ADAC GT Masters
05.10.2016
Schwieriges Finale für Sebastian Asch
Ihr habt im ersten Rennen eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt, die am Ende leider nicht belohnt wurde. Was ist passiert?
Sebastian Asch: „Es war der Tag der Taktik-Probleme. Das ging schon im Qualifying los. Die Pace unseres Mercedes war gut und es wäre eine deutlich bessere Startposition möglich gewesen. Leider wurde ich zum Reifenwechsel minimal zu spät hereingeholt und nur wenige Sekunden, bevor ich schließlich auf meine schnelle Runde gehen wollte, wurde die Session abgewunken. So blieb nur Startplatz 13. Von dort aus ging es im Rennen aber super nach vorne. Trotz zahlreicher Safety-Car-Phasen kam ich Stück für Stück nach vorne - das lag vor allem an den guten Re-Starts. Ich habe mich im Regen extrem wohlgefühlt und konnte richtig angreifen. In diesen Bedingungen spielt vielleicht auch meine Erfahrung eine wichtige Rolle und macht den Unterschied. Ich habe Luca das Auto schließlich auf Rang vier übergeben.“
Dabei ist es aber leider nicht geblieben...
Sebastian Asch: „Unglücklicherweise nein. Ich war nach dem Fahrerwechsel begeistert von unserer Position und habe sofort auf dem Monitor gesehen, dass Luca bereits den Porsche auf Rang drei angegriffen hat. Ich war mir sicher, dass wir aufs Podium fahren können. Doch schon kurz darauf habe ich erfahren, dass wir mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurden. Unsere Taktik war, so lange wie möglich draußen zu bleiben und die freien Runden zu nutzen, um uns nach vorne zu arbeiten. Leider sind wir 0,5 Sekunden zu spät an die Box abgebogen, als das Boxenstopp-Fenster bereits geschlossen war. Trotz der Strafe hat es am Ende noch zu Rang sieben gereicht, damit konnte ich an diesem Tag aber nicht zufrieden sein. Es war extrem ärgerlich, dass wir einen Podiumsplatz durch so etwas verloren haben.“
Die ganze Hoffnung lag also auf dem letzten Saisonrennen...
Sebastian Asch: „Ja. Wir hatten im Rennen am Samstag eine super Pace und wollten genau daran anknüpfen. Die Bedingungen waren diesmal aber trocken und so wurde es richtig schwierig. Luca ist im Qualifying auf Rang zwölf gefahren und genau auf dieser Position sind wir letztlich auch ins Ziel gekommen. Die Pace war nicht schlecht, aber für Überholmanöver hat uns schlicht die Top-Speed auf der langen Geraden gefehlt. Letztlich sicher nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Am Ende gab es viel wichtigere Dinge nach diesem Rennen. Ich war sehr froh, als ich gehört habe, dass Jules Gounon bei seinem schweren Unfall nichts Schlimmes passiert ist. Ich wünsche ihm gute Besserung und hoffe, dass er bald wieder topfit ist.“
Vor dem Wochenende hattet ihr noch theoretische Chancen auf die Titelverteidigung. Wie enttäuscht bist du, dass es mit deiner dritten Meisterschaft im ADAC GT Masters nicht geklappt hat?
Sebastian Asch: „Natürlich sind Luca und ich 2016 angetreten, um unseren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Es ist schade, dass es uns nicht gelungen ist. Hockenheim war aber nur noch die Spitze des Eisbergs, denn es gab andere Rennen, in denen uns kleine Patzer wichtige Punkte und letztlich den Titel gekostet haben. Ich gratuliere Connor De Phillippi, Christopher Mies und der gesamten Truppe von Land-Motorsport zur Meisterschaft. Sie haben dieses Jahr konstante Leistungen gezeigt und den Titel verdient gewonnen. Das heißt aber nicht, dass ich ihnen Platz 1 nicht wieder abluchsen und meinen dritten Titel holen will!“
Heißt das, wir sehen dich auch 2017 wieder im ADAC GT Masters?
Sebastian Asch: „Ich fahre sehr gerne in dieser Serie, denn sie zählt für mich zu den besten GT-Rennserien überhaupt. Ob ich 2017 wieder dort fahren werde, steht aktuell aber noch nicht fest. Es gibt auch andere interessante Serien, die mich durchaus reizen würden. Letztlich kommt es auf gutes Racing und den Spaß beim Fahren an. Wo das nächstes Jahr sein wird, kommt noch auf.“