DMV GTC
11.07.2016
DMV GTC beim zweiten Wochenende in Hockenheim
Der Hockenheim-Nürburgring-Cup geht in diesem Jahr an Fabian Plentz. Diese Wertung berücksichtigt nur die sechs Rennen auf den beiden Formel-1-Strecken in Deutschland. Durch seine konstant sehr guten Rennen sicherte sich Plentz mit der Maximalpunktzahl von 150 Zählern diese Wertung. Auch auf dem Hockenheimring punktete Plentz wieder voll. Zwar konnte er beim zweiten Lauf in der Klasse acht nicht gewinnen, doch Klassensieger Kenneth Heyer sammelte als Gaststarter keine Zähler.
Das Wochenende in Hockenheim war das erste komplett regenfreie Rennwochenende für den DMV GTC in diesem Jahr. Dafür gab es bei 25 bis 30 Grad Sonne satt. „Es ist schön für alle Beteiligten, bei diesen Bedingungen zu starten, schließlich gab es für fast alle Serien in Mitteleuropa bisher kaum gutes Wetter über drei Tage am Stück“, meinte Serienorganisator Ralph Monschauer. Auch die vorgeschriebenen Dunlop-Pneus konnten jetzt zeigen, was sie unter diesen Bedingungen leisten können.
Welchen Unterschied die richtige oder falsche Reifenwahl macht, zeigte Tommy Tulpe eindrucksvoll. Im ersten Rennen war er von Rang drei gestartet und wollte Druck auf die beiden vor ihm aufbauen, aber: „Ich hatte die falschen Reifen und war noch nie so langsam in Hockenheim.“ Für das zweite Rennen schnallte Tulpe nagelneue Reifen drauf und prompt fuhr er im Bereich seiner persönlichen Bestzeit und gewann souverän von der Spitze weg. Hauptkonkurrent für den Fahrer des neuen Audi R8 LMS von HCB Rutronik Racing war Land Motorsport. Stefan Eilentropp und Ronny C'Rock fuhren das identische Auto und zeigten, dass die etablierten Teams mit hochkarätigen Gaststartern um die Siege eng kämpfen müssen.
In der Klasse acht bekam Dauersieger Fabian Plentz Druck von Kornely Motorsport. Kenneth Heyer und Mario Hirsch pilotierten einen Mercedes SLS AMG GT3. „Ich mag das Format und wollte unbedingt fahren. Ich bin froh, dass es geklappt hat“, meinte Heyer bereits vor dem Wochenende. Schon am Nürburgring war Heyer mit Car Collection in einem SLS dabei. In Rennen 1 siegte Fabian Plentz vor einem stark fahrenden Mario Hirsch. Dritter auf dem Siegerpodest war der Porsche 997 GT3 R von Alois Rieder. Platz vier ging an Patrick Kaiser (Ferrari 458 GT3), der diesmal als Solist unterwegs war, da Egon Allgäuer noch ein weiteres Event hatte. Wim de Pundert komplettierte mit dem HTP-Mercedes AMG GT3 die Top 5. In Rennen 2 siegte Heyer vor Plentz. Dahinter blieben mit Rieder, Kaiser und de Pundert die nächsten drei identisch.
Während die offene Klasse 10 und die GT3-Klasse 8 ganz vorne für Spannung sorgten, gab es dahinter enge Rennen in der Porsche-Cup-Klasse 7. Christopher Friedrich wollte weitere Siege einfahren, um Boden auf Fabian Plentz gutmachen zu können. Doch den Ambitionen folgte im Training ein Dämpfer, als eine Felge brach und das Auto sogar leicht brannte. An einen Einsatz war eigentlich nicht mehr zu denken, aber Teamchef André Krumbach hatte ja noch ein Ersatzfahrzeug dabei. Und obwohl Christopher Friedrich von hinten starten musste, schob er sich in Rennen 1 bis zum Sieg vor. Kai Pfister wurde Zweiter vor Peter Schepperheyn.
Im zweiten Lauf zeigte Peter Schepperheyn einmal mehr seine Klasse und gewann vor Christopher Friedrich. Mit diesem Sieg sicherte sich Friedrich sogar den zweiten Platz im Hockenheim-Nürburgring-Cup. Platz drei gab es für Thomas Langer vor Frank Kunze. Kai Pfister hatte Pech mit einem Pfennigartikel und musste schon frühzeitig aufgeben. Mit einem guten Ergebnis hätte er selber noch Zweiter im Hockenheim-Nürburgring-Cup werden können.
In der Klasse 4 waren diesmal wieder die BMW M235i unterwegs. Hier lagen Pech und Glück am Beispiel von zwei Teams nah beieinander. Während Tom Hülser sich das Cockpit eigentlich mit Nico Otto teilen sollte, kam er in Rennen 1 nicht sehr weit und musste nach einem kleinen Fehler das Auto abstellen. Gerd Nagelsdiek dagegen holte sich zwei glatte Rennsiege.
In der Meisterschaft führt nach zehn Läufen Fabian Plentz mit 225 Punkten vor Christopher Friedrich (197 Punkten). Dritter ist Tommy Tulpe (178,75) vor Alois Rieder (150) und Pertti Kuismanen (142,50), der ein rabenschwarzes Wochenende erlebte. Sein Fahrzeug wurde im Qualifying arg in Mitleidenschaft gezogen, als es in die Mauer krachte. Aber es sollte nicht der einzige Ausfall sein. Über das Wochenende verteilt, verlor man an die 10 Fahrzeuge. „Dies fing schon beim freien Fahren am Morgen an und zog sich über die gesamte Zeit hin“, so Veranstalter Ralph Monschauer. „Aber nicht nur bei uns war dies ein Problem, auch bei anderen Serien. Für einen Fahrer der PCHC landete sogar der Rettungshubschrauber. Aber gottseidank war es am Ende nur ein Schlüsselbeinbruch.“ Über die Ursachen der vielen Ausfälle kann man nur spekulieren, aber die auf einmal einbrechende Hitze mit knapp 30 Grad Celsius in Hockenheim, setzen Mensch und Maschine scheinbar arg zu. „Neben den einzelnen Ausfällen, hatten wir sowieso schon im Vorfeld Probleme. Durch die Verlegung des Termins um eine Woche nach vorne durch die Formel 1, gab es Überschneidungen mit beispielsweise Porsche Sports Cup oder Le Mans Classic. Dadurch fehlten uns alleine hier acht oder neun Autos. Und der Rest ergab sich durch Urlaub oder Krankheit. Von über 30 potenziellen Autos, die eigentlich kommen, schmolz es somit dahin.“
Doch die Resonanz zum DMV GTC und DUNLOP 60 war auch diesmal wieder sehr gut. „Erneut schauten sich andere Teams das Format an und planen schon in diesem Jahr einen Gaststart und wollen 2017 komplett mit dabei sein. Die Kombination mit Sprint und 60 Minuten-Rennen kommt immer besser an und wir schauen sehr optimistisch in die Zukunft. Wir sind gerade in sehr guten Verhandlungen und hoffen bald mehr mitteilen zu können“, so abschließend nochmals Ralph Monschauer.
Der DMV GTC geht jetzt in seine Sommerpause. Am 2. und 3. September 2016 geht es im belgischen Zolder mit dem sechsten Rennwochenende weiter. Dann ist man auch eigener Veranstalter und kann neue Konzepte entwickeln.