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ADAC GT Masters
28.09.2016

Alle Neune: Das sind die Titelkandidaten 2016

Die zehnte Saison des ADAC GT Masters findet in Hockenheim (30.09.-02.10.) mit dem spannendsten Finale der Serienhistorie ihren Höhepunkt: Wer wird Champion 2016? Ein Audi-Duo und ein Corvette-Team sind die Favoriten im Titelkampf, doch dahinter lauert die Konkurrenz von Porsche und Mercedes-AMG auf ihre Außenseiterchance. Insgesamt können sich noch neun Fahrer zum Meister krönen. Ein Blick auf die Kandidaten.

Die Tabellenführer

Connor De Phillippi (USA) und Christopher Mies (beide Montaplast by Land-Motorsport), Audi R8, 146 Punkte: Bis zum Jahr 2013 fuhr Connor De Phillippi ausschließlich in den USA, wurde dann in das Porsche-Juniorenprogramm aufgenommen und startete zwei Jahre in Porsche-Markenpokalen. Sein Einstieg in das ADAC GT Masters 2016 war auch gleichbedeutend mit seinem Debüt in der GT3-Klasse. Christopher Mies ist dagegen ein Sportwagen-Routinier und -Vielfahrer. Im Vorjahr gewann er unter anderem das ADAC Zurich 24h-Rennen Nürburgring. 2010 (Gesamtplatz zwei) und 2011 (Gesamtplatz drei) verpasste er den Titelgewinn im ADAC GT Masters nur knapp. Gemeinsam bilden De Phillippi und Mies ein kampfstarkes Team, das vor allen Dingen in den Rennen beeindruckte und manch schwächeres Qualifying-Ergebnis wettmachte. Im zweiten Nürburgring-Rennen feierte das Duo den ersten Saisonsieg und sorgte damit für den ersten Triumph des neuen Audi R8 in der „Liga der Supersportwagen“. Montaplast by Land-Motorsport hat in seiner ersten Saison im ADAC GT Masters als Tabellenführer die Chance auf den Gewinn der Teamwertung.

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Die Verfolger

Jules Gounon (FR) und Daniel Keilwitz (beide Callaway Competition), Corvette C7, 144 Punkte: Auch das Team der Tabellenzweiten besteht aus einem Rookie und einem ADAC GT Masters-Veteran. Der Serieneinstieg von Jules Gounon war erst ein paar Tage vor dem offiziellen Vorsaisontest in Oschersleben fix. Dank seines Talents, das er von Vater Jean-Marc Gounon, einem ehemaligen Formel-1- und Sportwagen-Piloten, geerbt hat, gewöhnte sich der junge Franzose schnell ein, obwohl fast alle Strecken neu für ihn waren. Sein Teamkollege ist Daniel Keilwitz, mit 17 ersten Plätzen ADAC GT Masters-Rekordsieger. In Zandvoort trat er dem elitären Club der Piloten mit mindestens 100 Rennteilnahmen bei. Keilwitz fährt seit 2010 für Callaway Competition im ADAC GT Masters und holte mit dem Rennstall aus Leingarten seinen ersten Titel 2013. Schon beim zweiten Rennwochenende 2016 am Sachsenring sorgten Gounon/Keilwitz für den ersten Sieg der neuen Corvette C7. Gounon liefert sich in der Junioren-Wertung für Fahrer unter 25 Jahre mit De Phillippi ein zweites Titelduell. Callaway Competition hat auf Tabellenrang zwei zudem beste Chancen auf den Sieg in der Teamwertung.

Der mögliche Spielverderber

David Jahn (KÜS TEAM75 Bernhard), Porsche 911, 116 Punkte: Das von Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard und seinem Vater Rüdiger gemeinsam mit Rennfahrer und Teammanager Klaus Graf geführte KÜS TEAM75 Bernhard legte in seiner Debütsaison nach einer Anlaufphase eine beeindruckende Serie hin. Gemeinsam mit Porsche-Werksfahrer Kévin Estre (FR), der aufgrund anderer Verpflichtungen bei den ersten drei Rennwochenenden fehlte, gewann David Jahn auf dem Red Bull Ring, auf dem Nürburgring und in Zandvoort jeweils das Samstagsrennen. Dank der steilen Lernkurve des gesamten Rennstalls, eines immer besser eingestellten Porsches unter der Ägide von Ingenieurs-Legende Roland Kussmaul und dem eingespielten Fahrergespann zeigte die Formkurve steil bergauf: Die meisten Punkte aller Teams in der zweiten Saisonphase katapultierten Jahn auf Gesamtrang drei der Fahrerwertung. Estre hat nur noch mathematische Titelchancen, kann realistisch aber nicht mehr Champion werden, da er sich das Cockpit mit dem in der Meisterschaft besser platzierten Jahn teilt. Das Finale ist für Jahn ein Heimspiel: Er arbeitet zwar als Instruktor bei Porsche in Leipzig, stammt aber aus dem wenige Kilometer von Hockenheim entfernten Speyer.

Die Titelverteidiger

Sebastian Asch und Luca Ludwig (beide AMG-Team Zakspeed), Mercedes-AMG, 104 Punkte: Die beiden Vorjahreschampions Sebastian Asch und Luca Ludwig erwischten 2016 mit zwei Siegen in den ersten drei Rennen einen Saisonstart par excellence. Nach einer Durststrecke zur Saisonmitte kämpfte sich das Duo im neuen Mercedes-AMG des AMG-Team Zakspeed mit zuletzt zwei dritten Plätzen wieder in die Tabellenspitzengruppe zurück. Sebastian Asch ist bisher der einzige Fahrer, der zweimal den ADAC GT Masters-Titel gewann: 2015 mit Ludwig und 2012 mit Maximilian Götz, jeweils in einem Mercedes SLS AMG. Zudem löste der Sohn von DTM-Legende Roland Asch dieses Jahr Toni Seiler als Rekordteilnehmer in der „Liga der Supersportwagen“ ab. Auch Luca Ludwig hat mit dem dreimaligen DTM-Champion Klaus Ludwig einen berühmten Vater. Der Spross besserte 2016 sein Konto auf sieben Pole-Positions im ADAC GT Masters auf und ist damit der erfolgreichste Fahrer aus dem aktuellen Starterfeld beim Kampf gegen die Uhr. In Hockenheim wird er sein 100. Rennen bestreiten.

Die Außenseiter

Robert Renauer und Martin Ragginger (AT/beide Precote Herberth Motorsport), Porsche 911, 98 Punkte: Die mathematisch geringste Chance auf den Titelgewinn im ADAC GT Masters 2016 haben Robert Renauer und Martin Ragginger. Nach einem starken Saisonauftaktwochenende in Oschersleben und dem ersten Saisonsieg auf dem Lausitzring mussten sie einige Rückschläge hinnehmen. Am Nürburgring und in Zandvoort meldete sich das Porsche-Duo mit vier Punkteresultaten in vier Rennen wieder zurück. Robert Renauer ist Porsche-Spezialist durch und durch. Bereits 2003 bestritt er mit seinem jetzigen Team Herberth Motorsport – Teamchef ist sein Zwillingsbruder Alfred – den Porsche Carrera Cup. Im ADAC GT Masters erreichte er 2013 mit Gesamtrang zwei sein bestes Resultat. Sechs Pole-Positions in 58 ADAC GT Masters-Rennen – Teamkollege Martin Ragginger ist ein echtes Ass im Zeittraining. Auch „Raggi“ ist seit 2007, als er ins Porsche-Junior-Team aufgenommen wurde, mit dem Zuffenhausener Automobilhersteller eng verbunden.