PCHC
01.10.2015
Saisonfinale: Georg Vetter holt sich den Titel
Vor dem letzten Lauf in Österreich hatte Vetter fast eine weiße Weste behalten und nur einmal in Spa-Francorchamps den Klassensieg verpasst. Da die Konkurrenz nicht in dieser Regelmäßigkeit Punkte sammeln konnte, war der Titel schon vor dem Finale perfekt. Georg Vetter durfte sich austoben und lieferte sich enge Positionskämpfe mit den moderneren Cup 911er. Am Ende gab es zwei weitere Siege in der Klasse 4 vor Günther Weber (964 Carrera 4) zu feiern. Das bedeutete 46,4 Zähler Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Antonios Trichas (968 CS).
„Es war eine tolle Saison für mich mit dem Meistertitel als Krönung. Heute habe ich es nochmals krachen lassen, nachdem mir mein Teamchef Peter Nadler bei den letzen Rennen etwas Zurückhaltung und wenig Risiko verordnet hatte, um den Titel nicht zu gefährden. Bei meinem Team p.i.t.Sport möchte ich mich für die tolle Unterstützung und die hervorragende Vorbereitung meines Autos bedanken, ohne sie wäre das alles nur schwer möglich gewesen“, so der neue Titelträger.
Glaser fährt nach heißem Kampf zum Doppelsieg
Viel Spannung war indes beim Kampf um den Gesamtsieg auf der schnellen Strecke vor der malerischen Bergkulisse geboten. Doppelsieger Sebastian Glaser hatte mit Josef Stadtegger (997 GT3) einen bärenstarken Konkurrenten in der Klasse, der ihm in beiden Rennen alles abverlangte. Zur Freude der Zuschauer auf den gut gefüllten Tribünen lieferten sich die zwei 911er im ersten Rennen einen engen Zweikampf. Kurzzeitig zog Stadtegger an Glaser vorbei, ehe der grüne 996 GT3 RS wieder die Spitze übernahm. In Runde 15 ging Stadtegger erneut in Führung, doch kurz darauf feuerte er seinen Porsche ins Aus. Damit war Sebastian Glaser der Sieg nicht mehr zu nehmen.
„Am Anfang hatte ich Probleme meine Reifen auf Temperatur zu bekommen. Stadtegger war in den engen Passagen schneller, hatte auch auf den Geraden etwas mehr Speed. Mein Vorteil lag beim Herausbeschleunigen, hier hatte ich etwas mehr Drehmoment. Eigentlich war er schneller, hatte aber etwas Pech bei den Überrundungen. Ich war immer wieder dran, habe mächtig gepusht und merkte, dass er nachließ und immer wieder Fehler machte. Ich habe mich immer wieder spät auf der Bremse neben ihn gesetzt. Er hat sich schließlich verbremst und rausgedreht“, berichtete Glaser über den engen Zweikampf. Das Duell ging am Samstagnachmittag in die zweite Runde, wobei sich Stadtegger wegen seines Ausfalls durch das Feld arbeiten musste. Als er in der zehnten Runde die zweite Position übernahm, ging das Spielchen von vorne los. Diesmal führte allerdings kein Weg an Glaser vorbei, der sich mit 0,74 Sekunden Abstand durchsetzte.
Spannung auf allen Plätzen
Nicht nur die Spitze war eng umkämpft, auch dahinter ging es turbulent zu. Im ersten Rennen erbte Kim Berwanger, der nach dem Zolder Crash mit dem 997 GT3 Cup von Joos Motorsport antrat, den zweiten Platz von Stadtegger. Der Gewinner der 997er Wertung hatte in der dritten Runde Markus Fischer (997 GT3 Cup) verdrängt. Mit deutlichem Abstand überquerte Gerhard Kilian (997 GT3 Cup) den Zielstrich als Gesamtdritter. Dahinter gab es einen engen Zieleinlauf, wobei sich Ulrich Rossaro gegenüber Winfried Assmann (beide 997 GT3 Cup) durchsetzte. Erst in der letzten Runde konnte Rossaro den bis dato Viertplatzierten knacken.
