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VLN
07.10.2015

racingone geht fair auf Nummer sicher

Für racing one und den Teamchef Martin Kohlhaas geht Fairness einfach vor. „Auch wenn uns das letztlich zwei Plätze gekostet hat, würde ich jederzeit wieder so handeln“, sagt der Teamchef auf eine Szene beim Boxenstopp. Am Ende wurde der BMW M235i Racing als fünfter abgewinkt. Dagegen konnte der Ferrari F458 das Rennen leider nicht aufnehmen.

Einmal mehr ging es im BMW 235i Racing Cup im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft hoch her. Schon das Qualifying war eine spannende Zeitenschlacht, die racing one mit Rang drei beendete. „Wir waren lange auf Platz zwei und wurden kurz vor Schluss noch abgefangen, aber es lief sehr gut“, kommentierte Kohlhaas. Der hatte vorher noch befürchtet, dass der Wagen nicht an den Start gehen könnte. Nach einem Unfall im Training am Freitagabend, hatte die Crew in einer langen Nacht den Vorderwagen wieder instand gesetzt und so den Start ermöglicht.

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Nach wenigen Kurven im Rennen war es auch der BMW von racing one, der das Feld auf die Nordschleife als Erster führte. In der Folge entwickelte sich ein harter Kampf, der teilweise auch mit unsauberen Mitteln geführt wurde. Gleich zweimal rauschte die direkte Konkurrenz in den rot-schwarzen BMW. „Wir müssen jetzt mal abwarten, ob sich unsere Gegner einfach verbremst haben oder ob das ein intensives ‚anklopfen‘ war“, meinte Kohlhaas noch im Rennen.

Die bereits angesprochene Szene kam etwa zur Rennhalbzeit. Der BMW war grade an der Box abgefertigt worden, als auf der Fahrspur in der Box ein Porsche und zwei BMW angerauscht kamen. racing one ließ seinen Wagen nicht lossprinten und in eine mögliche Lücke stoßen. „Für uns geht Sicherheit und auch die Fairness einfach vor“, meinte Kohlhaas, der sich demonstrativ hinter die Fahrzeug-Chefin stellte, die hier vorrausschauend die schmerzhafte aber richtige Entscheidung traf. Denn dadurch zogen die beiden direkten Konkurrenten in diesem Moment vorbei, doch weder Mensch noch Material waren zu Schaden gekommen.

Dennis Wüsthoff, Benjamin Leuchter und BMW-Neuling Frederic Vervisch hatten ja bereits bewiesen, dass sie sich im Zweikampf behaupten können. „Im Cup ist es verdammt eng und alle Autos sind sehr eng beieinander. Deshalb war heute nicht mehr, als Platz fünf drin“, sagte Kohlhaas, der mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden war. Vor allem Vervisch lobte er besonders, da dieser sich sehr schnell im für ihn neuen Cockpit zurecht fand.

Leistung gab es dagegen beim Ferrari keine zu bestaunen. Der F 458 kam im Qualifying nur eine Runde weit. Das Getriebe hatte früh morgens den Dienst quittiert. „Eigentlich hatte es bisher wenige Rennstunden auf dem Buckel und hätte noch lange halten müssen“, ärgerte sich Kohlhaas. Zwar versuchten die Mechaniker noch, den Wagen rechtzeitig auf die Strecke zu bringen, doch als klar war, dass der Schaden schwerwiegender ist und das Getriebe gewechselt werden muss, konnte die komplette Ferrari-Crew unverrichteter Dinge enttäuscht einpacken. Der Austausch hätte einfach viel zu viel Zeit in Anspruch genommen.

Für den Andernacher Rennstall geht es jetzt Schlag auf Schlag. Schon eine Woche nach der VLN gastiert der DMV GTC auf dem Nürburgring. Hier wird racing one mit dem Exide-Ferrari antreten. Am Steuer des F458-GT3 kommen Egon Allgäuer und Patrik Kaiser zum Einsatz. Zudem soll bei den Testfahrten auch das neue Getriebe des VLN-Ferrari eingefahren werden. Schließlich steht nur eine weitere Woche später mit VLN 9 das nächste Langstreckenrennen auf der Nordschleife auf dem Programm.