GP3
07.05.2015
GP3 in Barcelona: Reifen-Management wichtig
Die Autos der GP2 stattet Pirelli mit den Reifen P Zero Orange (Hart) und P Zero Yellow (Soft) aus. Der erhebliche Performance-Unterschied zwischen den beiden Slick-Mischungen hat maßgeblichen Einfluss auf die Rennstrategie. Die Piloten der GP3, die kürzlich in Barcelona Testfahrten absolvierten, werden lediglich die Slicks mit der harten Mischung einsetzen. Während die Autos der GP3 im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieben, entwickelte Pirelli für die in dieser Saison eingesetzten Vorderreifen eine neue Lauffläche sowie eine neue Konstruktion. Sie sollen die im vergangenen Jahr eingeführte größere Dimension weiter optimieren.
Ziel ist es, den Leistungsabbau schwerpunktmäßig von den Vorder- auf die Hinterreifen zu verlagern. Darüber hinaus kommen die neuen Versionen der Lauffläche und der Konstruktion der Vorderreifen aus dem 2015-Portfolio der Dynamik des Autos zugute. Zudem legte Pirelli sämtliche Mischungen der GP3-Reifen in diesem Jahr weicher an als 2014. So entspricht der Härtegrad der Mischung des aktuellen P Zero Orange (harter Slick) dem Härtegrad des Medium-Reifens aus dem Vorjahr. Auf diese Weise will der Hersteller den Abbau der Reifen beschleunigen, damit die Rennen noch enger und spannender werden. Zugleich soll das Reifen-Management zu einem wesentlichen Teil des Lernprozesses und der Entwicklung der jungen Fahrer werden. Eine weitere Neuerung: Die Samstagsrennen der GP3 werden in dieser Saison länger sein als jene am Sonntag. Dadurch steigen Abrieb und Verschleiß der Reifen, zudem werden erhöhte Anforderungen an die Fahrer gestellt.
Mario Isola, Racing-Manger Pirelli: „Barcelona ist ein Circuit, den einige Fahrer bereits sehr gut kennen. Aber das schmälert die Herausforderung in keiner Weise. Aufgrund der schnellen Kurven, die viel Energie durch die Reifen leiten, der oft hohen Temperaturen sowie des rauen Asphalts sind Abrieb und Verschleiß der Reifen hoch. Infolgedessen werden die Fahrer ihre Reifen sehr gut managen müssen, um das Maximum aus ihnen herauszuholen. Das gilt insbesondere für das GP2-Rennen, in dem jeder Fahrer mindestens einen Boxenstopp durchführen muss. Während des Saisonstarts der GP2 in Bahrain wurde deutlich, dass die Reifen-Strategie oft maßgeblich für den Ausgang eines Rennens ist und über Sieg und Niederlage entscheidet. Tatsächlich spielt die Strategie bereits während des Qualifyings eine entscheidende Rolle. Dabei wird festgelegt, wie die Fahrer ihre Reifen im Verlauf des weiteren Wochenendes einsetzen werden. In GP2 gilt der weiche Slick als bevorzugter Reifen für das Qualifying. Aber zugleich spielt er auch im Hauptrennen eine wichtige Rolle. In der GP3 wird es sehr interessant sein, unsere neuen Reifen im Renneinsatz zu beobachten.“
Die Herausforderung für die Reifen
Die Autos fahren in Barcelona mit hohem Abtrieb, viel Downforce, um in den schnellen Kurven die maximale Bodenhaftung zu erreichen. Kurve 3 ist besonders kritisch: In der sehr langen Rechtskurve beschleunigt der Fahrer sein Auto permanent. Dabei werden die Reifen besonders stark beansprucht, wobei der linke Vorderreifen der höchsten Belastung standhalten muss.
Der Asphalt der Strecke in Barcelona ist besonders rau. Auch dieser Faktor trägt zum erhöhten Abrieb und Verschleiß der Reifen bei. Windböen können die aerodynamische Balance und dadurch auch die Performance der Pneus beeinträchtigen. Weil das Training, das Qualifying und die Rennen der GP2- und GP3-Serien zu sehr unterschiedlichen Zeiten stattfinden, ist es für alle Teams schwierig, das Verhalten der Reifen im weiteren Verlauf des Wochenendes richtig einzuschätzen.