Automobilsport
16.08.2016
Doppelter Einsatz für Peter und Stefan Mücke
Der 69-jährige Vollblut-Motorsportler saß hinterm Lenkrad seines 540 PS starken Ford „Zakspeed“ Turbo Capri (1745 ccm, Baujahr 1980). Sein Sohn Stefan Mücke, selbst Ford-Werksfahrer in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC für das Team Ford Chip Ganassi Racing UK und derzeit WM-Führender bei den GT-Fahrern, bewegte den Ford Capri RS 3100 Cosworth (3400 ccm Hubraum, Baujahr 1974, rund 450 PS). Beide traten im Revival Deutsche Rennsport-Meisterschaft an und waren in dem Feld der rund 30 Autos superschnell auf der 4,638 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke in der Eifel unterwegs. Und sie zogen die Aufmerksamkeit der Fans auf sich. Im Qualifying hatte der Senior die Nase vor allen Konkurrenten, der Junior wurde da trotz des unterlegenen Autos Vierter.
Von der Pole-Position übernahm Peter Mücke im ersten Wertungslauf auch gleich die Führung, brannte die schnellste Rennrunde in den Asphalt – und fiel mit Antriebsschaden (gebrochene Steckachse) aus. So holte sich Stefan Mücke den Podestplatz. Der 34-Jährige wurde Zweiter hinter Ralf Kelleners im überlegenen De Tomaso Pantera und vor einem bärenstarken Porsche 935 sowie drei BMW M1 Procar. Das zweite Rennen nahm der Junior-Chef des Rennstalls aus der deutschen Hauptstadt aus der ersten Startreihe in Angriff, musste dann aber ebenfalls mit gebrochener Steckachse nach vier Runden die Segel streichen. Peter Mücke war unterdessen vom Ende des Feldes an die Spitze gefahren, markierte dabei wieder die schnellste Rennrunde und hatte bereits elf Sekunden Vorsprung. Doch dann der erneute Ausfall, diesmal mit einem Defekt an der Wasserpumpe.
„Trotzdem war das ein Riesenauftritt von unseren beiden Autos. Stefan hat den Capri fliegen lassen – ohne einen einzigen Testkilometer hinterm Lenkrad. Das war eine super Show“, zeigt sich Peter Mücke begeistert, der im Vorjahr an gleicher Stelle beide Rennen im Turbo Capri gewonnen hatte. „Leider hat uns diesmal die Technik einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im nächsten Jahr greifen wir wieder an. Abermals war es ein prickelnder Event mit solch vielen wunderschönen alten Rennfahrzeugen“, schwärmt auch Stefan Mücke, der für das Projekt „Mücke Motorsport Classic“ verantwortlich zeichnet und den Ford „Zakspeed“ Turbo Capri 2014 erstmals nach knapp 32 Jahren wieder rennfähig gemacht hatte. In dem Capri hatte Klaus Ludwig 16 Siege in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft zwischen April 1980 und Juni 1982 eingefahren und war dabei 1981 Gesamtsieger geworden. Peter Mücke hat dieses legendäre Rennauto im vergangenen Jahr in sechs Rennen pilotiert und dabei sechs Siege verbucht. Und auch in der Saison 2016 stand er schon zweimal ganz oben auf dem Podest – vor einem Monat im Histo Cup Austria auf dem Pannonia-Ring in Ungarn.