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DTM
23.05.2016

DTM Spielberg: Stimmen Audi Sport

Bei den beiden DTM-Rennen in Österreich holte Audi Sport drei von sechs möglichen Podiumsplatzierungen. Sieben der acht Audi-Piloten sammelten Punkte. Die Stimmen nach dem DTM-Wochenende auf dem Red Bull Ring.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Ich habe mich gefreut, mit der DTM wieder nach Österreich zurückzukehren. Wir wurden am Red Bull Ring das ganze Wochenende auch von tollem Wetter verwöhnt. Leider waren die Rennergebnisse nicht ganz so, wie wir sie uns erhofft hatten. Aber wir haben vor allem am Sonntag eine sehr starke Performance einiger unserer Autos gesehen – insbesondere von Mattias Ekström, der aus dem Mittelfeld auf das Podium gefahren ist und das Potenzial unseres Autos gezeigt hat. Ich bleibe positiv und schaue nach vorn. Ich denke, wir haben wirklich ein gutes Auto und eine starke Mannschaft.“

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Dieter Gass (Leiter DTM bei Audi Sport): „Natürlich hätten wir in Spielberg gerne gewonnen. Aber man muss anerkennen, dass BMW hier sehr stark war. Von daher glaube ich, dass wir mit drei von sechs möglichen Podiumsplatzierungen im Grunde genommen zufrieden sein dürfen. Mattias (Ekström) und Jamie (Green) sind am Sonntag sehr starke Rennen gefahren. Ich glaube, ein Sieg wäre für Mattias selbst dann schwierig gewesen, wenn er von dem Startplatz gestartet wäre, den er verdient gehabt hätte. Schade war der Ausfall von Edo (Mortara), der nach seinem starken Rennen am Samstag am Sonntag wahrscheinlich die Meisterschaftsführung hätte übernehmen können. Ich sage ‚wahrscheinlich', weil er durch ein Problem an einer Radaufhängung behindert war und es für ihn möglicherweise auch ohne den Kontakt mit da Costa unwahrscheinlich gewesen wäre, sich in den Punkterängen zu halten. Ich glaube, es ist in der Meisterschaft alles andere als eine Vorentscheidung gefallen. Weil die beiden Führenden am Sonntag keine Punkte gesammelt haben, ist alles noch enger zusammengerückt. Für einige fängt die Meisterschaft erst jetzt so richtig an.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM #5) Platz 16 / Platz 2: „Um mit den schlechten Dingen anzufangen: Im Qualifying zweimal um den zehnten Platz herum zu sein, ist einfach nicht gut genug, um in der DTM Rennen zu gewinnen. Am Samstag war der Startplatz verdient, denn ich war einfach das entscheidende Zehntel zu langsam. Aber am Sonntag war ich gut genug, um auf Platz drei bis fünf zu stehen – und dann fährt mir einer in den Weg. So langsam reicht es mir, einen Muskelkater davon zu bekommen, in der Startaufstellung den weiten Weg zur Toilette zu laufen! Gestern im Rennen macht es dann gleich in der ersten Kurve kamm-bams und ich bin wieder Letzter. Am Sonntag habe ich versucht, die ersten Runden zu überleben. Dass ich anschließend von Startplatz elf auf Platz zwei nach vorn gefahren bin, macht mich stolz und glücklich.“

Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM #53) Platz 14 / Platz 3: „Das Wochenende hatte Höhen und Tiefen. Am Samstag waren wir natürlich nicht zufrieden. Nach dem schlechten Ergebnis im Qualifying hatten wir im Rennen keine Chance mehr, weiter nach vorn zu fahren. Am Sonntag bin ich mit dem Auto wesentlich besser zurechtgekommen und konnte im Qualifying eine gute Zeit hinlegen. Dadurch wurde das zweite Rennen im Vergleich zum ersten um einiges einfacher. Nach drei enttäuschenden Läufen ohne Punkte war es ein sehr gutes Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen. Vielleicht wäre ohne Safety-Car-Phase und Slow Zones noch mehr drin gewesen. Aber ich freue mich sehr über die Punkte und werde am Lausitzring weiter angreifen.“

