ADAC GT Masters
27.03.2016
Pirelli gut gerüstet für 2. Saison im ADAC GT Masters
Wie haben Sie die erste Saison als Exklusivreifenpartner des ADAC GT Masters und der ADAC Formel 4 im vergangenen Jahr erlebt?
Michael Blaufuss: „Das Jahr 2015 war für Pirelli ein optimaler Einstand als exklusiver Reifenlieferant für das ADAC GT Masters und auch die ADAC Formel 4. Der Verlauf der gesamten Saison mit seinen sehr unterschiedlichen, wetterbedingten Anforderungen an Menschen und Material war außergewöhnlich, extrem faszinierend und eine echte Herausforderung.“
Wie fiel die Rückmeldung der Teams und der Fahrer aus?
Michael Blaufuss: „Durchweg sehr positiv - sowohl während als auch nach der Saison. Das betrifft in erster Linie die Performance der Rennreifen, aber auch die logistische Leistung im Hintergrund sowie unsere Unterstützung der Teams an der Rennstrecke bei Service und Montage. Ohnehin hat der Austausch wunderbar funktioniert. Die transparente Zusammenarbeit mit den Teams, deren Feedback sowie die Unterstützung seitens Pirelli führten zu direkten und zumeist erfolgreichen Ergebnissen. Das sind für uns wertvolle Details, die teilweise direkt in die Weiterentwicklung der Reifen einfließen können und am Ende vielleicht den Weg in die Serienproduktion für Straßenfahrzeuge finden. Genau diese offene Kommunikation braucht man, um das Maximum an Erfahrung und Informationen zu sammeln.“
Spielt die große Markenvielfalt im ADAC GT Masters eine Rolle bei Ihrer Arbeit?
Michael Blaufuss: „Die verschiedenen Fahrzeugkonzepte sind natürlich eine Herausforderung. Doch aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im GT3-Bereich können wir auf ein entsprechendes Know-how zurückgreifen. Zudem rüsten wir viele Serienpendants der Fahrzeuge, die im ADAC GT Masters starten, aus. Daher sind unseren Ingenieuren die individuellen Parameter der Modelle exakt bekannt. Es besteht eine starke Wechselwirkung zwischen Rennsport- und Serientechnologie, von der beide Seiten profitieren.“
Sie sind zu jedem Rennwochenende mit rund 500 Reifen für das ADAC GT Masters angereist. Plus 650 Reifen für die ADAC Formel 4. Wie bewältigt man so ein Mammutprogramm?
Michael Blaufuss: „Voraussetzungen zur erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgabe sind eine sehr gute und wohldurchdachte Planung, eine klare Organisation sowie eine enge Abstimmung und gute Zusammenarbeit mit allen Partnern. Und vor allem ein extrem motiviertes Team, mit einer gehörigen Portion Leidenschaft für den Motorsport im Blut.“
2016 steht nun die zweite Saison von Pirelli im ADAC GT Masters vor der Tür. Wie nimmt Pirelli die Saison in Angriff?
Michael Blaufuss: „Infolge der positiven Entwicklung und des gewachsenen Starterfelds sowie des sich daraus ergebenden größeren Volumens und engeren Zeitfensters für Service und Montage muss Pirelli die Aktivitäten vor Ort teilweise neu bewerten. Zudem haben wir uns auf viele neue Teams und Fahrer einzustellen, mit denen wir nun die Zusammenarbeit starten und die von uns Premiumreifen und Topservice erwarten. Doch aufgrund unserer Erfahrung aus dem Vorjahr sind wir darauf gut vorbereitet und optimistisch, dass auch 2016 eine starke Saison mit faszinierendem Motorsport wird.“
In diesem Jahr gehen zahlreiche neue Supersportwagen an den Start. Welche Herausforderungen stellt das an Pirelli?
Michael Blaufuss: „Der größte Teil der neuen Fahrzeugmodelle ist für Pirelli nicht mehr ganz neu. Wir haben unseren Reifen bereits 2015 gemeinsam mit den Herstellern erfolgreich getestet und eingesetzt. Die Weichen für den breiten Einsatz 2016 sind somit gestellt. Vor Ort an der Rennstrecke werden wir selbstverständlich auch jene Teams, die neue Modelle oder Fahrzeuge anderer Hersteller einsetzen, tatkräftig und professionell unterstützen.“
Auf welcher der sieben Rennstrecken des ADAC GT Masters 2016 werden die Reifen am meisten beansprucht?
Michael Blaufuss: „Die verschiedenen Strecken stellen unterschiedliche Anforderungen, von denen viele für die Reifen extrem sind. Im Rennkalender 2016 ist sicherlich der Sachsenring hervorzuheben. Bedingt durch die Bergauf- und Bergab-Passagen sowie die kurzen Geraden stellt diese Stecke die Reifen vor schwierige Aufgaben. Die Längs- und Querkräfte, die auf die Reifen wirken, sind enorm. Aus der Charakteristik der Strecke resultiert eine permanente Belastung für die Reifen, durch die zudem recht kontinuierlich eine gewaltige Menge an Energie geleitet wird.“