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VLN
04.08.2015

racing one protestiert gegen BMW-Wertung

Martin Kohlhaas wusste nach dem fünften Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft nicht, ob er richtig sauer oder hoch zufrieden sein sollte. Auf dem Papier liest sich das derzeit vorläufige Ergebnis eigentlich ganz gut.

Sieg in der Klasse SP8 und Rang 3 in der Klasse Cup5 sind durchaus die Zielsetzung des Andernacher Teams. Allerdings gab es bei der BMW-Wertung einige Unstimmigkeiten, weshalb Kohlhaas Protest einlegte.

Zunächst zu den positiven Dingen des Tages. So zeigten sich beide Fahrzeugteams in perfekter Verfassung. Im BMW M235i Racing zauberte Benjamin Leuchter mit 9:08.605 Minuten einen neuen Rundenrekord auf den Asphalt der Nordschleife. „Uns treffen die derzeit gültigen Tempolimits kaum, weshalb so ein Rekord durchaus machbar ist“, erklärte Kohlhaas. Ebene jene Tempolimits sollten später aber noch für Diskussionsstoff sorgen.

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Auch beim Ferrari lief alles rund. Zwar erbte racing one die Poleposition, aber so weit war der im Training etwas schnellere Audi R8 LMS ultra nicht weg. „Das war nur eine Sekunde und wir hätten gerne gegen den Audi gekämpft, aber leider ist der Wagen ja im Qualifying verunfallt.“ So mussten sich die Fahrer Mike Jäger, Stephan Köhler, Christian Kohlhaas und Markus Lungstrass mit den anderen Konkurrenten zufrieden geben.

Bis auf eine kurze Schrecksekunde am Start lief das Rennen des F458 nahezu kontaktlos und dafür richtig schnell. Direkt zu Beginn hätte beinahe ein Porsche den Ferrari von der Piste gedrückt. Als der Konkurrent plötzlich in die Spur von Mike Jäger zog, konnte der die Kollision nicht mehr verhindern. Während sich der Porsche rausdrehte, aber letztlich weiterfahren konnte, setzte Jäger das Rennen unbeirrt nur mit einem kleinen Felgenschaden fort. Der Lohn der Mühen: ein verdienter Start-Ziel-Sieg und die Gewissheit in diesem Jahr noch nicht geschlagen worden zu sein.

Die fahrerische Leistung von Dennis Wüsthoff und Benjamin Leuchter sorgte bei Martin Kohlhaas ebenfalls für ein zufriedenes Gesicht. Dagegen ärgerte er sich sehr über das Ergebnis. Denn obwohl der BMW eins der schnellsten Autos im Feld war, kam er mit fast zwei Minuten Rückstand ins Ziel. Schuld war eine 45-sekündige Stop-and-Go-Strafe wegen Missachtung des Tempolimits. „Wir sollen auf der Döttinger Höhe 269 Stundenkilometer gefahren sein“, sagte Kohlhaas. Erlaubt sind dort nur 250, wobei der Wagen auch kaum mehr als 250 schafft. „Wir sind hier im Cup unterwegs, alle Autos sind gleich und man hat uns bestätigt, dass unser Auto technisch sauber ist. Wie sollen wir dann so schnell gewesen sein?“, ärgerte sich der Teamchef und legte Protest ein.

Unabhängig davon geht die Andernacher Mannschaft jetzt in die Vorbereitung für den sechsten VLN Lauf, der bereits am 22. August startet. Außerdem beginnt für racing one schon jetzt die Vorbereitung auf das nächste Jahr. „Wir haben jetzt Saisonhalbzeit und da beginnt für uns traditionell der Blick in die Zukunft.“ So bereitet racing one jetzt schon seine Wintertrainings vor.

Im spanischen Ascari werden die Piloten für 2016 trainiert. „Wir machen dort dann intensive Coachings, bei denen auch interessierte Rennfahrer teilnehmen können“, erklärt Kohlhaas. Die spanische Strecke bietet racing one die Möglichkeit auch Neulinge an den Ferrari und andere Rennwagen heranzuführen. Schließlich will racing one sein Team stetig erweitern und zudem auch 2016 schlagkräftig sein, um vorne mitzufahren.
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