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VLN
04.08.2015

Triumph mit einem amtierenden Le-Mans-Sieger

Mit einem Paukenschlag eröffneten Georg Weiss/Jochen Krumbach/Oliver Kainz mit dem Wochenspiegel-Porsche 911 GT3 RSR die fünfte Runde der diesjährigen Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring (VLN). Im Elitefeld der 148 gestarteten Renntourenwagen und GT-Boliden belegten sie in 8:12,299 Minuten den dritten Startplatz mit nur 4,277 Sekunden auf die Pole-Sitter Uwe Alzen und Dominik Schwager auf Ford GT.

Im Anschluss an die 90-minütige Zeitenjagd stellte sich allerdings heraus, dass das Getriebe des schwarz-weiß-roten RSR getauscht werden musste. Die Reparatur konnte nicht ganz bis zum Schließen der Boxengasse ausgeführt werden, folglich musste der Porsche nachstarten. Die sofortige Konsequenz: eine 60-sekündige Zeitstrafe, die auf die Gesamtfahrzeit aufaddiert wurde. Trotz dieser Hypothek geigte das Fahrertrio leidenschaftlich auf und fand bald Anschluss an die Spitzengruppe.

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Dies schien einem Neuzugang im diesmal fünf Einsatzfahrzeuge umfassenden Team Manthey-Racing bereits vor der Startlinie verwehrt zu bleiben. Denn Heinz Schmersal, der zusammen mit Thomas Schmid und Tim Scheerbarth den nunmehr vierten Manthey-911 GT3 Cup-MR in der Kategorie SP7 steuerte, geriet wenige Meter vor der Startlinie mit einem Ferrari-Piloten aneinander und rutschte spektakulär ins Kiesbett. Bevor die blau-weiße Manthey-Neuzugang aus seiner misslichen Lage befreit und zurück in den Wettbewerb entsandt werden konnte, mussten zunächst die nachfolgende zweite und dritte Startgruppe unter "Code 60"-Regularien auf die Vier-Stunden-Hatz geschickt werden. Dann erst konnte der blau-weiße und offenbar sehr robuste Schmersal-Porsche die Fahrt aufnehmen. Unter hochsommerlich blauem Eifelhimmel sollten die Debütanten zumindest die Ziellinie erreichen, und das galt auch für Otto Klohs/Jens Richter im rot-weißen 911 GT3 R alias "Lotte", der bereits im Frühjahr 2010 in Betrieb genommen und immer wieder modernisiert worden ist.

Während sich der Manthey-Wochenspiegel-RSR im allgemeinen Taktieren um die individuell verschiedenen Tankintervalle für kurze Zeit in Führung schob, war ein anderer Manthey-Porsche auf dem Vormarsch: der grün-weiße, im Training an zwölfter Stelle klassierte 911 GT3 Cup-MR mit dem Nettersheimer Stammfahrer Christoph Breuer und dem Le-Mans-Sieger Nick Tandy, der das Cockpit des Porsche 919 Hybrid LMP1 mit dem des serienverwandten Ablegers des Porsche 911 tauschte.

So war Nick Tandy unter anderem beim 24-Stunden-Rennen 2013 in einem Manthey-Porsche 911 GT3 R auf dem Eifelkurs unterwegs und entsprechend auf das Kontrastprogramm zur Sportwagen-Weltmeisterschaft, der WEC, eingestimmt. Nach vier Stunden, neun Minuten und 47 Sekunden Gesamtfahrzeit sollten er und sein Teamgefährte aus der Voreifel die Ziellinie als Gesamtfünfte, als Sieger in der SP7-Kategorie und als beste Porsche-Mannschaft überqueren. Rechnerisch um 3,138 Sekunden von Breuer/Tandy getrennt, ohne die zu Rennbeginn verhangene Zeitstrafe allerdings auf dem vierten Gesamtrang eingefahren: der Wochenspiegel-RSR mit Weiss/Kainz/Krumbach. Für sie blieb es, bereinigt durch die aufaddierte Fahrzeit, immer noch der sechste Gesamtrang.

Als Gesamtelfte verpassten "Dieter Schmidtmann", Andreas Ziegler und der erstmals auf dem rot-weissen Manthey-Porsche 911 GT3 Cup-MR eingesetzte Stefan Aust aus Münster nur knapp ein Top-Ten-Ergebnis. Bereits in drei Wochen, beim sechsten Wertungslauf der Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring, haben sie Gelegenheit, sich noch weiter nach vorn zu orientieren: Das 38. RCM DMV Grenzlandrennen findet am 22. August 2015 auf dem Nürburgring statt.
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