Rallye WM
14.09.2015
Ogier, Ingrassia und VW zum dritten Mal Weltmeister
Volkswagen steht mit dem Polo R WRC nach dem Triumph in Down Under wie Ogier und Ingrassia ebenfalls frühzeitig als Weltmeister in der Hersteller-Wertung fest – zum dritten Mal in Folge. Im verbleibenden Saisonviertel sind weder Ogier/Ingrassia noch die Marke dank eines großen Punktvorsprungs von der WM-Spitze zu verdrängen.
Korken knallen in Down Under – Volkswagen schreibt erneut Geschichte
Ein überragendes Ergebnis, unbändiger Jubel und große Emotionen. Nach gut drei Vierteln der Saison alte und neue Weltmeister – Volkswagen hat mit den Titeln in Fahrer-, Beifahrer- und Herstellerwertung erneut Geschichte geschrieben und wurde in Australien frenetisch gefeiert. Zuvor hatte es noch kein anderer Hersteller in der Königsklasse des Rallye-Sports geschafft, so frühzeitig alle Weltmeisterschaften dingfest zu machen. Neun der bisher zehn ausgetragenen Saison-Rallyes entschieden die Volkswagen Fahrer für sich. Bei den Rallyes in Monte Carlo, Schweden, Mexiko, Portugal, Italien, Polen, Finnland, Deutschland und Australien siegten entweder Sébastien Ogier oder Jari-Matti Latvala, die gemeinsam für Volkswagen in der Hersteller-WM eingeschrieben sind. In den zehn Saisonrallyes gingen auch dank Andreas Mikkelsen bisher insgesamt 19 Podiumspositionen an den Polo R WRC.
Dreimal drei Titel: Volkswagens Motorsport-Märchen wird fortgeschrieben
Fortsetzung des Motorsport-Märchens: Zum dritten Mal in Folge gehen alle drei Titel der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) nach Wolfsburg. Damit bleibt der Polo R WRC ungeschlagen. Im Debütjahr des World Rally Cars von Volkswagen gelangen bereits auf Anhieb die überraschenden Titelerfolge in Fahrer-, Beifahrer- und Herstellerwertung. 2014 bestätigten Ogier, Ingrassia und Volkswagen diese Triumphe mit den erfolgreichen Titelverteidigungen. Das Jahr 2015 schrieb die Geschichte auch mit dem Polo R WRC zweiter Generation fort. Vor Volkswagen war es lediglich vier Herstellern gelungen, dreimal in Folge Hersteller-Weltmeister zu werden: Lancia, Subaru, Peugeot und dem aktuellen Konkurrenten Citroën.
Wahrer Thriller: die Rallye Australien und der Volkswagen Sonntag
Nur um zwei Fahrzeuglängen Vorsprung auf den bis dahin Zweitplatzierten Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL, Citroën) gingen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia in die abschließenden 68,76 WP-Kilometer der Rallye Australien. Auf den fünf Sonderprüfungen des Finaltages vergrößerten sie diesen Vorsprung auf 32,6 Sekunden. Ihre Volkswagen Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila waren mit 2,6 Sekunden Rückstand in den Sonntag gestartet und mussten sich am Ende Ogier/Ingrassia um 12,3 Sekunden geschlagen geben.
Eine starke Aufholjagd zahlte sich für Mikkelsen/Fløene am Ende nicht aus. Sie verdrängten am Finaltag – wie ihre Teamkollegen Latvala/Anttila – Kris Meeke und Paul Nagle sportlich von den Podiumsrängen, mussten sich aber dennoch mit Platz vier begnügen. Eine Verspätung an einer Zeitkontrolle brachte den Norwegern eine Zehn-Sekunden-Strafe ein. Am Ende fehlten nur 5,9 Sekunden auf Meeke/Nagle, um das siebte Podiumsergebnis der Saison zu feiern.
Siegquote von 86 Prozent – Polo R WRC erfolgreichstes Modell in der Rallye-WM-Geschichte
31 Siege in 36 Rallyes – mit 86 Prozent Siegquote ist der Volkswagen Polo mit weitem Abstand das erfolgreichste Fahrzeugmodell der Rallye-WM-Geschichte, noch vor Rallye-Legenden wie dem Lancia Stratos und Delta, dem Audi quattro, Ford Focus, Peugeot 206 oder dem Subaru Impreza. Volkswagen hat zudem mit dem Polo R WRC weitere Meilensteine gesetzt: 467 von 668 möglichen Prüfungsbestzeiten gingen seit Januar 2013 an den 318 PS starken Allradler. 2013 und 2014 absolvierte er Saison-übergreifend mit zwölf Siegen in Folge die längste Erfolgsserie der Rallye-WM-Geschichte. Darüber hinaus feierte Volkswagen 2014 mit zwölf Siegen die meisten Triumphe einer Saison – ein Bestwert, den 2015 nur Volkswagen selbst noch einstellen kann.
