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Automobilsport
06.10.2016

Team Engstler in der F4 und in der TRC unterwegs

Das Liqui Moly Team Engstler war am vergangenen Wochenende am Hockenheimring in zwei ADAC-Serien am Start. In der ADAC Formel 4 startete das Team mit Pilot Luca Engstler, der auf der Strecke einen schweren Unfall erlebte, und in der ADAC TCR Germany war man mit Tom Lautenschlager am Start, der dort die Juniorwertung gewinnen konnte. Außerdem war das Team Engstler in der TRC Asien am Start, wo sich Andy Yan vorzeitig zum asiatischen Meister im Engstler Golf kürte.

Sowohl die Vorfreude als auch die Anspannung waren für Luca Engstler (16) aus Wiggensbach vor dem Finale in Hockenheim groß. „Klar ist das Finale etwas Besonderes und man möchte noch einmal Höchstleitung bringen. Dazu kommt, dass der Hockenheimring gut vom Allgäu aus zu erreichen ist und immer sehr viele Freunde und Familienmitglieder zu den Rennen kommen. Auch sind immer unsere Partner und viele Fans vor Ort, das motiviert zusätzlich und man möchte niemanden enttäuschen“, so Engstler.

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Im Qualifying hatte Luca mit Problemen an seinem Formel-4-Boliden zu kämpfen, sodass er von Platz 32 ins Rennen gehen musste. Luca zeigte ein spannendes Rennen, das gespickt war mit zahlreichen Zweikämpfen und Überholmanövern. Er konnte in dem Rennen sein Können auf Knopfdruck abrufen und fuhr auf Position 14 vor. Luca Engstler: „Das Rennen gehört mit Sicherheit zu den Höhepunkten der Saison 2016. Das Rennen war verdammt schnell und ich konnte so viele Positionen gut machen. Ein tolles Gefühl und ein Motivationsschub für die nächsten Rennen. Fast hätte das Rennen mein bisheriges Highlight der Saison getoppt, aber nur fast. Weiterhin an Nummer 1 steht das Rennen in Spielberg. Im Qualifying belegte ich dort Platz 28. In Rennen 1 und 2 konnte ich mich jeweils in den Top-20 platzieren. Im dritten Rennen habe ich es dann tatsächlich auf Platz neun geschafft. Die Top-Ten waren immer mein großes Ziel und wir konnten zeigen, dass man es auch als kleineres Team mit weniger Testtagen schaffen kann. Das hat mich und das gesamte Liqui Moly Team Engstler schon ziemlich stolz gemacht.“

Das zweite Rennen am Hockenheimring war für Luca vorzeitig beendet, denn ein Reifen am Formel-4-Renner von Luca Engstler wurde bei einer Berührung aufgeschlitzt. Doch der eigentliche Schreckmoment war dann im dritten Rennen. Eine Runde vor Rennschluss hatte Luca eine Berührung mit einem anderen Fahrzeug. „Ich habe einen Schlag an der Vorderachse gehört, konnte aber zunächst weiterfahren. In einer Vollgas Rechtskurve ist mir dann das Rad weggeklappt und ich hab mich mit meinem Formel 4 gedreht. Und dann ist es passiert- ich war bereits voll im Bremsvorgang, als ein anderes Formel-4-Auto in mich gekracht ist und dann ist das Fahrzeug auch noch über mich drüber gefahren. Puh, das war wirklich heftig“, sagte Luca Engstler nach dem Rennen.

Mit Verdacht auf Rippenbruch und innere Blutungen wurde Luca ins Krankenhaus gebracht. Er konnte aber nach den Untersuchungen wieder entlassen werden und aktuell geht es ihm den Umständen entsprechend gut. Sein Fahrzeug allerdings wurde ziemlich mitgenommen und muss nun erst einmal wieder in Stand gesetzt werden.

„Die komplette Saison war spannend und teilweise gab es wirklich heftige Unfälle. Ich bin froh, dass wir Fahrer immer einen ganz tüchtigen Schutzengel hatten und nichts Schlimmeres passiert ist. Bei der Formel 4 gehen einfach die besten Formel Fahrer aus der ganzen Welt an den Start, jeder will sein Können zeigen und geht dabei leider auch manchmal über seine Grenzen hinaus. Was immer wieder zu Unfällen führt, die eigentlich nicht sein müssten. Vor allem ist das ärgerlich, wenn man unverschuldet darin verwickelt wird und das Rennen vorzeitig beenden muss“, resümierte Engstler.

