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FIA WEC
22.11.2016

Ford Chip Ganassi Racing in der Debütsaison Vizemeister

Das Team Ford Chip Ganassi Racing schließt seine erste Saison in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC mit dem Vizetitel in der LM GTE Pro-Kategorie ab. Beim neunten und letzten Saisonlauf, den 6 Stunden von Bahrain, kamen die beiden Ford GT des Rennstalls auf die Plätze vier und sechs. „Beide Ford GT liefen absolut problemlos“, erklärt George Howard-Chappell, WEC-Teamchef von Ford Chip Ganassi Racing.

„Team und Fahrer haben ausgezeichnet gearbeitet, nachdem wir hier mit 20 Kilo Zusatzgewicht und rund vier Prozent weniger Leistung antreten mussten“, so Howard-Chappell weiter.

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Nach zuletzt zwei Laufsiegen in Japan und China wurden die Ford GT in der sogenannten Balance of Performance (BoP) vor dem Bahrain-Rennen neu eingestuft. Trotz dieser Hypothek erzielten die beiden Supersportwagen die Startplätze zwei und drei in ihrer Klasse.

Im letzten Rennen der Saison lagen die Ford GT mit den Startnummern 67 und 66 fast über die gesamte Distanz auf den Positionen vier und sechs. Andy Priaulx (GB) und Harry Tincknell (GB) hatten zwischenzeitlich den letzten Podestplatz im Visier, wurden aber letztlich noch von einem Gegner verdrängt.

„Das war heute eine harte Aufgabe für uns“, bestätigte Andy Priaulx im Ziel. „In meinem mittleren Stint habe ich mich intensiv mit einem Ferrari duelliert - leider konnte ich ihn am Ende nicht halten. Die Gegner waren am Renntag einfach viel schneller, als wir erwartet hatten. Ich glaube, wir haben das Maximum herausgeholt, keinen Fehler begangen und alle Möglichkeiten ausgenutzt. Aber wir kämpften gewissermaßen mit einem stumpfen Schwert, weil wir durch die BoP-Einstufung schwerer und langsamer wurden. Insgesamt verlief das Jahr aber großartig. Ich bin sehr glücklich darüber, wie weit wir seit dem Saisonstart entwickelt haben. Wir haben eine starke Einheit gebildet, ein richtiges Rennteam, deswegen schaue ich sehr hoffnungsvoll in die Zukunft.“

„Wir hätten die Saison gerne mit einem Podestplatz beendet“, ergänzt Teamkollege Harry Tincknell. „Den Ferrari konnten wir lange in Schach halten, aber in den letzten beiden Stints legte er noch mal zu. In meinen rund drei Stunden am Steuer bin ich konstant gefahren und habe mir keinen Fehler erlaubt. Wir haben in diesem harten Rennen 110 Prozent gegeben, weil wir die BoP-Änderungen wettmachen wollten, doch manchmal reicht selbst das nicht. Mit Blick auf die gesamte Saison dürfen wir jedoch sehr zufrieden sein“, so der Brite weiter. „Unser Ford GT mit der Startnummer 67 wurde Vizemeister in der Team-Trophy. Beide Asien-Rennen zu gewinnen, war sensationell. Genauso wie die Siege haben wir die schwierigen Augenblicke angenommen und zusammen durchgestanden. Ich glaube, dass wir diese Saison in sehr guter Erinnerung behalten werden.“

Die Teamkollegen Stefan Mücke (GER) und Olivier Pla (FRA) waren mit einer anderen Strategie ins Qualifying gegangen und erlebten von Startplatz sechs aus ein mühsames Rennen. „So sollte die Saison eigentlich nicht enden“, bekennt Stefan Mücke. „Wir wussten, dass es wegen der BoP-Einstufung ziemlich hart werden könnte. Ein zusätzlicher Boxenstopp wegen eines Reifenproblems kostete uns im Rennen zusätzlich Zeit. Ohne diesen Zwischenfall hätten wir Tuchfühlung zur Nummer 67 gehalten. Mehr war heute nicht drin. Für diese tolle Saison möchte ich mich beim ganzen Team bedanken, wir sind aus dem Stand zu einem Siegerteam aufgestiegen. Ich bin stolz auf die gesamte Mannschaft und kann den Start der neuen Saison kaum erwarten.“

„Mit dem heutigen Ergebnis können wir nicht zufrieden sein“, bekennt auch Olivier Pla. „Mein erster Stint lief gut, doch mit dem zweiten Reifensatz stimmte etwas nicht. Der Saisonstart verlief für unsere Nummer 66 etwas zäh, aber wir sind schließlich auch als ganz neues Team gestartet. Mit jedem Rennen und jedem Test sind wir mehr zusammengewachsen. Ich mag diese Truppe und ihren Teamgeist. In Le Mans sind wir noch unter Wert geschlagen worden, doch mit der Pole Position und dem Doppelsieg in Fuji ging die Saison praktisch von vorn los. Ich bin glücklich, mit diesem Team arbeiten zu dürfen und glaube an eine gute nächste Saison.“

In der ersten Saison des auf mindestens vier Jahren angelegten GT-Programms erlebte das Ford Chip Ganassi Racing Team in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft bereits viele Höhen und Tiefen des Sportwagen-Racings. Dem aufregenden Debüt in Silverstone folgte Mückes schwerer Unfall in Spa-Francorchamps, die Durststrecke zur Mitte des Jahres machte die Erfolge in Japan und China umso süßer.

„Die erste Rennsportsaison mit dem neuen Ford GT verlief für die Teams auf beiden Seiten des Atlantiks sehr erfolgreich“, bilanziert Larry Holt, Vizepräsident von Multimatic, dem Konstrukteur der Rennversion des Ford GT. „Für die WEC-Mannschaft haben wir vor gut einem Jahr überhaupt mal das erste Werkzeug gekauft, heute sind sie ein Siegerteam. Du kannst nur Schritt für Schritt wachsen und musst die Autos vor allem standfest machen. Zu Saisonbeginn waren die Zuverlässigkeit und die Boxenstopps nicht optimal - heute gehört beides zu unseren Stärken. Das spricht für die Qualitäten der Mechaniker, der Ingenieure und des Teammanagements.“
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