Formel 1
09.03.2015
Reifenmischung für Formel 1-Auftakt nominiert
Paul Hembery, Motorsport-Direktor Pirelli, erklärte: „Unsere fünfte Saison in Folge als exklusiver Reifenlieferant der Formel 1 startet wieder mit dem Grand Prix von Australien. Wir dürfen uns hier auch gleich auf eines der aufregendsten Rennen des Jahres freuen, denn der Circuit im Albert Park fordert die Fahrer, die Autos und die Reifen gleichermaßen heraus. Die Rennen hier sind sehr beliebt und ihr Ausgang oft unvorhersehbar.“
Und weiter: „Wie im Vorjahr nominierten wir für diese Strecke die Mischungen Medium und Soft, denn diese Mischungs-Kombination deckt ideal das breite Spektrum der Einsatzbedingungen ab, das so charakteristisch für Melbourne ist. Die neue Struktur der 2015er-Hinterreifen erhöht die Traktion und ermöglicht es den Fahrern, in den Kurven schon früher wieder aufs Gas gehen zu können. Das ist einer der Faktoren, der in diesem Jahr zu schnelleren Rundenzeiten führt. Wie immer zu Beginn einer Saison gibt es noch einige Fragezeichen hinsichtlich der individuellen Performance der einzelnen Teams. Wie wir auch wissen, wird sich die Performance im Verlauf des Jahres zudem noch steigern, was zwangsläufig die Interaktion zwischen Auto und Reifen beeinflusst. Während der vorsaisonalen Tests verhielten sich die Reifen so, wie wir es erwartet hatten. Aber selbstverständlich kann man Tests und Rennen, bei denen die Fahrer permanent ans Limit gehen, nicht wirklich miteinander vergleichen. Daher erwarten alle mit Spannung das kommende Wochenende in Melbourne.“
Die größten Herausforderungen für die Reifen
Bis 1995 wurde der Große Preis von Australien in Adelaide ausgetragen, seit 1996 ist der Albert Park in Melbourne Austragungsort des Rennens. Die Ideallinie des semi-permanenten Tracks ist oft grün, das heißt schmutzig und rutschig, insbesondere zu Beginn des Wochenendes. Daraus resultiert ein erhöhtes Durchdrehen der Reifen, sogenannter Wheelspin und somit ein schnellerer Verschleiß. Das hohe Drehmoment der neuen Generation der Turbo-Hybrid-Motoren verstärkt dieses Phänomen.
Beschleunigen und Bremsen sind entscheidend für eine gute Performance in Melbourne. Dabei sind die auf die Reifen einwirkenden Längskräfte größer als die Seitenkräfte. In dieser Hinsicht ermöglicht die verbesserte Traktion der P Zero Reifen in diesem Jahr einen deutlichen Schritt nach vorn.
Der linke Hinterreifen wird in Melbourne am stärksten belastet. Denn der Kurs enthält zehn Rechtskurven und sechs Linkskurven. Der Asphalt ist sehr glatt, was zu einer längeren Einsatzzeit der Reifen beiträgt. Die Teams fahren mit hohem Abtrieb. Es gibt etliche langsame Kurven, in denen der mechanische Grip der Reifen besonders gefragt ist.
Eine gute, möglichst flexible Strategie, gepaart mit der Fähigkeit, die Reifen zu schonen, zahlen sich in Australien aus. Die Rennen auf dem fünften Kontinent werden häufig durch Safety Car-Phasen und manchmal auch Wetterkapriolen beeinflusst. Aus dem aktuellen Fahrerfeld hat Jenson Button mit bislang drei Siegen die meisten Erfolge in Australien erzielt. Bei den Teams liegt McLaren mit elf Siegen vorn. In Melbourne war der Rennstall sechs Mal erfolgreich, ebenso Ferrari.
Die rennentscheidende Strategie im vergangenen Jahr
Nico Rosberg gewann das Rennen für Mercedes, nachdem der Deutsche von Rang drei ins Rennen gestartet war. Das Qualifying am Tag zuvor hatte weitestgehend auf nasser Strecke stattgefunden. Rosberg nutzte eine Soft-Soft-Medium-Strategie, ebenso wie die Fahrer auf den Plätzen zwei bis neun. Nach einer frühen Safety Car-Phase kam Rosberg erstmals in Runde zwölf an die Box. Die weiteren Stopps erfolgten in den Runden 38 und 58.
Der erwarteter Performance-Unterschied zwischen den beiden Mischungen liegt bei 1,2 bis 1,5 Sekunden pro Runde.