Formel 4
09.09.2015
ADAC Formel 4: Titelkampf geht in die vorletzte Runde
Erstmals präsentiert sich die ADAC Formel 4 dort im Rahmen der DTM. Eine Kulisse, mit der Jonathan Cecotto (16, VEN, Motopark) gut vertraut ist. Der Sohn des früheren DTM- und Formel-1-Piloten Johnny Cecotto startet in seiner ersten Saison im Formelsport. Vater Johnny fuhr zwischen 1988 und 1992 sowie 2002 in der DTM und wurde 1990 Vize-Champion. „Angesichts der Karriere meines Vaters wird das Rennwochenende ein echtes Highlight für mich“, sagt Jonathan Cecotto. „In den letzten Jahren waren wir zusammen oft bei DTM-Rennen zu Gast. Jetzt freue ich mich, vor Bekannten und Freunden selber im Rennauto um Punkte zu kämpfen.“
Heimspiel für Motopark
Der 16-Jährige startet für das Team Motopark. Für den Rennstall aus Oschersleben steht das Heimrennen bevor. Der Teamsitz liegt nur einen Steinwurf von der 3,696 km langen Strecke entfernt. Während Cecotto unter anderem gegen Mick Schumacher (16, Gland/CH, Van Amersfoort Racing) um den Titel des besten Rookies kämpft, rechnet sich sein Teamkollege Joel Eriksson (17, SE, Motopark) gute Chancen auf die Meisterschaft aus.
Der Motopark-Youngster belegt den zweiten Rang in der Gesamtwertung und hat mit Oschersleben noch eine Rechnung zu begleichen. Beim Saisonauftakt verpasste er das Podium. Anschließend sicherte sich Eriksson mit einer Serie von fünf Siegen den inoffiziellen Titel des „Halbzeitmeisters“. „Wenn das Auto schnell ist und die Balance stimmt, sollten wir um die Spitze mitfahren können“, sagt Eriksson vor den drei Rennen in Oschersleben. „Das Team leistet in dieser Saison sehr gute Arbeit und ich bin optimistisch, dass es diesmal wesentlich besser läuft als beim Saisonauftakt.“
Dienst: Rückkehr an den Ort des ersten Erfolges
Im Gegensatz zum Schweden verlief der Auftakt in Oschersleben für Marvin Dienst (18, Lampertheim, HTP Junior Team) nach Maß. Mit Siegen in den ersten zwei Rennen - das dritte gewann Mick Schumacher – legte der HTP Junior Team-Pilot den Grundstein für die aktuelle Gesamtführung. Zuletzt baute Dienst seinen Vorsprung in der Meisterschaft mit fünf Siegen in den letzten sieben Rennen aus. „Die Gefühle vor Oschersleben sind gemischt“, sagt Dienst. „Auf der einen Seite haben ich dort zwei Rennen gewonnen, gleichzeitig sorgt das für etwas Druck. Jeder weiß, dass ich dort schnell war und erwartet eine Wiederholung.“
Nach 18 von 24 Saisonrennen führt Dienst die Gesamtwertung mit 34 Punkten Vorsprung auf Eriksson an. „Mittlerweile ist die Leistungsdichte extrem hoch“, sagt Dienst. „Es ist daher schwierig zu sagen, wo wir aktuell stehen. Das Auto liegt gut, die Strecke macht mir Spaß. Vielleicht klappt es nochmals mit einem Doppelsieg.“
Der dritte Titelanwärter ist Joey Mawson (19, AUS, Van Amersfoort Racing). Der Teamkollege von Schumacher, Harrison Newey (17, GB, Van Amersfoort Racing) und Kami Laliberté (15, CAN, Van Amersfoort Racing) ist Gesamtdritter. Mawsons Rückstand auf Dienst beträgt 37 Punkte. „Sechs Rennen stehen noch aus und ich werde weiter um die Meisterschaft kämpfen“, sagt der Australier. „Die nächste Chance bietet sich in Oschersleben. Wir hatten dort zum Saisonauftakt als Team einen sehr guten Speed und erzielten einen Doppelsieg durch Mick und mich. Hoffentlich gelingen uns nun weitere Siege.“
Doppelter Einsatz für Timo Scheider
Für Timo Scheider steht ein aufregendes Wochenende bevor. Der zweifache DTM-Champion wechselt in Oschersleben im Akkord zwischen Boxenmauer und Cockpit. Auf der einen Seite kümmert sich Scheider um sein eigenes Team in der ADAC Formel 4, auf der anderen fährt er selbst die beiden Rennen in der Tourenwagenserie. Für das Team Timo Scheider steigen der erfahrene Jason Kremer (20, Bonn) und Mauro Auricchio (17, BRA) in die 160 PS starken Formel-4-Rennwagen.
Gleiche Reifen – andere Bedingungen
In Oschersleben kehrt die ADAC Formel 4 erstmals zu einer Strecke zurück, auf der die Teams bereits Rennerfahrung mit den Reifen von Exklusivreifenpartner Pirelli sammeln konnten. „Es sollte aber ein paar wichtige Unterschiede geben“, erklärt Anna Playford, Pirelli Trackside Engineer. „Möglicherweise erleben wir diesmal unterschiedliche Witterungsbedingungen. Beim ersten Rennen hatten wir Temperaturen um die 20 Grad, diesmal steht der Herbst bevor. Zwei der herausforderndsten Streckenabschnitte befinden sich gleich zu Beginn der Runde mit den Kurven eins und zwei. Die Fahrer müssen stark bremsen sowie scharf in die erste Kurve einlenken, und bis zu Kurve zwei werden die Reifen gleichbleibend belastet.“