„Es gab zwei Gelbphasen, wo wieder aufgeschlossen wurde. Da kann man nichts machen. Mit der persönlichen Leistung bin ich schon zufrieden, hätte aber lieber wie in Zolder auf Regen gehofft. Da hätten wir das besser umsetzen können. Das ist bei mir einfach so“, berichtete Assmann. Im zweiten Heat kraxelte Markus Fischer als souveräner Gesamtdritter aufs Stockerl. Nachdem er Kim Berwanger in der vierten Runde von der zweiten Position verdrängt hatte, war der Weg zum Treppchen frei. „Es war im ersten Rennen heute mein Problem, dass ich es fahrerisch einfach nicht halten konnte. Ich habe es einfach nicht geschafft das Auto permanent am Limit zu bewegen um an der Spitze dran zu bleiben. Ich habe dann auch einen Fehler gemacht und dann war es vorbei“, hatte der Dritte davor noch analysiert. Auf den weiteren Plätzen folgte mit Kim Berwanger, Gerhard Kilian, Ulrich Rossaor und Winfried Assmann eine enge Vierergruppe, die beim Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs alle innerhalb von drei Sekunden lagen.
Weidel und Bayer bei den 996er vorne
Die Klasse 8 der 996er Cup Modelle sah das altbekannte Duell zwischen Thomas Weidel und Heinz Bayer. Hier wechselte die Führung hin und her, wobei sich Weidel am Schluss durchsetzen konnte. „Der erste Lauf war auf jeden Fall super gelaufen für mich. Ich hatte einen sehr guten Start. Danach war es ein schöner Kampf, was natürlich mehr Spaß macht, als wenn man alleine fährt“, so Weidel, dem der Titel in der Klasse 8 nicht mehr zu nehmen war. Zudem landete der 996-Pilot gleich im ersten Jahr mit dem neuen Auto auf dem dritten Rang in der Gesamtmeisterschaft. Im zweiten Durchgang kam nach einem Unfall früh das Aus, so dass diesmal Heinz Bayer souverän zum Klassensieg vor Ivo van Riet und Francesco Klein fuhr.
Bei den historischen Porsche-Modellen war Mate Eres (964 RSR 3,8) nicht zu schlagen. In beiden Rennen lieferte sich Eres enge Kämpfe mit dem 996er Cup Porsche von Francesco Klein, wobei Eres beide Male die Oberhand behielt. „Die Strecke ist einfach toll. Ich bin zum ersten Mal hier gefahren. In beiden Rennen habe ich mit Francesco Klein gekämpft, was sehr viel Spaß gemacht hat. Besonders im ersten Rennen war es sehr anstrengend und ich war am Ende doch ziemlich geschafft. Im zweiten Rennen war es etwas entspannter. Ich freue mich über den Sieg bei den historischen Modellen. Die PCHC ist eine schöne Serie, die uns Piloten auch tolle Strecken bietet“, freute sich Eres über den gelungen Saisonabschluss.
Dahinter war es in beiden Rennen Georg Vetter, der den zweiten Rang belegte, während der dritte Platz jeweils einmal an Christian Mussler (911 RSR 3,8) bzw. Torsten Klimmer (964 RSR 3,8) ging. Die Klasse 3 ging in beiden Rennen an Norbert Schuster (968 CS), während sich Antonios Trichas mit dem Klassentitel und der Vizemeisterschaft über die verpassten Klassensiege hinwegtrösten konnte. In der Klasse 2 fuhr das Team Knapper/Mohr (944) die Siege ein, was für die beiden Transaxle-Piloten zudem den starken vierten Gesamtrang und den Titel in der Klasse 2 bedeutete. „Über den vierten Gesamtplatz freuen wir uns natürlich sehr. Wir haben stets kontinuierlich gepunktet und so ein schönes Punktekonto angesammelt“, so Mohr.
Für die Porsche Club Historic Challenge ging damit eine glänzende Saison mit einem kontinuierlich großen Starterfeld zu Ende. Nach derzeitigem Planungsstand soll das Finale in der nächsten Saison erneut auf dem Red Bull Ring stattfinden.