„Wedding Bells“ als Sahnehäubchen – Powerstage-Punkte für Ogier, Latvala und Mikkelsen
Für die ersten drei Plätze werden Zusatzpunkte in der abschließenden Powerstage vergeben – alle Extrazähler gingen an Volkswagen Fahrer und Beifahrer. Die Bestzeit sicherten sich Sébastien Ogier und Julien Ingrassia vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila sowie Andreas Mikkelsen und Ola Fløene. Es war das 61., 62. und 63. Mal in 30 Powerstages, dass Volkswagen Fahrer Punkte holten.
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1: „Ein fantastisches Gefühl wieder Weltmeister zu sein! Ich bin überglücklich. Der erste WM-Titel bleibt natürlich immer etwas Spezielles, aber die Emotionen sind jedes Mal wieder aufs Neue überwältigend. Es war ein unglaublich intensiver Kampf um den Sieg hier in Australien. Weil der Abstand zu Kris und Jari-Matti über das gesamte Wochenende so knapp war, hatte ich gar keine Zeit, mir wegen des Titels Gedanken zu machen. Auch heute Morgen war meine einzige Devise: Vollgas. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass es für Julien und mich mit einem Sieg zum dritten Titel gereicht hat. Wahrscheinlich wird es einige Zeit dauern, um zu verstehen, was wir in den letzten drei Jahren zusammen mit unserem großartigen Team erreicht haben. Dass wir mit der Volkswagen Mannschaft uns auch den Hersteller-Titel gesichert haben, ist natürlich das Sahnehäubchen.“
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2: „Für unser Volkwagen Team ist es ein großartiger Tag, hier alle drei Titel eingefahren zu haben. Und ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Teil zu diesem tollen Erfolg beitragen konnte. Ich habe heute nochmal alles gegeben und gepusht bis zur letzten Stage, gesprungene Windschutzscheibe inklusive. Leider hat es nicht mehr für den Sieg gereicht und ich muss mich heute mit dem zweiten Patz zufriedengeben. Auf der anderen Seite habe ich meinen Vorsprung auf den dritten Platz in der Gesamtwertung weiter ausgebaut. Meine Gratulation an meinen Teamkollegen Sébastien Ogier. Er hat verdientermaßen den Sieg geholt und ist damit auch verdienter Weltmeister.“
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9: „Ich bin total zufrieden mit unserer Leistung und habe eine richtig gute Rallye erlebt. Wir haben von Beginn an alles gegeben – am Ende hat es ‚nur' zu Rang vier gereicht. Sportlich wäre es sogar Platz drei gewesen, weil wir auf der Strecke unseren 8,8-Sekunden-Rückstand auf Kris Meeke auf den letzten knapp 70 Kilometern mehr als wettgemacht haben. Doch weil wir uns vor dem Mittagsservice am Sonntag zu spät eingecheckt haben, haben wir eine 10-Sekunden-Strafe kassiert. Die war nicht mehr gutzumachen, obwohl wir es ernsthaft versucht haben. Dass am Ende nur 5,9 Sekunden auf unser siebtes Podiumsresultat der Saison gefehlt haben, ist schade – wir haben dennoch Rang drei in der WM gefestigt. Alles in allem bin ich rückblickend zufrieden mit der Rallye Australien und freue mich auf die kommenden Rallyes in Frankreich, Spanien und Großbritannien.“
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Was für eine großartige Rallye. Was für ein traumhaftes Ergebnis. Und was für ein großer Triumph, so früh in der Saison alle drei Titel dingfest gemacht zu haben. Heute hat sich das Volkswagen Team einfach selbst übertroffen. Unsere Fahrer und Beifahrer mussten hier in Australien alles investieren, um auf das Podium zu fahren – haben dabei aber ebenso null Fehler gemacht wie das Team hinter ihnen. Man kann nicht stolzer auf die ganze Mannschaft sein, als ich es heute bin. Einen Titel zu verteidigen ist immer schwieriger, als ihn das erste Mal zu holen. Ein zweites Mal zu verteidigen ist eine noch größere Herausforderung. Dass unsere Mechaniker, Ingenieure, Fahrer, Beifahrer, Physio-Therapeuten, Ärzte, Köche und Organisatoren wieder einmal Superlative geschaffen und die schnellsten Titelentscheidungen der Rallye-WM aller Zeiten möglich gemacht haben, zeigt, was für ein außergewöhnliches Team wir haben. Ausnahmslos jeder ist hoch motiviert und Erfolg ist bei uns nie selbstverständlich. Aber wir können Feste auch feiern, wie sie fallen. Das werden wir heute ebenfalls nachweisen.“