Rallye WM
27.01.2015
Dreifachsieg! VW schreibt Geschichte bei der „Monte“
Volkswagen ist damit erst die fünfte Marke, der das bei der „Monte“ überhaupt gelang. „Ein Dreifachsieg bei der Rallye Monte Carlo ist eine großartige Leistung des gesamten Volkswagen Teams und ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft“, so Dr. Heinz-Jakob Neußer, Vorstand für technische Entwicklung der Marke Volkswagen.
„Mit einem neuen Auto und bei so schwierigen Bedingungen auf diese Art in die Saison zu starten, übertrifft unsere Erwartungen bei weitem. Die gesamte Truppe hat perfekt harmoniert, jeder ist für jeden eingestanden, jeder weiß, was er zu tun hat und am Ende hat Volkswagen verdient gewonnen. Dieses Team steht jetzt zu Recht in einer Reihe mit anderen großen Rallye-Marken.“
Traum-Debüt für den Polo R WRC zweiter Generation
Die Rallye Monte Carlo 2015 markierte das Debüt des neuen Polo R WRC, das prompt zur Erfolgsstory wurde. Ogier / Ingrassia und Latvala / Anttila pilotierten das Wolfsburger World Rally Car zweiter Generation bei der „Monte“ während Mikkelsen / Fløene bis zur Rallye Portugal mit dem erfolgreichen Vorgänger starten. Die Premiere des nun 318 PS starken Allradlers gelang perfekt: Mit den Plätzen eins und zwei übertraf der neue Polo R WRC sogar den Einstand des 2013er- und 2014er-Rallye-WM-Polo.
Historisch: Volkswagen in einer Reihe mit großen Rallye-Legenden
Der Dreifachtriumph bei der Rallye Monte Carlo 2015 markiert den insgesamt 23. Laufsieg von Volkswagen mit dem Polo R WRC und den elften Mehrfacherfolg seit dem Einstieg 2013. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia standen bei der Rallye Monte Carlo zum 25. Mal auf der obersten Stufe des Podests und das zweite Mal in Folge bei der „Monte“. Damit zog Ogier mit Rallye-Legende Colin McRae gleich. Die Plätze eins, zwei und drei bei der 2015er-„Monte“ stellen zudem einen historischen Dreifachsieg in der Geschichte der Rallye, den erst sechsten insgesamt. Volkswagen steht als fünfte Marke seit 1973 mit einem „Triple“ im Geschichtsbuch der „Monte“ und damit in einer Reihe mit legendären Rallye-Marken wie Renault-Alpine, Lancia, Audi und Citroën.
Typisch „Monte“ – Reifenpoker und variantenreiche Bedingungen
Trockener Asphalt mit – für „Monte“-Verhältnisse – jeder Menge Grip, spiegelblankes Eis, Schnee und Schneematsch – mit all dem bekamen es die WM-Teams bei der Rallye Monte Carlo 2015 zu tun. Und das im permanenten Wechsel von einem Kilometer zum nächsten. Die Reifenwahl stellte sich als entsprechend knifflig heraus. Zur Wahl standen 30 Michelin-Wettbewerbsreifen aus 82 Reifen ¬– acht harte, 16 weiche und 24 superweiche sowie zehn Winter- und 24 Spike-Reifen.
Seb vs Seb – ein packendes, viel zu kurzes Duell
An den beiden Eröffnungstagen der Rallye Monte Carlo hielt das Duell Seb vs Seb die Fans in Atem. Sébastien Ogier im Polo R WRC und Sébastien Loeb im Citroën lieferten sich einen packenden Zweikampf um die Führung. Ogier hatte zur Rallye-Halbzeit eine Acht-Sekunden-Führung erobert, als Rallye-WM-Rückkehrer Loeb weit zurückfiel. Damit endete das prestigeträchtige Duell frühzeitig. Nicht mehr der neunmalige Weltmeister war fortan Gegner Nummer eins für Sébastien Ogier, sondern seine Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen.
Persönliche Bestleistungen – Latvala und Mikkelsen mit Rallye-WM-Traumstart
Für Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila markierte der zweite, für Andreas Mikkelsen / Ola Fløene der dritte Rang neue persönliche Bestleistungen bei der Rallye Monte Carlo. Und damit auch eine Steigerung zum Vorjahr. Seinerzeit feierten Latvala / Anttila mit Rang fünf und Mikkelsen gemeinsam mit seinem damaligen Beifahrer Mikko Markkula (FIN) mit Rang sieben ihre jeweils erste Zielankunft bei der „Monte“. Latvala / Anttila übernahmen auf der siebten Wertungsprüfung Platz zwei und verteidigten ihn bei schwierigen „Monte“-Bedingungen bis ins Ziel, Mikkelsen / Fløene erkämpften sich ebenfalls auf jener WP Rang drei.
500 Wertungsprüfungen – eine einmalige Bilanz
Die abschließende Powerstage der Rallye Monte Carlo bildete die 500. Wertungsprüfung des Volkswagen Polo R WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft seit dessen Einstand bei der „Monte“ 2013. Seither hat sich das World Rally Car aus Wolfsburg zum Rallye-WM-Auto mit der höchsten Siegquote aller Zeiten entwickelt. Aber nicht nur 85,2 Prozent aller möglichen Triumphe gingen nach Wolfsburg, auch 347 von 500 möglichen WP-Bestzeiten.
