Marussia-Fahrer Roberto Merhi überholte, kassierte der Ferrari-Pilot zusätzlich noch eine Strafversetzung um fünf Plätze. Aufgrund zahlreicher anderer bestrafter Piloten hinter ihm, ging er von Rang 18 ins Rennen und muss in zwei Wochen in Österreich in der Startaufstellung die restlichen drei Plätze nach hinten.
Ungewöhnlich für Montreal verlief der Start ohne jegliche Zwischenfälle und die Top-Fünf ging in unveränderter Reihenfolge in die erste Kurve. Lediglich Force India-Pilot Nico Hülkenberg kämpfte sich an Pastor Maldonado (Lotus) vorbei. Weiter hinten im Feld sorgte allerdings Williams-Routinier Felipe Massa für Furore: Der Brasilianer, der ebenfalls von weit hinten ins Rennen ging, kämpfte sich nacheinander an den vor ihn fahrenden Piloten vorbei und pflügte geradezu durch das Feld. Seine engen Rad-an-Rad-Duelle mit der Konkurrenz waren stets sehr eng und insbesondere sein Duell mit Marcus Ericsson (Sauber) war spannend zu beobachten.
Vettels Aufholjagd verlief wesentlich weniger erfolgreich: Nachdem er sich in seinem Duell mit Fernando Alonso (McLaren) einen schwerwiegenden Verbremser hinnehmen musste, kam er bereits in Runde acht zu seinem ersten Stopp an die Box, welcher mit sechs Sekunden Stadtzeit zudem sehr langsam über die Bühne ging. Auch sein zweiter Stint verlief nicht erfolgreicher: Dem Deutschen unterliefen zahlreiche Fahrfehler und bei seinem Überholmanöver gegen Hülkenberg kam es zur Berührung, obwohl der Force India-Pilot in die Auslaufzone auswich, um eine Kollision zu vermeiden. Hülkenberg drehte sich daraufhin, während Vettel die Schikane abkürzte und sein Rennen weiterfuhr. Die FIA entschied – für viele Fans unverständlicherweise – keine Strafe gegen Vettel auszusprechen.
Während sich Hamilton an der Spitze schnell vor Rosberg etablieren konnte, entwickelte sich nach den Stopps ein interessanter Zweikampf zwischen Räikkönen und Bottas um Rang drei. Räikkönen hatte wie bereits im Vorjahr auf dem frischen Satz Reifen Probleme mit einem stark ausbrechendem Boliden und drehte sich daraufhin in der Haarnadelkurve. Bottas kam anschließend nach seinem Stopp an seinem Landsmann vorbei und hielt Räikkönen für die Dauer des Rennens hinter sich.
Gegen Ende des Rennens sorgte Romain Grosjean (Lotus) noch einmal für Unruhe, als er beim Überrunden eine Kollision mit Merhi verursachte. Dem Franzosen wurde daraufhin eine 5-Sekunden-Strafe ausgesprochen, womit er das Rennen letzten Endes als Zehnter beendete.
Hamilton gewann währenddessen den Kanada Grand Prix, während Rosberg nach zwei Siegen dieses Mal als Zweiter die Ziellinie überquerte. Bottas sicherte Williams den ersten Podestplatz des Jahres, während Räikkönen mit komfortablen Vorsprung auf Vettel in Position fünf die Ziellinie überquerte.
In zwei Wochen geht es für den Formel 1-Zirkus in Österreich auf dem Red Bull Ring weiter.
Text: Antonia Grzelak – motorsport-xl.de