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VLN
25.03.2015

Starkes Teilnehmerfeld zum Auftakt

Ein Teilnehmerfeld der Extraklasse schickt sich an, den Fans beim Saisonauftakt der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ordentlich einzuheizen. Was die vorhergesagten Temperaturen nicht schaffen werden, machen die ambitionierten Langstreckenpiloten in der VLN bei der 61. ADAC Westfalenfahrt locker wieder wett, wenn sie ihre Rennfahrzeuge – vom seriennahen Tourenwagen bis zum ausgewachsenen GT3-Boliden – vier Stunden lang am Limit durch die „Grüne Hölle“ treiben.

Ein Stelldichein geben sich dabei der amtierende DTM-Champion Marco Wittmann (Fürth), der Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland, Philipp Eng (Stuttgart), sein Pendant aus Italien, Matteo Bairoli und schließlich die aktuellen Langstreckenmeister Rolf Derscheid (Much) und Michael Flehmer (Overath) sowie RCN-Champion Christian Büllesbach (Königswinter). Genau diese einmalige Mischung fasziniert die Zuschauer seit Jahrzehnten an den Rennen zur VLN: Amateur gegen Profi oder bildhaft gesprochen David gegen Goliat.

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Abgerundet wird das erste Nordschleifen-Rennen 2015 von zwei Weltpremieren. Audi schickt den erst kürzlich auf dem Automobilsalon in Genf vorgestellten neuen R8 LMS ins Rennen und der automobile Enthusiast James Glickenhaus hat gleich zwei seiner Individualsportwagen SCG003C im Gepäck, die ihre Feuertaufe auf der schönsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt meistern sollen.

Die Nürburgring Nordschleife zieht Rennfahrer aus der ganzen Welt in ihren Bann. Und die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ist seit 39 Jahren der Ort, an dem sie zehn Mal im Jahr aufeinander treffen. Zum Einsatz kommen ausgewachsene Sportwagen von Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Ferrari, Lexus, Mercedes-Benz, Nissan und Porsche. Aber auch am anderen Ende der Leistungsskala wird spannender Motorsport geboten. Die Piloten des kleinen Citroën Saxo oder BMW 318is verfügen bei weitem nicht über die Pferdestärken der „Big Banger“, sind aber mindestens genauso beherzt bei der Sache und fahren sich Runde für Runde in die Herzen der treuen VLN-Fans. Für das Salz in der Suppe sorgen auch in diesem Jahr die Cup-Klassen von BMW, Opel und Toyota. Hier treten – bei einem überschaubaren Budget – identische Fahrzeuge im direkten Duell gegeneinander an. Die Markenpokale innerhalb des Starterfeldes haben sich in den letzten Jahren zur Königsdisziplin entwickelt und bieten die perfekte Plattform für junge Talente und alte Hasen. Nicht weniger als 14 VLN-Titel sind buchstäblich in den Cup-Klassen unterwegs.

Die amtierenden Champions hingegen sind Individualisten und ein echtes Garagenteam. Im Team Derscheid Motorsport legt Teamchef und Fahrer Rolf Derscheid bei der Vorbereitung des seriennahen BMW 325i noch selber Hand an. Zusammen mit seinem langjährigen Partner Michael Flehmer wird ihm 2015 die Ehre zuteil, die Startnummer 1 durch die „Grüne Hölle“ zu pilotieren. Besagter BMW 325i erwies sich in der letzten Saison als zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Und nachdem das Duo jahrelang in der Meisterschaft vordere Plätze belegte, errangen beide 2014 ihren größten Triumph. Wenn man Pragmatiker Derscheid heute nach seinen Zielen für das bevorstehende Jahr befragen würde, lautete seine Antwort wohl: „Ich will zusammen mit Michael einfach nur Rennen fahren und Spaß haben.“ Aber wer sagt denn, dass das Projekt Titelverteidigung nicht auch Spaß machen kann?

Im Fokus des ersten VLN-Rennens steht ohne Zweifel auch die Frage nach dem ersten Gesamtsieg. Hier haben die Premierenfahrzeuge von Audi und der Scuderia Cameroon Glickenhaus ein Wörtchen mitzureden. Aber die Konkurrenz ist riesig. Die GT3-Klasse ist mit mehr als 20 Fahrzeugen bärenstark besetzt. Die Liste der hochkarätigen Top-Teams und ausgemachten Sportwagen-Asse aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Da lohnt es sich eher, einen Blick auf die tapferen Amateurpiloten zu werfen, die den Wettkampf mit den Profis in keiner Weise scheuen. Ein Paradebeispiel ist Otto Klohs (Ludwigshafen), der beim Saisonfinale im GT3-Porsche von Manthey-Racing mit Platz drei einen fantastischen Erfolg feierte.

Dem Team aus Meuspath in der Eifel ist Klohs treu geblieben und teilt sich bei der 61. ADAC Westfalenfahrt das Cockpit mit Harald Schlotter (Schwebheim) und Jens Richter (Wurzen). Auch im Frikadelli-Racing-Team greifen mit Klaus Abbelen und Sabine Schmitz (beide Barweiler) zwei schnelle Amateurpiloten ins Volant – unterstützt von Patrick Huisman aus den Niederlanden. Oder das Team Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop: Hier pilotieren Teamchef Henry Walkenhorst (Melle) und Peter Posavac (Essen) einen BMW Z4 GT3. Und diese drei Teams sind nur einige Beispiele von vielen Hobby-Racern, die in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ihrer Leidenschaft nachgehen.

Wer ehrlichen und packenden Motorsport mit allen seinen Facetten erleben möchte, sollte sich den Saisonauftakt der Langstreckenmeisterschaft nicht entgehen lassen. Familienfreundlichkeit wird in der populären Breitensportserie groß geschrieben. Tickets für die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs, den Besuch im Fahrerlager, der Boxengasse und der Startaufstellung sind für 15 Euro an den Tageskassen erhältlich. Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt. Rund um die Nordschleife ist der Eintritt für das Erlebnis „Grüne Hölle“ kostenlos.

Das Rennen über die Distanz von vier Stunden startet am Samstagmittag um 12 Uhr. Zuvor werden im Zeittraining von 8:30 bis 10 Uhr die Positionen in der Startaufstellung ausgefahren.