Tüpfelchen auf dem i: Powerstage-Zusatzpunkt für Jari-Matti Latvala
Den fast perfekten Abschluss fand die Rallye Monte Carlo für Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila. Auf der abschließenden Powerstage, auf der Zusatzzähler für die besten Drei vergeben werden, setzten sie die drittbeste Zeit. Damit ging ein Punkt an das finnische Duo von Volkswagen.
Stimmen nach der Rallye Monte Carlo
Sébastien Ogier: „Was für ein fantastischer Start in die neue Saison! Ich bin einfach überglücklich. Ein Sieg bei der Rallye Monte Carlo ist für jeden Piloten etwas Besonderes, für mich ist ein Sieg unbeschreiblich – weil ich hier zu Hause bin. Freunde, Familie und Fans geben mir hier so viel Unterstützung und Selbstvertrauen. Die Atmosphäre war einfach magisch. Ich bin dankbar, dass ich mit meiner Freude etwas zurückgeben kann. Diese 83. ‚Monte‘ bleibt eine der härtesten Rallyes an die ich mich erinnern kann, was die Bedingungen anging. Die Reifenwahl war vor allem zu Beginn schwierig. Dazu kam der aufregende Kampf mit Sebastien Loeb, der wirklich beeindruckende Zeiten am Donnerstag vorgelegt hat. Mein großer Dank gebührt unserem Team und meinen Eisspionen. Natürlich freut mich auch das tolle Gesamtergebnis aus Volkswagen Sicht: Wenn ich oben sein darf, sind Jari-Matti und Andreas meine liebsten Konkurrenten auf dem Podest.“
Jari-Matti Latvala: „Einen besseren Saisonstart hätten wir uns nicht wünschen können. Unser Ziel war von Beginn an, in die Top vier zu fahren, und das haben wir nun sogar übertroffen. Ich bin überglücklich. Mir fällt ein Stein vom Herzen, denn meine Starts bei der Rallye Monte Carlo waren bislang nicht von großem Erfolg gekrönt. Die Bedingungen waren nicht einfach und man musste beim Speed Kompromisse eingehen, um fehlerfrei zu bleiben. Nachdem wir frühzeitig einen guten Vorsprung herausgefahren hatten, ging es nicht mehr um Bestzeiten, sondern darum, das Gesamtergebnis nach Hause zu bringen. Der Dreifachsieg ist natürlich die beste Belohnung für das ganze Team, das so viel Arbeit und Leidenschaft in die Entwicklung des neuen Polo gesteckt hat.“
Andreas Mikkelsen: „Für das ganze Team ist das natürlich ein überragender Start in die neue Saison. Ein Dreifachsieg bei der ‚Monte‘ feiert man nicht alle Tage. Ich bin stolz darauf, dazu beigetragen zu haben. Ich bin aber auch überglücklich, dass für mich persönlich die Saison so gut losgegangen ist. Vor dem Start hätte ich alles in den Top Fünf gern genommen. Platz drei übertrifft alle meine Erwartungen. Dieses Podium werden wir heute anständig feiern, so viel steht fest. Die Bedingungen bei dieser ‚Monte‘ waren extrem schwierig und es war das erste Mal, dass ich bei Schnee, Eis und rutschigem Asphalt hier gestartet bin. Von Beginn an habe ich alles darauf gesetzt, sicher ins Ziel zu kommen – das hat sich ausgezahlt. Ich habe eine Menge gelernt und am Ende viel bekommen. Ganz einfach: ein Traumstart.“
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Was für ein großartiges Resultat für Volkswagen, vor allem aber für unsere Fahrer. Es gibt keine anspruchsvollere Rallye als die ‚Monte‘. Hier macht der Faktor Mensch mehr als bei allen anderen Rallyes den Unterschied. Dass Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen als Erste, Zweite und Dritte Volkswagen einen perfekten Einstand in die Saison beschert haben, macht mich besonders stolz. An entsprechender Konkurrenz hat es nicht gemangelt, ebenso an schwierigen Bedingungen, bei denen man stets kühlen Kopf bewahren musste. Genauso stolz wie auf die Fahrer und Beifahrer bin ich auf das gesamte Team, das mit den Polo R WRC jeden Tag tipptopp auf die Wertungsprüfungen geschickt und erneut perfekt zusammengearbeitet hat.“
Und da war dann noch …
… das zweite echte Heimspiel der „Monte“. Nach dem Wechsel des Serviceparks von Gap (Frankreich) nach Monaco hatte Andreas Mikkelsen die kürzeste Anreise. Denn der Volkswagen Service ist im Fürstentum am Quai Antoine 1er direkt am Hafenbecken untergebracht – der exakten Adresse von Andreas Mikkelsen, der damit während der Services keine fünfzig Schritte von seiner Wohnung entfernt ist. Während der Rallye indes bezieht Mikkelsen wie das gesamte Team ein Hotel – seine Wohnung stand deshalb seiner Familie und seinen Freunden als Bleibe zur Verfügung. Ein erstes Heimspiel hatte am zweiten Tag auch Sébastien Ogier, den die „Monte“ durch seinen Geburtsort Forest Saint Julien und in Rufweite seines Elternhauses führte.