ADAC GT Masters
03.10.2016
Die neuen Champions De Phillippi/Mies
Im Gegensatz zu manch anderen Fahrerpaarungen in der "Liga der Supersportwagen", die schon seit Jahren eine Einheit bilden, beschritten De Phillippi und Mies ganz unterschiedliche Wege. Als der Deutsche erste GT3-Erfahrungen im ADAC GT Masters sammelte, hatte der US-Boy gerade einmal seine Kartlaufbahn beendet und stieg in den Formelnachwuchsbereich ein. Skip Barber National Championship, Formula Ford 1600, Star Mazda Championship - De Phillippis Stationen in den USA dürften nur den ganz großen Motorsportkennern ein Begriff sein. 2013 verhalfen ihm seine Erfolge in Übersee zur Aufnahme in das Porsche-Juniorenprogramm. Der Weg Richtung Europa war geebnet. Über gute Ergebnisse in Porsche-Markenpokalen und in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring empfahl er sich für höhere Aufgaben.
Christopher Mies ist ein GT3-Spezialist der ersten Stunde. 2008, nur ein Jahr nach der Einführung der neuen Sportwagen-Kategorie in Deutschland, bestritt der Heiligenhauser im Alter von 19 Jahren zwei Rennen im ADAC GT Masters. 2009 verhalf er Teamkollege Christian Abt dann bei Gasteinsätzen im Audi R8 zum Titelgewinn. Im gleichen Jahr gewann er selbst mit der GT3-Europameisterschaft seine erste wichtige Sportwagenserie. Im Folgejahr absolvierte Mies seine erste volle Saison im ADAC GT Masters und musste sich erst beim Saisonfinale in Oschersleben im Audi R8 von ABT Sportsline - Christian Abt fungierte mittlerweile als Teamchef - mit Gesamtrang zwei geschlagen geben. Auch 2011 kämpfte Mies als schlussendlich Gesamtdritter bis zum letzten Rennwochenende um den Titel. Seinen größten Erfolg bei einem Einzelrennen feierte er 2015: Als Teil eines Fahrerquartetts bescherte er der zweiten Generation des Audi R8 in deren Erprobungsjahr auf Anhieb den Sieg beim ADAC Zurich 24h-Rennen Nürburgring.
Der Einstieg des Teams Montaplast by Land-Motorsport ins ADAC GT Masters 2016 brachte die beiden Charaktere mit den so verschiedenen Voraussetzungen zusammen. Schon beim Saisonauftakt in Oschersleben harmonierte die amerikanisch-deutsche Paarung bestens. Connor De Phillippi gelang dank eines Schusses Unbekümmertheit mit der Pole-Position für das erste Rennen ein GT3-Auftakt nach Maß. Christopher Mies half dem Team mit seinen Erfahrungen im Umgang mit dem neuen Audi R8 weiter. Nach zwei weiteren zweiten Plätzen trohnten De Phillippi/Mies an der Spitze des Punktetableaus. Durch eine Durststrecke und den Verlust der Führungsposition gegen Saisonmitte ließ sich das Gespann nicht beirren und sammelte weiter fleißig Zähler. Mit dem ersten Saisonsieg am Nürburgring und einem starken Wochenende bei der vorletzten Veranstaltung in Zandvoort brachte sich das Audi-Duo wieder in Position. Die Krönung folgte in Hockenheim.
Mit Connor De Phillippi feierte erstmals ein Fahrer vom amerikanischen Kontinent den Titelgewinn im ADAC GT Masters. "Was für eine Saison", so De Phillippi, der von seinem Heimatort San Clemente in Kalifornien zu jedem Rennwochenende rund 9.500 Kilometer Luftlinie pendelt. "Ich bin jetzt das vierte Jahr in Europa gefahren. Und nun eine so große Meisterschaft als Amerikaner gewonnen zu haben, bedeutet mir sehr viel. Ich danke allen, die zu diesem Triumph beigetragen haben und freue mich für jedes Mitglied von Montaplast by Land-Motorsport." Neben dem Gesamtsieg gewann Connor De Phillippi zudem die 2016 neu eingeführte Junioren-Wertung für Fahrer unter 25 Jahre.
Auch für Sportwagen-Veteran und -Vielfahrer Christopher Mies freut sich über den Titelgewinn im ADAC GT Masters: "Ich wollte diese Serie schon immer gewinnen. 2010 und 2011 habe ich den Titel noch knapp verpasst. Nun habe ich es geschafft. Sicherlich einer meiner größten Erfolge im Motorsport. Ich danke dem Team Montaplast by Land-Motorsport."
Wolfgang Land, Teamchef von Montaplast by Land-Motorsport, ist voll des Lobes für seine Schützlinge: "Christopher Mies und Connor De Phillippi - was soll ich sagen? Das war die geilste Fahrerkombination des gesamten Feldes. Christopher ist schon ein alter GT3-Haase, Connor noch ein sehr junger Fahrer. Beide haben sich auch in der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren und Mechanikern extrem professionell verhalten. Ich freue mich sehr für beide."