Formel 4
14.09.2015
Neuhauser Racing: DTM-Wochenende beflügelt Zimmermann
Die Dämmerung hatte schon eingesetzt, als Tim Zimmermann am Sonntagabend (13. September) aufs Podium über Start und Ziel kletterte. Zweiter war der 19-jährige Langenargener in Oschersleben geworden, in einem Rennen, dessen Vorlauf fast zwei Stunden dauerte. Emsig arbeiteten in dieser Zeit die fleißigen Helfer in der etropolis Motorsportlern an einem großen Stück Leitplanke, das kurz zuvor DTM-Pilot Lucas Auer bei einem Rennunfall zerstört hatte. „Es war lange Zeit nicht sicher, ob wir überhaupt starten können“, sagt Teamchef Hannes Neuhauser. „Dazu kam noch Nieselregen und es wurde schon ganz leicht dunkel, das waren nicht gerade optimale Bedingungen.“
Zimmermann konnte mit diesen aber wohl gut umgehen, hielt die Konzentration hoch und zeigte gleich am Start seinen Willen, aufs Podest zu fahren. Von Startplatz fünf schob sich der 19-Jährige im ersten Umlauf gleich an drei Konkurrenten vorbei und hatte schnell zwei Sekunden Abstand zum Drittplatzierten Marek Böckmann. „Leider haben wir auch gemerkt, dass Joey Mason vorne nicht zu schlagen ist“, sagt Neuhauser-Pilot Tim Zimmermann. „Den zweiten Platz bei diesen Bedingungen ins Ziel zu bringen war aber ein tolles Gefühl.“
Mit eher gemischten Gefühlen stieg der zweite Neuhauser-Fahrer am Sonntagabend aus dem Auto. Vom vorletzten Platz gestartet, kam Kim Luis Schramm bis zur Rennmitte gut voran. Fast die Hälfte des Feldes hatte er schon geschluckt, bis er aufgrund des Fehlers eines Vordermanns mit einem Ausweichmanöver von der Strecke abkam. Schramm fiel zurück, kam als Zwanzigster ins Ziel und war doch ziemlich bedient. „Die schnellste Rennrunde belegt den Speed, den das Auto heute hatte“, sagt Schramm. „Das Ergebnis zeichnet da leider ein anderes Bild.“
Auch die ersten beiden Rennen verliefen für den Wolfsberger alles andere als erfreulich. Zwei elfte Plätze fuhr Schramm sich im Qualifying heraus und trotzdem reichte es nicht für Punkte. In beiden Rennen kollidierte er mit einem Konkurrenten und musste sein Auto am Streckenrand abstellen. „Das ist nach dem dritten Platz am Sachsenring natürlich ein Rückschlag für Kim gewesen“, sagt Teamchef Hannes Neuhauser. „Aber das ist eben Rennsport, beim nächsten Rennen kann das alles wieder ganz anders aussehen.“
Tim Zimmermann hingegen war auch mit den ersten beiden Läufen der Formel 4 in Oschersleben zufrieden. Zwei Mal ging der Nachwuchspilot von Platz sieben ins Rennen, zwei Mal kämpfte er sich nach vorne. Erst landete er am Samstag auf Platz sechs, am Sonntagmorgen ging es mit Rang vier schon in Podiumsnähe. „Ich war in viele Kämpfe verwickelt“, so Zimmermann. „Vielleicht war ich etwas zu sehr mit dem Rückspiegel beschäftigt, sonst wäre schon in diesen Rennen etwas mehr drin gewesen.“
Mit 38 Punkten am Rennwochenende, das dieses Mal im Rahmen der DTM stattfand, waren aber sowohl Teamchef als auch Fahrer zufrieden. „Das war Tims bestes Ergebnis in diesem Jahr“, freut sich Neuhauser. „Etwas spät in der Saison, aber wir haben uns seit dem Auftakt im April wahnsinnig gesteigert.“ Diese Steigerung wollen alle Beteiligten dann nochmal in drei Wochen zeigen. Dann geht das Team beim Saisonfinale in Hockenheim (2. bis 4. Oktober) an den Start. „Ein Sieg – das wäre noch die Krönung“, ist der fromme Wunsch des Teamchefs für dieses Event.