FIA WEC
20.07.2016
Le-Mans-Sieger mit neuer Aerodynamik auf Titeljagd
Die Crew mit dem zweiten Porsche 919 Hybrid, Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU), ist nach drei glücklosen Rennen in der Rolle des Jägers und will am Nürburgring den Vorjahressieg wiederholen.
Das Starterfeld in der Eifel zählt 33 Rennwagen, die Prototypen und Sportwagen sind in vier Klassen eingeteilt. Der Porsche 919 Hybrid startet in der Topkategorie der Klasse 1 Le-Mans-Prototypen (LMP1). Der in Weissach entwickelte 919 bringt es auf eine Systemleistung von gut 900 PS (662 kW). Sein Verbrennungsmotor ist ein wegweisendes Downsizing-Triebwerk: Als kompakter Zweiliter-Vierzylinder treibt der aufgeladene Benziner die Hinterachse mit knapp 500 PS (368 kW) an. Zwei unterschiedliche Energierückgewinnungssysteme – Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie – speisen über eine Lithium-Ionen-Batterie einen Elektromotor, der auf Abruf die Vorderachse mit zusätzlich über 400 PS (294 kW) antreibt.
„Die Wochen seit dem Herzschlagfinale in Le Mans waren intensiv“, sagt Fritz Enzinger, Leiter LMP1. „Es gab zahlreiche Termine und Veranstaltungen für die Fahrer, unter anderem das Festival of Speed in Goodwood sowie die Weltpremiere des neuen Porsche Panamera. Romain Dumas ist gleich nach dem Le-Mans-Sieg in die USA geflogen und hat in Colorado das berühmte Bergrennen am Pikes Peak gewonnen. Parallel haben wir in Weissach mit Vollgas an der Optimierung des Porsche 919 Hybrid gearbeitet. Unser Ziel für die verbleibenden sechs WM-Läufe ist klar: Wir wollen sowohl den Hersteller- als auch den Fahrertitel verteidigen.“
Teamchef Andreas Seidl erklärt: „Bereits in der sehr intensiven Zeit vor und während des Einsatzes in Le Mans hat das Team in Weissach unermüdlich weiterentwickelt und unser drittes Aerodynamikpaket der Saison für viel Abtrieb fertiggestellt. Nach einem überzeugenden viertägigen Test in Barcelona haben wir uns entschlossen, dieses Paket bereits am Nürburgring einzusetzen. Die Daten und das Feedback von Romain Dumas, Marc Lieb, Brendon Hartley und Mark Webber beim Barcelona-Test waren vielversprechend. Während die meisten Modifikationen unter der Karosserie verborgen sind, fällt die nun veränderte Front ins Auge. Wir wissen um die Stärke der Konkurrenz und werden alle Register ziehen, um voll anzugreifen.“
In der WEC dürfen pro Saison drei Aerodynamik-Konfigurationen homologiert werden. Mit der ersten war Porsche in die Saison gestartet, die zweite sorgte auf den langen Geraden von Le Mans für geringen Luftwiderstand. Auf den nun folgenden kompakteren Rennstrecken wird wieder mit mehr Abtrieb gefahren.