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Blancpain
26.04.2016

Achter Platz für GRT Grasser Racing in Monza

Ein achter Platz in einem Riesenfeld von 57 Teilnehmern beim ersten Rennen zum Blancpain Endurance Cup für das Grasser Racing Team, dazu ein unglücklicher Ausfall des zweiten Autos noch einer Kollision: Teamchef Gottfried Grasser war zwar mit seinem Team und seinen Fahrern in Monza sehr zufrieden, nicht ganz glücklich freilich mit der Gesamtsituation. Denn wie sich auch an den Autos anderer Teams zeigt, scheint der Lamborghini Huracan GT3 in dieser Saison von der Einstufung im BoP, immer ein schwieriger Punkt in allen GT-Serien, nicht gerade besonders gut weggekommen zu sein.

„Wir haben 30 Kilogramm mehr bekommen, dazu einen um zwei Millimeter mehr begrenzten Air Restrictor gegenüber Monza 2015, das sind insgesamt drei bis vier Zehntel pro Runde, die uns da fehlen.“

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Was sich schon im Qualifying bemerkbar machte, als es Mirko Bortolotti gerade mal so unter die Top-20 schaffte, obwohl der Italiener als einer der besten Qualifyer im Feld gilt. Doch bei der extremen Leistungsdichte – 31 Autos innerhalb einer Sekunde – lassen sich Gewichtsnachteil und Leistungsbeschränkung einfach nicht ausgleichen. Nach dem Start sah es dann für das Auto mit der Nummer 16 gleich deutlich besser aus, als Jeroen Bleekemolen im Getümmel in der ersten Kurve bis auf Platz acht nach vorne fahren und in der Spitzengruppe mithalten konnte. Doch dann kassierte der Holländer wegen angeblichen Abkürzens in der Startsituation eine Durchfahrtsstrafe, die ihn erst einmal auf Rang 32 zurückwarf, ehe er sich dann bis zum Fahrerwechsel auf Rolf Ineichen wieder auf Rang 14 vorarbeiten konnte.

Auch die Boxenstopps klappten insgesamt vorzüglich, ohne jeden unnötigen Zeitverlust – doch der große Rückstand auf die inzwischen doch recht weit enteilte Spitze ließ sich in den letzten beiden Rennstunden nicht mehr gutmachen. „Ich habe im letzten Stint noch einmal wirklich alles gegeben und mit dem achten Platz haben wir auf jeden Fall wichtige Punkte geholt. Mehr war – auch durch die Strafe, einfach nicht drin“, meinte Bortolotti. „Ich kann wirklich niemandem im Team einen Vorwurf machen, alles klappte im Rahmen des Möglichen sehr gut, auch alle unsere Fahrer haben einen sehr guten Job gemacht, waren sehr ausgeglichen und schnell“, so Grasser. „Aber vielleicht denken die Verantwortlichen ja noch einmal über die momentane BoP-Situation nach.“

#19, das zweite Auto mit Luca Stolz, Michele Beretta und Andrea Piccini war zwar nur von Startplatz 35 aus ins Rennen gegangen, „aber wir konnten uns dann bis zum zweiten Fahrerwechsel bis auf den siebten Platz nach vorne arbeiten,“ war der junge Deutsche stolz auf die Leistung seiner Truppe. Danach war Schlussfahrer Piccini sofort in harte Positionskämpfe verwickelt, erst recht, als er nach einer Durchfahrtsstrafe wegen Überholens unter Gelb erst einmal auf Platz 15 zurückfiel. Dass er dann nach einer Kollision mit dem von hinten massiv drängenden Jaguar des Frey-Teams das Rennen aufgeben musste, setzte dem Pech die Krone auf: „Wir waren heute wirklich nicht vom Glück verfolgt, der Top-Ten-Platz wäre für uns sehr wichtig gewesen“, ärgerte sich Stolz. „Aber beim nächsten Mal in England werden wir es wieder probieren und es dann hoffentlich besser hinkriegen“, meinte Piccini.

Doch zunächst einmal geht es für das Grasser Team am kommenden Wochenende auf dem Sachsenring beim zweiten Event des ADAC-GT-Masters in dieser Saison weiter. Nach dem sensationellen Sieg von Rolf Ineichen und Christian Engelhart in Oschersleben möchte Teamchef Grasser jetzt einen weiteren Podiumsplatz als Bestätigung: „In dieser Serie ist das BoP ein wenig ausgeglichener, da haben wir die 30 Kilo Zusatzgewicht nicht – und damit auch deutlich bessere Chancen, von Anfang an aus eigener Kraft vorne mitzufahren.“ Auch Engelhart ist zuversichtlich: „Ob wir die Form von Oschersleben auf den Sachsenring transportieren können, bleibt abzuwarten. Dem Lamborghini Huracan sollte der Kurs aber liegen und mir persönlich auch. Ich habe dort zwar noch nie gewonnen, stand aber schon auf dem Podium.“