Edoardo Mortara (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM #48) Platz 3 / Ausfall: „Das Wochenende hat einen etwas bitteren Nachgeschmack. Aber ich versuche, die guten Erinnerungen vom Samstag zu behalten und die tolle Pace, die wir gezeigt haben. Ich glaube, ich habe bis zum Unfall und dem technischen Problem im Rennen am Sonntag einen guten Job gemacht. Leider wurde das Auto schwer fahrbar. Es war nicht einfach, die anderen hinter mir zu halten. Ich hatte eine Berührung mit António Félix da Costa und wir sind beide im Kiesbett gelandet. Wer Schuld hat, ist nicht mehr wichtig, aber am Ende haben wir beide keine Punkte bekommen. Es wäre sicherlich möglich gewesen, das zu verhindern. Ich habe das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben, aber wir konnten nicht die Punkte holen, die wir verdient gehabt hätten. Ich hoffe, dass es in den nächsten Rennen gut läuft und wir die gute Performance des Audi RS 5 DTM zeigen können.“

Adrien Tambay (Speedweek.com Audi RS 5 DTM #27) Platz 8 / Platz 11: „Im Großen und Ganzen war es ein ziemlich positives Wochenende für mich. Die Highlights waren der dritte Startplatz am Samstag und die ersten Punkte im ersten Rennen. Das zweite Rennen lief nicht ganz so wie erhofft und ich denke, ich hätte einen Punkt verdient gehabt. Aber es hat nicht sollen sein. Platz elf und ein heiles Auto zeigen, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben. Auch dass wir im Qualifying schnell sind, stimmt mich optimistisch. Ich habe jetzt schon mehr Punkte eingefahren als im kompletten Vorjahr und freue mich daher schon auf die nächsten Rennen.“

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM #99) Platz 12 / Platz 8: „Nach Hockenheim war es wieder ein Wochenende, bei dem nicht das herausgekommen ist, was ich mir erhofft hatte. Beide Qualifyings waren nicht gut. Gestern Zwölfter zu werden war das Maximum. Im Rennen am Sonntag war die erste Runde nicht gut, die Strategie hat auch nicht gepasst, denn ich war immer im Verkehr. Als ich endlich an Timo und Bruno vorbei war, hat man gesehen, dass meine Pace sehr gut war. Etwas schade, dass dabei nur vier Punkte herumgekommen sind. Positiv war in Spielberg unsere Rennpace. Den Rest müssen wir im Qualifying zusammenbringen. Das ist unser großer Schwachpunkt.“

Timo Scheider (AUTO BILD MOTORSPORT Audi RS 5 DTM #10) Platz 17 / Platz 10: „Samstag und Sonntag waren wir im Freien Training mit den Position zwei und drei sehr gut, nur leider in den beiden Qualifyings nicht. Am Samstag stimmte die Rundenzeit einfach nicht, obwohl das Auto und die Runde gut waren. Am Sonntag waren wir in den ersten beiden Sektoren sehr schnell, haben aber im letzten Abschnitt zu viel Zeit wegen Untersteuerns verloren. In beiden Rennen hatte ich Probleme mit dem DRS. Samstags funktionierte es das ganze Rennen über nicht richtig, im zweiten Rennen fiel es schon nach fünf Runden ganz aus. Da war es natürlich schwierig, sich zu verteidigen. Ich hatte einige sehr harte Zweikämpfe, aber das gehört ein Stück weit zum Motorsport und es war alles im Rahmen. Am Ende steht auf der Habenseite ein Punkt. Das ist ein Anfang, aber natürlich nicht zufriedenstellend.“

