FIA WEC
01.09.2016
Erste Matchbälle für Citroën und José María López
Nach dem Saisonbeginn in Europa und dem Abstecher nach Argentinien Anfang August beginnt nun die drei Events umfassende Tour durch Asien. Auftakt ist auf dem Twin Ring Motegi, der rund 150 Kilometer nördlich der japanischen Hauptstadt Tokio liegt. Der 4,801 Kilometer lange Kurs zeichnet sich durch seine eher geringen Durchschnittsgeschwindigkeiten aus. Es gibt zahlreiche enge Streckenpassagen, bei denen die Bremsen besonders gefordert werden – die aber gleichzeitig auch viele Überholmanöver ermöglichen. Für die Citroën C-Elysée WTCC war der Kurs im Vorjahr ein gutes Pflaster: Im Zeittraining verpasste Lopéz die Pole-Position um lediglich acht Hundertstelsekunden, im ersten Rennen fuhr der Argentinier anschließend zum Sieg und sammelte wertvolle Punkte auf dem Weg zum zweiten WM-Titel.
Auch in diesem Jahr reisen die „Roten“ mit einer sehr guten Ausgangsposition in das Land der aufgehenden Sonne. Beim Lauf in Japan kann bereits die Vorentscheidung im Kampf um die Marken- und Fahrerweltmeisterschaft fallen. In der Markenwertung hat Citroën derzeit 196 Punkte Vorsprung. 105 Zähler kann jeder Hersteller an einem Rennwochenende maximal sammeln. Da der Durchschnittswert von Citroën bei 88 Punkten pro Rennwochenende liegt, ist die französische Marke auf bestem Kurs, erneut den Titel zu holen.
In der Fahrerwertung reist Lopéz dank fünf Pole-Positions und sieben Rennsiegen mit einem Punktepolster von 117 Zählern nach Japan. Sollte sein Vorsprung nach dem Rennwochenende mindestens 110 Punkte betragen, stünde er vorzeitig als alter und neuer Weltmeister fest. Eng geht es dagegen auf den Verfolgerpositionen zu. Sieben Piloten sind hier durch gerade einmal 37 Punkte getrennt. Citroën-Pilot Yvan Muller ist derzeit Tabellendritter und liegt nur sieben Punkte hinter dem aktuellen WM-Zweiten Tiago Monteiro (Honda). Ebenfalls im Vorderfeld platziert sind Mehdi Bennani und Tom Chilton, die für Sébastien Loeb Racing privat eingesetzte Citroën C-Elysée WTCC pilotieren. Für beide geht es um den Gewinn der Privatfahrer-Wertung der FIA WTCC.
Vor den Rennen in Japan wurden die Zusatzgewichte der WTCC-Fahrzeuge angepasst. Während Citroën erneut mit dem maximalen Ballast von 80 Kilogramm antritt, trifft dieses erstmals auch auf Honda zu. Damit treten zum ersten Mal in dieser Saison die führenden Autos mit dem gleichen Gewicht an.
„Ich liebe es, nach Japan zu reisen“, so José María López. „Ich mag die Kultur und den Frieden und die Ruhe des Landes. Ich liebe es auch, neue Dinge zu entdecken. Ich habe in Suzuka 2014 meinen ersten WM-Titel gewonnen, daher ist Japan ein besonderer Ort für mich. Ich weiß, dass unsere Konkurrenz in Motegi stark ist. Es ist der einzige Kurs, auf dem wir 2015 nicht die Pole-Position geholt haben. Im Rennen habe ich dennoch schon bald die Führung übernommen, was zeigt, dass wir dort auch gut zurechtkommen. Ich freue mich, dass wir nun das gleiche Fahrzeuggewicht wie die Konkurrenz haben. Das wird den Kampf an der Spitze sehr interessant machen und die Fahrer mehr in den Mittelpunkt stellen. Ich fühle mich derzeit sehr entspannt, ich muss nicht unbedingt gewinnen. Solange ich konstant Punkte sammle und meine Führung verteidige, komme ich dem Titel immer näher – und mache es für meine Verfolger immer schwieriger. Ich stehe nicht unter besonders hohem Druck.“
Teamkollege Yvan Muller freut sich ebenfalls auf Japan: „Der Kampf um den zweiten WM-Rang ist sicher noch sehr eng, aber mich persönlich interessiert er gar nicht so sehr. Für mich zählt, dass ich gewinne. Mein Ziel ist es daher, möglichst viele Punkte zu sammeln und damit Citroën zu helfen, erneut den Markentitel zu gewinnen. Wir haben unser Potenzial zuletzt immer besser ausgeschöpft, und ich habe um die Pole-Position kämpfen können. Ich muss die drei Sektorenzeiten zusammenbringen, um von vorn starten zu können. Das ist auf diesem engen Kurs der Schlüssel zum Erfolg. Motegi ist ein eher langsamer Kurs, aber es ist an einigen Stellen möglich, zu überholen. Bei der Abstimmung kommt es vor allem auf gute Traktion an. Auch den Reifenverschleiß muss man im Auge behalten. Wir müssen auf jeden Fall auch auf das Wetter achten, denn zu dieser Jahreszeit ist das Regenrisiko sehr hoch. Ich freue mich, wieder in Japan zu sein. Die Fans sind toll und haben sehr viel Fachwissen. Ich werde mit meiner Familie ein paar Tage in Japan verbringen, um das Land zu entdecken.“