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VLN
24.06.2015

Licht und gefühlter Schatten bei racing one

Mit einem Klassensieg und einem vierten Rang beendete racing one den dritten Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Was objektiv ein Top-Ergebnis für die Mannschaft aus Andernach war, sorgte im Team teilweise für Enttäuschung. Angetreten war racing one mit einem Ferrari F458 Competition mit Mike Jäger, Stephan Köhler, Christian Kohlhaas und Markus Lungstrass am Steuer und einem BMW M235i Racing Cup mit den Piloten Dennis Wüsthoff und Benjamin Leuchter.

Während die Ferrari-Crew am Ende zufrieden feierte, war man beim BMW nicht glücklich. „Rang vier von 17 Startern ist sicherlich ein sehr gutes Ergebnis, aber wir hatten uns mehr erhofft“, sagte Teamchef Martin Kohlhaas nach dem Rennen.

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Der Start in den Rennsamstag stand beim Ferrari F458 Competition unter keinem guten Stern. Beim Qualifying verlor Mike Jäger in der Runde aus der Box den Boliden und rutsche mit dem linken Heck in die Leitplanke. „Vielleicht war Mike ein wenig übermotiviert, aber zum Glück sah der Schaden deutlich schlimmer aus, als er letztlich war“, erklärte Kohlhaas. Da im Zeittraining die schnellsten Runden gleich zu Beginn gedreht wurden und der Ferrari eine halbe Stunde zur Reparatur an der Box stehen blieb, konnte kein perfekter Startplatz ergattert werden. Doch die Mannschaft wusste, dass das im folgenden 4-Stunden-Rennen zweitrangig war.

Schon in der ersten Rennrunde hatte Startfahrer Christian Kohlhaas dann auch direkt den Anschluss an die Spitze der Klasse SP8 gefunden. In der Folgezeit kämpften Stephan Köhler, Markus Lungstrass und Mike Jäger sich kontinuierlich nach vorne. „Unsere Fahrer waren heute sehr homogen auf einem richtig guten Level“, lobte der Teamchef hinterher. Das war für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Als etwa 45 Minuten vor Schluss der bis dato führende Audi R8 ausfiel, war der Weg für racing one frei. „Den Audi hätten wir heute sicher nicht einholen können, weil wir einmal mehr tanken müssen“, gab Kohlhaas offen zu, „aber bei einem 4-Stunden-Rennen muss man eben auch problemlos über die Zeit kommen.“

Weniger zufrieden zeigte sich der Teamchef mit dem Abschneiden des BMW M235i Racing Cup. „Ich bin, genauso wie die Fahrer, sehr enttäuscht“, gab der Teamchef zu Protokoll. Grund für den Ärger: racing one fuhr lange Zeit um den Sieg mit. Dennis Wüsthoff und Benjamin Leuchter konnten sich in der hart umkämpften Cup-Klasse im Führungsfeld behaupten und legten eine schnelle Runde nach der anderen auf den Asphalt der Nordschleife. In Führung liegend steuerte der BMW dann kurz vor Schluss zu einem letzten „Splash and Dash“ die Box an. Zur Verwunderung der Crew blieben bis auf einen Konkurrenten alle anderen auf der Strecke und tankten nicht noch einmal kurz nach. „Alle anderen fahren acht Runden und wir schaffen nur sieben. Da muss jetzt mal geklärt werden, wie das möglich ist“, sagte Kohlhaas verärgert. Schließlich sind in der Cup-Klasse alle Fahrzeuge identisch, sodass sich auch die Verbräuche nicht derart unterscheiden können.

Zu allem Überfluss kämpfte racing one mit der Zapfsäule, die bei jedem Tankstopp rund eine Minute länger für die gleiche Menge Sprit benötigte, wie zahlreiche andere Tankstellen der direkten Konkurrenz. „Eine ganze Minute pro Tankvorgang ist nicht aufzuholen“, sagte Kohlhaas.

Zusammenfassend war racing one mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. „Wir haben uns aber natürlich deutlich mehr erhofft.“ Die Möglichkeit für den nächsten Angriff auf die Spitze der BMW Cup-Klasse bietet sich racing one bereits in zwei Wochen, am 4. Juli. Martin Kohlhaas ist jetzt schon optimistisch: „Dann wird voll angegriffen.“