Kartsport Allgemein
11.09.2015
European Superkart Series: Adam Kout feiert Doppelsieg
Und so waren sich die Fahrer im Vorfeld einig, dass es zunächst schwierig wird und dann auch eine passende Abstimmung für ihre 218 Kilogramm leichten, ca. 100 PS starken, 250 ccm 2 Zylinder-Superkarts zu finden. Das Wetter spielte bei sommerlichen Temperaturen perfekt mit und im Rahmen der Euro Boss Serie, die ehemalige F1, GP2 und WSR-Renault an den Start bringt sowie der FIA European Touring Car Campionship (ETTC), welche den europäischen Ableger der WTCC darstellt, hat das Team rund um Serienpromoter Thomas Marggraf eine tolle Veranstaltung auf die Bühne gestellt, welche ebenso durch die tschechische Gastfreundschaft und zahlreiche Zuschauer an beiden Veranstaltungstagen untermauert wurde.
Ebenso nutzte die „Familie“ der Superkart-Teams mit einem Sticker auf ihren Superkarts die Gelegenheit, einem der ihren, bei dieser Veranstaltung auf ihre Art die letzte Ehre zu erweisen. Der bei allen Teilnehmern bekannte, beliebte und immer hilfsbereite Motorenexperte und Urgestein der Superkart Szene, der Österreicher Johann „Hans“ Urhofer, ist leider zu Saisonbeginn nach schwerer Krankheit verstorben. Er wird allen unvergessen bleiben.
Auf der Strecke galt es, für den seit August feststehenden tschechischen CIK FIA Europameister Adam Kout (MS-Kart/DEA), bei seinem Heimspiel, seinen 13 Punkte Vorsprung nach dem Lauf in Le Mans, in der ESS vor Peter Elkmann (MS-Kart /VM) zu verteidigen beziehungsweise auszubauen. Doch Peter Elkmann wollte jede Chance nutzen und sicherte sich nach beiden Qualifyings mit gut 1,4 Sekunden Vorsprung vor Adam Kout, eindrucksvoll die Pole-Position für beide der 50 Kilometer langen Wertungsläufe. Wobei anzumerken ist, dass Kout im zweiten Qualifying einen technischen Defekt erlitten hatte. Platz drei sicherte sich, der bereits beim letzten EM Lauf in Le Mans stark auftrumpfende Niederländer Marcel Maasmann auf seinem Anderson / VM Superkart vor dem Tschechischen Teamkollegen von Adam Kout Jiri Forman (MS-Kart / DEA).
Die dritte Startreihe ging an Guido Kleinemeyer (PVP / DEA) vor Redspeed Racing Teamchef John Riley (Anderson / FPE). Die Pole-Zeit von 1.57:064 Sekunden von Peter Elkmann, lag damit ca. 2,5 Sekunden hinter der Pole-Zeit von Marc Marquez, welche er beim diesjährigen Moto GP mit seiner circa 240 PS starken Honda erzielte.
Das erste Rennen fand bereits am Samstag nach dem freien Training und den beiden Qualifyings statt, was für die Superkartpiloten eine erhöhte Belastung bedeutete.
Direkt nach dem Start stellte Kout die Order der Meisterschaft ebenfalls auf der Strecke her und setzte sich vor Peter Elkmann. Der Tscheche lieferte ein fehlerfreies Rennen auf seiner Heimstrecke ab und setzte sich am Ende auch mit einem Vorsprung von 4,2 Sekunden souverän gegen seinen Meisterschaftsrivalen Peter Elkmann durch. Eine ebenfalls tolle Vorstellung zeigte Guido Kleinemeyer der zwar mit Rückstand hinter dem unangefochtenen Duo Kout/Elkmann auf Platz drei ins Ziel kam, jedoch setzte er sich mit einem Vorsprung von 13 Sekunden vor Jiri Forman auf Platz vier deutlich gegen Diesen durch. Mit weiteren drei Sekunden Rückstand belegte Marcel Maasmann Platz fünf.
Rennen zwei war für Sonntagvormittag angesetzt. Wieder spielte das Wetter mit und so konnten sich zahlreiche Besucher auf den Naturtribünen auf einen weiteren unterhaltsamen Lauf der Superkartpiloten freuen.
Dass der Sieg, solange keine technischen Probleme auftauchen würden, nur über Adam Kout oder Peter Elkmann gehen würde, war allen Beteiligten im Vorfeld klar. Zu dominant war augenblicklich die Performance der beiden MS Kart-Piloten, die jedoch mit VM und DEA zwei unterschiedliche Motoren einsetzen. Zuletzt schien jedoch Kout einen kleinen Vorteil zu haben und so wollte Elkmann alles daran setzen, seine Chancen zu nutzen, sobald sich eine bieten würde.
In Rennen zwei ging es zwischen den beiden wieder einmal hoch her und sie lieferten sich ein tolles Duell, aber am Ende setzte sich Kout mit 1,2 Sekunden Vorsprung bei seinem Heimrennen wiederholt vor Elkmann durch und konnte damit seinen Meisterschaftsvorsprung auf 23 Punkte ausbauen (337/314). Bei 25 Punkten, die für einen Sieg vergeben werden, hat Peter Elkmann noch alle Chance auf den Titel, jedoch müsste Kout beim Finale Mitte Oktober in Assen schon ein problematischen Wochenende erleben, was Ihn an der Titelverteidigung hindern sollte. Bis dato hat er jedes Rennen beendet und das nicht schlechter als Platz zwei, was ebenso seine Zuverlässigkeit unterstreicht.
Auf Platz drei und damit wiederholt auf dem Podium bestätigte Guido Kleinemeyer seine starke Leistung aus dem ersten Rennen. Auf Platz vier im Ziel lag diesmal Marcel Maasmann vor dem Finnen Vesa Lethinen (Anderson / DEA) auf Platz fünf.
Am Wochenende vom 17. bis 18. Oktober 2015 beschließt die Europäische Superkart Elite dann ihr Saisonfinale im Niederländischen Assen. Ursprünglich war Anfang Oktober noch eine Veranstaltung auf dem Nürburgring im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft geplant, jedoch zwangen die vom Veranstalter aufgerufene hohe Streckenmiete und die bei herbstlichem Wetter zu erwartende geringe Starterzahl zur Absage der Veranstaltung. Somit wird mit Spannung erwartet, welche erste Informationen für die Saison 2016 in Assen präsentiert werden, um damit der ersten Planungen für die nächste Saison in die Wege zu leiten.