Über ein ebenfalls starkes Fahrerfeld konnte sich die ADAC TCR Germany freuen. Die Rennserie feierte diese Saison Premiere und hat ihre Feuertaufe mit Bravour bestanden.

Franz Engstler, Inhaber Engstler Motorsport GmbH, sagte: „Engstler Motorsport ist in Zusammenarbeit mit dem ADAC Promoter der TCR Germany, daher auch der Name ADAC TCR Germany. Die Saison hat unsere Erwartungen in jeglicher Hinsicht übertroffen. Das Feedback ist durchweg positiv und das Fahrerfeld war wahnsinnig stark. Wie heißt es doch so schön: nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Wir blicken jetzt schon auf das nächste Jahr. Wir werden uns weiter entwickeln und weiter wachsen- und natürlich weiterhin spannenden Rennsport bei der ADAC TCR Germany bieten.“

Engstler Motorsport ist nicht nur in Zusammenarbeit mit dem ADAC Promoter der Rennserie, sondern setzt auch ein eigenes Team in der ADAC TCR Germany ein. Besonders stolz ist das Liqui Moly Team Engstler auf den Sieg in der Juniorwertung. Tom Lautenschlager konnte sich den Titel in seinem Engstler Golf sichern und das mit über 40 Punkten Vorsprung. In Hockenheim wurde er im ersten Rennen Siebter in der Gesamtwertung und war erneut bester Fahrer in der Juniorwertung. Im zweiten Rennen wurde er in einen Unfall verwickelt und musste das Rennen vorzeitig beenden. Tim Zimmermann konnte beide Rennen nicht beenden. Er hatte zweimal einen Ausfall aufgrund von Problemen an der Elektronik.

Mike Halder wurde im ersten Rennen elfter und fiel im zweiten Rennen ebenfalls aus.

„In unserem vierten Fahrzeug saß in Hockenheim erstmals Gastfahrerin Gosia Rdest. Die 23-jährige Polin hatte im Qualifying Pech, Regen hatte eingesetzt und es kam aufgrund des Trubels in der Boxengasse zu einem kleinen Unfall. Daraufhin musste Gosia in beiden Rennen von ganz hinten starten. Im ersten Rennen fuhr sie auf Platz 19 vor und im zweiten Rennen schaffte sie das Meisterstück und fuhr auf Platz acht“, so Franz Engstler.

Mit dem Finale in Hockenheim ist nun der Vorhang für diese Saison in der Formel 4 und in der TCR Germany gefallen. Bereits jetzt beginnen die Vorbereitungen für die nächste Saison.

In der TCR International und der TCR Asien stehen die Finalläufe im November in Macao noch aus. Allerdings gibt es auch hier Grund zur Freude, denn das Liqui Moly Team Engstler konnte dieses Wochenende in Sepang mit Andy Yan bereits die Meisterschaft für sich entscheiden. Andy Yan vom Liqui Moly Team Engstler ist asiatischer Meister in der TCR Asien.

Kurt Treml, Teammanager Liqui Moly Team Engstler, sagte: „Andy hat die ganze Saison eine sehr starke Leistung in unserem Engstler Golf gezeigt. Er konnte zahlreiche Zweikämpfe für sich entscheiden und viele Rennen gewinnen. Wir freuen uns über den Sieg in der Fahrerwertung, das war nur möglich, weil jeder sein Bestes gegeben hat. Danke an alle, die beteiligt waren.“

Andy Yan belegte in Sepang Platz 13 und Platz acht, was jeweils bester Fahrer in der asiatischen Wertung bedeutete. Teamkollege Fillipe de Souza wurde 14. und 15. Eine starke Leistung von beiden Fahrern, denn im Rahmen des Formel 1 Grand Prix in Malaysia wurden die Rennen der Asiatischen Meisterschaft zusammen mit der TCR International gefahren. Davit Kajaia, Stammfahrer im Engstler Golf in der TCR International, fiel hier im ersten Rennen aus und belegte im zweiten Rennen Platz zehn. Die Finalläufe beider Rennserien finden vom 18. bis 20. November in Macao statt.
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