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VLN
06.10.2015

Mathol Racing macht es spannend und knapp

„So etwas habe ich wirklich noch nicht erlebt. Das war heute extrem spannend und so ereignisreich, damit hätte man auch mehrere Rennen füllen können“, Matthias Holle war nach dem achten Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft auch eine Stunde nach Zieleinlauf noch platt. Was seine Fahrercrews der sechs eingesetzten Autos und die komplette Mechanikercrew geleistet hatte, war aller Ehren wert.

So sorgten Claudius Karch und Ivan Jacoma für den knappsten Sieg in der Geschichte des Rennstalls. Mit 0,585 Sekunden Vorsprung gewann das schnelle Duo mit dem Porsche Cayman die Klasse V6. Nachdem das Team fast die komplette Distanz auf Platz zwei fuhr, entschied der Teamchef mit den Fahrern den letzten kurzen Splash-and-Dash ausfallen zu lassen, auf die Gefahr hin, dass das Auto mit Spritmangel liegen bleibt. Der direkte Konkurrent von aestetic racing hatte die gleiche Idee. Getreu dem Motto „Hopp oder top“ gab Claudius Karch Gas, kämpfte in der letzten Runde mit Motoraussetzern und setzte sich rund 10 Meter vor der Ziellinie auf die erste Position. „Die Jungs sind heute meine Helden“, lobte Holle seine Fahrer. Er dachte aber auch die unterlegene Crew: „An dieser Stelle muss man Stein Tveten und Yannik Fübrich aber auch mal aufrichtig gratulieren. Die beiden waren am kompletten Wochenende fast unschlagbar und hätten den Sieg ebenfalls verdient, nur hatten wir den Renngott diesmal auf unserer Seite.“

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Knapp, aber nicht ganz so eng war es auch in der Klasse SP10. Zum ersten Mal in dieser Saison stand am Ende die Crew eines der beiden Aston Martins ganz oben auf dem Podest. Klaus Hahn, Rüdiger Schicht und Andre Duve gewann mit nur 18 Sekunden Vorsprung. „Vor allem Rüdiger Schicht muss man hier ein Lob aussprechen. Er war zum ersten Mal am Steuer des Aston und legte den Grundstein des späteren Erfolgs.“

Sauschnell, aber nicht im Ziel, war der zweite Aston. Nach etwa zweieinhalb Stunden musste die Crew das Auto in der Box abstellen. Bis dahin lagen Norbert Bermes und Wolfgang Weber in der Klasse in Front. „Dann hat Norbert Vibrationen bemerkt und das Auto vorsichtig an die Box gefahren“, erklärte Holle, „Da muss man auch mal das technische Verständnis von Norbert loben, der schnell entscheiden musste und konnte, dass ein Sicherheitscheck nötig ist.“ Dabei stellte die Mannschaft fest, dass zwei Radbolzen am linken Hinterrad abgebrochen waren. „Das war ein Folgeschaden aus einer Berührung mit einem Lexus“, wusste Holle zu berichten. Ein schneller Wechsel war nicht möglich und deshalb blieb der Aston Martin in der Box.

Es sollte der einzige Ausfall des Tages bleiben, dabei schien es die beiden BMW auch fast zu erwischen. Schon im freien Training waren beide Autos bei Unfällen beschädigt worden. Die Mechaniker legten Sonderschichten bis morgens halb vier ein. „Einige Piloten brauchten noch dringend ihre Permit A, die Autos mussten also an den Start.“ Holle sprach die spezielle Nordschleifen-Lizenz an. Wer die Variante für alle Autos haben möchte, braucht mehrere Zielankünfte und persönliche Runden in etwas „kleineren“ Autos, die mit der Permit B zu fahren sind.

Zu allem Überfluss wurde einer der beiden BMW im Rennen auch noch früh von einem Clio regelrecht abgeräumt. Der Schaden hielt sich in Grenzen, weshalb es schnell weitergehen konnte. Derandere BMW hatte dagegen massive Elektronik-Probleme, die erst nach langer Reparaturphase behoben waren. Doch letztlich reichte es für alle Piloten zu den wichtigen Pflichtrunden für die höhere Lizenz. Die Ränge 13 und 17 in der hart umkämpften BMW-Klasse waren an diesem Tag nebensächlich, Hauptsache in Wertung im Ziel.

Schon fast wie gewohnt ins Ziel kamen Jörg Kittelmann, Klaus Müller und Thomas Heinrich mit dem Seat Leon Supercopa in der Klasse SP3T. Mit Klassenrang drei feierte das Trio auch erneut einen Podestplatz. „Die drei halten sich aus allem raus, fahren ihr Rennen und sind dabei gar nicht langsam“, lobte Holle, der eine Einschränkung machte: „Die drei könnten sogar noch schneller, doch sie legen den Schwerpunkt auf sicheres Ankommen.“