24h Spa
03.08.2016
Baumann auf Platz sechs bei Langstreckenklassiker-Debüt
Die Strafe für die Mercedes-AMG Teams war das große Thema vor dem Start. Wie hast du das erlebt?
„Die Strafen waren schwierig für uns, da wir uns sehr gut auf das Zeittraining eingestellt hatten. Wir waren Fünfter im Superpole-Qualifying und hatten uns damit eine sehr gute Ausgangslage geschaffen. Gestartet sind wir nach der Strafe aber am Ende der Top-20. Ich glaube, aus Team- und Fahrersicht können wir da nicht viel dafür. Mir ist auch nicht bekannt, was da genau passiert ist oder wo der Fehler lag. Wir haben deshalb die Strafe einfach akzeptiert. Nach kurzem Durchatmen waren wir dann umso motivierter, im Rennen voll anzugreifen.”
Platz sechs war unter diesen Umständen ein starkes Ergebnis. Bist zu zufrieden mit dem Ausgang?
„Ja, das Rennen war gut. Sicherlich wäre auch noch etwas mehr drin gewesen. Aber unser erstes Ziel haben wir erreicht: Wir sind durchgefahren. Das Auto war zwar etwas lädiert, aber das war am Ende auch egal. Wir haben eine lange Nacht hinter uns und das Auto war gut zu fahren. Wir haben als Team nur sehr wenige Fehler gemacht, das war entscheidend. Zu Beginn des Rennens haben wir das super hinbekommen mit der Aufholjagd durch das Feld. Ungefähr zur Rennhalbzeit waren wir wieder vorne mit dabei. Wenn alles normal läuft, können wir um den Sieg mitfahren - das nehme ich als Motivation für das nächste Jahr mit.”
Wie sah es während deiner Stints aus - war deine persönliche Performance so wie erwartet?
„Ich habe das Auto heil über die Runden gebracht, und meine Geschwindigkeit bei sämtlichen Witterungsbedingungen war auch gut. Deshalb bin ich schon zufrieden mit meiner eigenen Leistung. Bei einem solch langen Rennen lässt sich das nicht immer so einfach einschätzen. Oft unterscheiden sich die Strategien zwischen den einzelnen Fahrzeugen. Manchmal lässt du deine Reifen drauf und tankst nur nach und sparst dadurch Zeit. Du weißt aber nicht, was die anderen Fahrer um dich herum auf der Strecke machen.”
Es gab zahlreiche Full Course Yellow-Phasen während des Rennens. Sind euch diese Unterbrechungen entgegengekommen?
„Die haben uns schon in die Karten gespielt. Während der Full Course Yellows haben wir nachgetankt und das Risiko auf uns genommen, mit älteren Reifen weiterzufahren. Das muss man einfach machen, um Zeit zu gewinnen. Bis zur Rennhälfte haben uns diese Phasen begünstigt, sonst hätten wir wohl nicht mehr in die Spitzengruppe vordringen können. Insgesamt war der Speed unseres Teams super, ein großes Dankeschön an Maxi, Jazeman und natürlich alle Jungs und Mädels von HTP Motorsport! Wir hatten aber nicht nur Glück bei unserer Aufholjagd. Bei ein paar Full Course Yellows haben wir leider den optimalen Zeitpunkt zum Boxenstopp verpasst. Insgesamt ist es mit der Strategie des Teams aber sehr gut gelaufen.”
Wie geht es für dich in dieser Saison weiter?
„In der Blancpain GT Series stehen dieses Jahr noch drei Rennen bevor, nämlich in Budapest, auf dem Nürburgring und in Barcelona. Am liebsten würde ich gleich wieder ins Auto steigen und den Schwung vom Rennen in Spa mitnehmen. In der Meisterschaft belegen wir aktuell den zweiten Gesamtplatz. Das wird sicherlich eine spannende Schlussphase. Ansonsten gehen wir vielleicht noch bei ein paar ausgewählten VLN-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife an den Start. Langweilig wird mir also garantiert nicht!”