VLN
23.04.2015
Stars und Hochkaräter beim zweiten VLN-Lauf
Mit von der Partie ist die Crème de la Crème der europäischen Langstrecken-Szene. Hier treffen DTM-Stars, Sportwagen-Spezialisten und Tourenwagen-Asse auf hoffnungsvolle Nachwuchstalente und alte Hasen „vom Ring“ – eine Mischung, die die Herzen der eingefleischten Motorsport-Fans höher schlagen lässt.
Das Rennen startet pünktlich um 12:00 Uhr, zuvor werden im Zeittraining von 8:30 bis 10:00 Uhr die Startplätze herausgefahren. Der Eintritt rund um die Nordschleife ist kostenlos. Für einen Besuch im Fahrerlager – inklusive Pitwalk in der Pause zwischen Training und Rennen – der Startaufstellung und Zugang zu den geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs sind einmalig pro Person familienfreundliche 15 Euro zu entrichten. Jugendliche bis einschließlich 14 Jahren haben freien Eintritt.
Laut vorläufiger Teilnehmerliste ist die Spitzengruppe mit 24 GT3-Boliden, 18 Fahrzeugen bei den VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum (SP7), sechs Cup-Elfern von Porsche und zwei SP-PRO-Rennern beim zweiten Lauf breit aufgestellt. Mehr als ein Viertel der rund 190 Fahrzeuge sind von den technischen Daten her für einen Podestplatz gut.
Nur eine Woche vor dem DTM-Auftakt in Hockenheim geben sich einige aktuelle DTM-Piloten am Nürburgring ein Stelldichein. Maxime Martin (BE) und Augusto Farfus (BR) in Diensten von BMW und Audi-Pilot Nico Müller (CH) starten am Samstag in der VLN. In der GT3-Klasse müssen sich alle drei gegen eine Reihe ehemaliger DTM-Fahrer beweisen, angeführt von dem mittlerweile dreifachen Le-Mans-Sieger Marcel Fässler (CH), der für Audi ins Lenkrad greift und DTM-Rekordchampion Bernd Schneider (Bottighofen), der für das Black-Falcon-Team im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 am Start ist.
Gefahr für Schneider droht aus dem eigenen Lager, denn ROWE Racing und das Haribo Racing Team sind mit den gleichen GT3-Rennern und jeweils einem Top-Fahreraufgebot bärenstark aufgestellt. Auch die Porsche-Fraktion, unter anderem mit den Teams Manthey- und Frikadelli-Racing, ist nicht zu unterschätzen und rundet das Sportwagen-Quartett aus deutschen Landen ab. Die Konkurrenz kommt vor allem aus Großbritannien – Aston Martin und Bentley – sowie aus Asien mit Fahrzeugen von Lexus und Nissan. Nicht vergessen darf man natürlich die italienischen Supersportler aus dem Hause Ferrari, deren Logo mit dem springenden Pferd das südländische Temperament symbolisiert.
Die beiden Fahrer aus der Tourenwagen-Weltmeisterschaft, Tiago Monteiro (PT) und Gabriele Tarquini (IT), setzen im vorderen Mittelfeld ihre Vorbereitung auf den Lauf zur Tourenwagen-WM im Rahmen des ADAC Zurich 24h-Rennens fort. Das Duo startet im Audi TTRS von Rotek Racing unter der Bewerbung des VLN-Gesellschafters MSC Adenau. Um den Gesamtsieg werden sie damit nicht mitreden, vielmehr geht es darum, sich weiter optimal auf die Nordschleife einzuschießen. Beide Piloten haben sich bislang gewissenhaft vorbereitet und hoffen auf einen Erfahrungsvorsprung für die beiden WTCC-Rennen im Mai. Dann wird übrigens auch Sabine Schmitz (Barweiler), VLN-Meisterin aus dem Jahr 1998, einen Gaststart absolvieren und versuchen, den sonst ausschließlich männlichen Mitstreitern in der Weltmeisterschaft Paroli zu bieten und ihre Streckenkenntnisse zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Auch wenn die Langstreckenmeisterschaft nicht den Status einer Weltmeisterschafts hat: das Teilnehmerfeld wäre von der Internationalität her glatt einer WM würdig. Fahrer aus Australien, China, Japan, Malaysia, Neuseeland, Saudi-Arabien, Thailand, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind genauso vertreten wie Piloten aus dem gesamten europäischen Raum. Statistisch zusammengefasst: Über 480 Fahrer – darunter 14 Fahrerinnen – aus 31 Nationen bilden mit Fahrzeugen von 22 unterschiedlichen Automobilherstellern den bunten Mix beim 40. DMV 4-Stunden-Rennen. Das ist weltweit einmalig.
Neben dem Kampf um den Gesamtsieg, wird in der VLN Langstreckenmeisterschaft packender Motorsport auf breiter Front geboten. Aus den Cup-Klassen sticht in diesem Jahr vor allem der BMW M235i Racing Cup hervor. Mehr als 20 Kompaktsportler aus Bayern starten in der Klasse Cup 1, in denen sich erfahrene Langstreckenspezialisten zusammengefunden haben, den Besten unter sich zu küren. Eine Renaissance erlebt aktuell die Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum (SP3). Nach mageren Jahren mit nur wenigen Startern, zählt die Meisterklasse von 2010 – damals machten Mario Merten und ‚Wolf Silvester' das Rennen – heute wieder zu den stärksten. Mit jeweils 13 Fahrzeugen im vorläufigen Nennergebnis gibt es für die VLN-Teilnehmer auch in der Opel Astra OPC Cup-Klasse sowie bei den VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum (V4) viele Punkte zu ergattern. In letztgenannter Klasse sind unter anderem die amtierenden Meister Rolf Derscheid (Much) und Michael Flehmer (Overath) beheimatet, die auf ihrem BMW 325i 2015 voller Stolz die Startnummer eins präsentieren.