Nico Müller (Playboy Audi RS 5 DTM #51) Platz 10 / Platz Ausfall: „Leider war das Rennen am Samstag das einzig Positive des Wochenendes. Ich hatte Spaß, war schnell und habe einige Konkurrenten überholt. Am Ende habe ich einen Punkt gerettet. Das war wichtig, denn in dieser hart umkämpften Serie darf man sich über jede Top-Ten-Platzierung freuen. Leider haben wir am Sonntag die Abstimmung des Autos für das Qualifying nicht richtig hinbekommen. Ich bin daher aus dem Mittelfeld gestartet und dann kann passieren, was heute passiert ist. Robert Wickens ist für die Kollision zwar bestraft worden, aber mögliche Punkte waren weg. Doch ich lasse den Kopf nicht hängen: Wir konzentrieren uns jetzt auf den Lausitzring.“

Miguel Molina (Teufel Audi RS 5 DTM #17) Platz 19 / Platz 14: „Leider habe ich nicht die Ergebnisse eingefahren, die ich erhofft hatte. Wir tun uns derzeit im Qualifying schwer. Daher waren wir nicht in der Position, um in den Rennen um vordere Platzierungen zu kämpfen. In den Rennen habe ich mich viel wohler gefühlt, da das Auto viel besser als in den Zeittrainings war. Ich konnte – auch dank guter Strategie – einige Plätze gutmachen, obwohl das Überholen hier nicht einfach ist. Das ist das Positive, das ich aus diesem Wochenende mitnehme. Wir müssen im Zeittraining besser werden, dann klappt es auch wieder mit besseren Ergebnissen.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Für uns war es ein tolles Wochenende. Edo (Mortara) war am Samstag der beste Audi-Fahrer. Mit Platz drei hat er gezeigt, wo wir sein wollen – auf dem Podium. Das Rennen von Mattias (Ekström) am Sonntag war ein absolutes Highlight. In dieser Rennserie von Startplatz elf loszufahren und dann Platz zwei zu holen, ist etwas ganz Besonderes. Ich möchte mich auch persönlich bei meinem Team bedanken: bei den Mechanikern, die einen tollen Boxenstopp gemacht haben. Aber auch bei den Ingenieuren, denn die Strategie war schon einmalig. Dazu braucht man auch den richtigen Fahrer. Mattias hat wieder einmal gezeigt, dass er der beste Rennfahrer ist. Ich hoffe, er arbeitet trotzdem weiter daran, sich im Qualifying zu verbessern – dann hat er es in den Rennen leichter ...“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): „Das Wochenende war ein Wechselbad der Gefühle. In den Freien Trainings waren wir weit vorn dabei, im Zeittraining haben wir auch darauf gehofft, doch dann lief es nicht so gut. Es war eine Berg-und-Tal-Fahrt. Wir müssen nun analysieren, woran es lag. Wir haben es aber hinbekommen, dass die Autos am Sonntag richtig schnell waren. Das stimmt mich optimistisch. Leider hatten wir an Timos Auto Probleme mit dem DRS und er war nicht konkurrenzfähig. Dafür, dass er trotzdem einen Punkt eingefahren hat, gebührt ihm Lob. ‚Rocky' hat am Ende gezeigt, wie schnell er war. Aber er steckte davor immer im Verkehr und kam nicht schnell genug an den Konkurrenten vorbei. Deshalb konnte er nicht wie ‚Eki' auf Platz zwei nach vorn fahren, obwohl auch bei ihm der Speed da war. Ich bin daher nicht unzufrieden. Darauf bauen wir am Lausitzring auf.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): „Das Wochenende nahm am Sonntag einen versöhnlichen Abschluss. Am Samstag lief es insgesamt nicht rund bei uns, auch wenn wir uns natürlich über die Punkte von Adrien (Tambay) gefreut haben. Er ist auch am Sonntag wieder ein gutes Rennen gefahren, doch wurde er leider nicht dafür belohnt. Dass Jamie für uns die Pole geholt hat, war natürlich klasse. Mit dem Rennergebnis bin ich insgesamt recht zufrieden – immerhin ein Podium. Glock konnten wir leider nicht halten, doch wir haben nun eine gute Basis gefunden, auf der wir für die nächsten Rennen aufbauen können. Gratulation an Mattias (Ekström), der ein hervorragendes Rennen gefahren ist.“